Ausgehend von der Malerei befinden sich Julia Gruners Arbeiten häufig auf der Grenze zu anderen Medien, wie zum Beispiel Fotografie oder Skulptur, aber auch auf der Grenze zwischen Kunstobjekt und Alltagsgegenstand.
Beispiele hierfür sind ihre Arbeiten “Regenhaut” oder “Obst macht fit!”, die vollständig aus Acrylfarbe gemalt worden sind. Es gibt keinerlei Trägermaterial, nur die reine Farbe. Die Arbeiten sind Malerei und Objekt zugleich.
Julia Gruner hinterfragt damit die Alltagswahrnehmung unserer Umgebung, was auch Fragen dazu beinhaltet, was wir unter Kunst verstehen, wie sie präsentiert wird und ob eine Unterteilung in verschiedene Medienkategorien überhaupt möglich ist.
Ein weiteres Thema, mit dem sich die Künstlerin beschäftigt, ist die Beziehung zwischen (Ausstellungs-)raum, Bild und Betrachter, weswegen die Arbeiten häuftig ortsbezogen sind. Die Arbeit “Lago” beschäftigt sich beispielsweise mit dem Maßstab zwischen der Körpergröße des Betrachters, der gedachten Größe im ausgestellten Bild und der des umgebenden Raumes. Bei der Arbeit “350cc Ia” ist unklar, ob es sich um eine Wandmalerei, eine Fotografie oder ein digitales Bild handelt. Weder das Medium noch das Bildmotiv selber sind eindeutig entzifferbar.
Kommende und laufende Ausstellungen:
21.08. – 30.10.2016
“new talents – Junge Kunst aus NRW”
Kunsthalle Recklinghausen
01.10.2016 – 22.01.2017
“Hinter dem Vorhang. Verhüllung und Enthüllung seit der Renaissance”
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
08.10.2016 – 20.11.2016
“GWK Förderpreis Kunst: Julia Gruner”
Westfälischer Kunstverein, Münster
28.10.2016 – 30.11.2016
“ACIDATE:::::(take that):::::saucy”
Liza Dieckwisch, Julia Gruner, Klara Kayser
Kuratiert von Romina Dümler / Kunstpreis der Baustelle Schaustelle 2016
Baustelle Schaustelle, Essen
Foto: Jonas Gerhard