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Dienstag, 19. März 2024
   
 

Zwischen Wickeln und Bäuerchen mal kurz die Welt retten

Nachhaltiges Momprenuertum – Das neue Selbstverständnis der Mütter

Auf nichts verzichten: Kinder und Karriere, ein schönes Zuhause, auf dem Tisch ein selbstgebackener Kuchen und mittendrin die strahlende Mama im eleganten Trendoutfit, natürlich Größe 36. Na klar, ein utopisches Bild, aber irgendwie doch der Anspruch an die Frau von heute.

Oder viel schlimmer: Der Anspruch vieler Frauen an sich selbst. Gleichzeitig der schräge Blick von den Nachbarn, wenn eine Mutter ihre Kinder in die Tagesbetreuung gibt. Ein stiller Vorwurf: „Schon so früh?!“. Gegensätze, wohin das Auge blickt. Wie geht man heute seinen Weg als gut ausgebildete Frau, als Partnerin, als Mutter? Erhobenen Hauptes und ohne die komplette Selbstaufgabe?

Er wird steinig werden, das war der Gründerin Melanie Laun von Anfang an klar. „Aber da ich so viel daran selbst beeinflussen kann, wollte ich es trotzdem wagen“, so Laun, die ihr kleines Unternehmen Booio getauft hat. „Ich entscheide selbst, wie ich mit diesen vielen großen und kleinen Steinen umgehe – ob ich drüber klettere, außen herum gehe, oder sie beiseite hebe.“ Es galt, zu lernen, sich frei zu machen. Von den äußeren Ansprüchen. Und sich klar zu werden: Was ist die richtige Lösung für die eigene Familie. „Uns hilft es, unsere Situation immer wieder gemeinsam zu überdenken und unsere Pläne daran auszurichten. Mit diesem einheitlichen Verständnis ist es viel einfacher, gegensätzlichen Meinungen gegenüberzutreten.“ Die 37-jährige kann sich der vollen Unterstützung ihres Mannes sicher sein und sie weiß ihre zweijährige Tochter am Vormittag gut betreut. Also hat sie den Schritt gewagt, den immer mehr junge Mütter gehen: Den Schritt in die Selbstständigkeit.

„Natürlich ist das riskant, da ist schließlich eine Menge Geld im Spiel“, erklärt sie. Wie in jeder anderen Firma gilt auch hier: Das unternehmerische Denken steht an erster Stelle. Aber dazu gehört eben auch, im Blick zu haben, dass man nicht die Ressourcen eines großen Betriebes hat. „Da muss immer genug Flexibilität sein, um auch mal eine Woche Krankheit zu überstehen. Und dann noch eine, weil die Kleine sich angesteckt hat.“ Totalausfall könnte man das auch nennen. Laun begegnet dieser Herausforderung damit, möglichst viel auszulagern. „Der laufende Betrieb muss im Notfall auch ohne mich funktionieren.“ Dafür geht sie Kooperationen ein, zum Beispiel mit einer Sozialwerkstatt, die Verpackung und Versand für sie übernehmen.

Ob sie den Schritt bereut? „Auf keinen Fall! Ein Produkt von Anfang bis zum Ende durchzuplanen, das Design, die Fertigung, alles selbst in der Hand zu haben, das ist zwar eine Menge Arbeit, aber eben auch eine tolle Chance. Ich kann meine Werte einbringen, ein faires und nachhaltiges Produkt kreieren und dabei genau bestimmen, mit wem ich zusammenarbeite und welche Werte ich dem Kunden bieten möchte. Diese Flexibilität habe ich als Angestellte einfach nicht.“

Laun hat große Pläne, eine gesamte Linie fürs Badezimmer will sie entwerfen. So, wie es die vorhandene Zeit eben zulässt. Immer flexibel, immer offen für neues. Aber auch immer konsequent fair produziert und mit Blick auf die Umwelt. Vor wenigen Tagen ist sie mit ihrem ersten Produkt an die Öffentlichkeit gegangen, im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne.

Der Drum- und Dranhänger wird hier angeboten, ein Ordnungssystem für Ohrringe. „Beim Design habe ich mich stark daran orientiert, was ich selbst benötige und gut finde. Nun hoffe ich, dass ich damit auch den Geschmack anderer Frauen treffe.“ Es wird sich zeigen, wie diese Geschichte weiter geht. Laun gibt sich positiv: "Ehrliche Arbeit zahlt sich aus. Klar sollte man die Möglichkeit des Scheiterns einkalkulieren, aber ich werde nicht aufgeben, bis ich nicht alle Wege ausprobiert habe. Steine hin oder her!"

 

Veröffentlicht am: 15.11.2017

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