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Dienstag, 19. März 2024
   
 

Demenz: So können Freunde helfen

Berührungsängste abbauen, aktiv unterstützen

Wenn Menschen an Demenz erkranken, bleiben in vielen Fällen nur die Angehörigen als Bezugspersonen. Der Kontakt zu Freunden dagegen wird weniger oder schläft ganz ein. Dabei sind gerade Freunde für Demenzkranke sehr wichtig – wenn sie sich trauen, auf die Erkrankten zuzugehen.

Wie Menschen auf eine Demenzerkrankung im persönlichen Umfeld reagieren können und was sie über die Krankheit wissen sollten, fasst Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV Deutsche Krankenversicherung, zusammen.

1,6 Millionen Menschen sind laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) aktuell an Demenz erkrankt – mit steigender Tendenz: Die DAlzG geht davon aus, dass sich die Zahl bis 2050 sogar auf etwa 3 Millionen erhöhen kann. „Umso wichtiger ist es, dass die Menschen im Umfeld der Erkrankten verstehen, was Demenz ist, und keine Berührungsängste haben“, so Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV Deutsche Krankenversicherung. Denn die liebevolle Zuwendung von vertrauten Personen ist für Demenzkranke sehr wichtig. Aus Hilflosigkeit und Unsicherheit meiden Freunde und Bekannte aber oft den Umgang: Was sollen sie mit einem Menschen unternehmen, der sich nur noch schlecht orientieren kann? Welche Gespräche sollen sie mit dem Freund führen, der sich an die vergangenen Wochen kaum erinnert?

Erste Anzeichen

„Demenzkranke verlieren nach und nach ihre geistigen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten, auch die Sprache“, erklärt Dr. Wolfgang Reuter. „Die Krankheit führt irgendwann zu einem schleichenden Verlust der Persönlichkeit.“ Demenz beginnt aber zunächst mit Kleinigkeiten: eine wachsende Zerstreutheit, Schwierigkeiten beim Finden treffender Wörter oder Orientierungsprobleme. Findet der langjährige Stammtischkollege plötzlich das Stammlokal nicht mehr oder taucht im Sommer mit einem Wintermantel auf, könnten das erste Anzeichen für eine Demenzerkrankung sein. „Bleiben solche Verhaltensweisen bestehen oder verschlechtern sich sogar, dann ist es wichtig, sich nicht von den Betroffenen zurückzuziehen“, rät der DKV Gesundheitsexperte. „Ein Gespräch, vielleicht auch mit der Familie, kann Freunden helfen, die Situation richtig einzuschätzen.“ Ist die Krankheit einmal erkannt, wählen viele Demenzerkrankte eine Behandlung mit Medikamenten. Die heilen die Krankheit zwar nicht, verlangsamen aber ihr Fortschreiten. Mit einem verständnisvollen Umfeld können Demenzkranke so oft noch jahrelang ihrem gewohnten Alltag nachgehen. Freunde können zum Beispiel dabei helfen, weiter Hobbys auszuüben oder einfach nur mal spazieren zu gehen. Für Alleinstehende können Freunde auch eine wichtige Stütze bei bürokratischen Anliegen sein, etwa wenn es darum geht, einen Betreuer zu bestellen oder eine Haushaltshilfe zu finden.

Einfühlungsvermögen, Geduld und Zeit

Der Umgang mit Demenzerkrankten erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Geduld. Freunde sind dafür aber oft gut gerüstet. „Sie können mit dem Erkrankten zum Beispiel über gemeinsame Erinnerungen sprechen und dabei Fotos ansehen“, rät der Gesundheitsexperte der DKV. Denn Freunde kennen die Vergangenheit des Patienten zum Teil besser als die Familie: Sie teilen Erinnerungen an die gemeinsame Schulzeit, an frühere Feste und Unternehmungen. Zumal sich demente Menschen meist besser an den Urlaub vor 20 Jahren erinnern als an das Frühstück vom Morgen. Auch bei gemeinsamen Aktivitäten ist es hilfreich, auf Vertrautes zu setzen, beispielsweise ein Spaziergang zum Sportplatz, auf dem die Freunde früher gemeinsam gekickt haben. Sind Aktivitäten oder Gespräche nicht mehr möglich, können Freunde dem Kranken vorlesen oder mit ihm gemeinsam singen. Nicht verwirren lassen sollten sie sich vom teilweise veränderten Verhalten des Erkrankten: Manchmal erscheinen Demente mürrisch, unwillig oder aggressiv. Das kann Teil der Krankheit sein. „Unter Umständen ist es dann besser, den Besuch oder den geplanten Ausflug auf einen anderen Tag zu verschieben“, empfiehlt Dr. Wolfgang Reuter. Generell gilt: Zeit, Einfühlungsvermögen und die Bereitschaft, sich dem Kranken anzupassen, sind die wichtigsten Dinge, mit denen eine Freundschaft trotz Demenz weiterleben kann.

Quelle: ERGO Group

 

Veröffentlicht am: 12.09.2016

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