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Dienstag, 19. März 2024
   
 

Künstlerinnen im Dialog

Das Verborgene Museum setzt Ausstellungsreihe fort

Die Ausstellung »Künstlerinnen im Dialog« findet zum dritten Mal statt und ist ein Ergebnis der Lebens-, Berufs- und Werkerzählungen vieler Künstlerinnen, die Das Verborgene Museum während der letzten Jahrzehnte erstmals bekannt gemacht hat. Im Zentrum der Ausstellung vom 27. April bis 6. August 2017 stehen zwei Werke aus den 1920er-Jahren: Das expressionistische »Stillleben mit japanischer Puppe« (ca. 1925) von Martel Schwichtenberg (1896–1945) und das konstruktivistische »Stillleben mit Tassen« (1928) von Lou Loeber (1894–1983).

»Künstlerinnen im Dialog« ist als Zwiegespräch in Bildern Europäischer Künstlerinnen der um 1900 geborenen Generation angelegt: Köpfe, Akte, Stillleben, Landschaften und Portraits u.a. von Lotte Laserstein, Käthe Loewenthal, Ilse Heller-Lazard, Else Lohmann, Jacoba van Heemskerck, Alice Lex-Nerlinger, Gerda Rotermund, Eva Besnyö, Florence Henri, Natalja Gontscharowa, die überwiegend den künstlerischen Positionen der Moderne nach dem Ersten Weltkrieg zuzurechnen sind.

Schwichtenberg, die sich in Anlehnung an die bekannte Cognacmarke den Vornamen Martel gab, war an Ausstellungen der Galerie Flechtheim in Berlin beteiligt, engagierte sich im Verein der Berliner Künstlerinnen und nahm sich äußerlich die Bildhauerin Milly Steger (1881–1948) in Herrenanzug mit Krawatte zum Vorbild, deren überlebensgroße Frauenakte an der Fassade des Hagener Stadttheaters 1911 für Furore gesorgt haben. Durch ihre jahrzehntelange Beschäftigung als Werbegrafikerin für die Firma Bahlsen in Hannover war Schwichtenberg nahezu ihr ganzes Leben finanziell abgesichert.

Die zwei Jahre ältere, niederländische Malerin Lou Loeber verfolgte ein streng konstruktivistisches Bildkonzept. Künstlerisch richtungweisend wurde für sie die Begegnung mit den Kollegen der de Stijl-Bewegung, Piet Mondrian und Gerrit Rietveld, die vergleichbar den Konstruktivisten Kasimir Malewitsch und Natalja Gontscharowa in der Sowjetunion und Alice Lex und Oskar Nerlinger im Berlin der Weimarer Republik nach einer Bildsprache aus geometrischen Grundformen und Primärfarben suchten. Lou Loeber löste sich nicht vollständig vom Gegenstand und arbeitete anders als ihr Kollege Mondrian auch mit gebogener Linie und Kreisform wie in den beiden Gemälden, »Sonnenblumen« und »Stillleben mit Tassen«.

Zum künstlerisch konstruktivistischen Umfeld gehören die russische Avantgardistin Natalja Gontscharowa (1881–1962), die Malerin und Fotografin Florence Henri (1893–1982) mit ihrem gespiegelten »Selbstbildnis« und Jacoba van Heemskerck (1876–1923), deren Kontakt zu Herwarth Waldens «Sturm«-Galerie und deren Beteiligung am Ersten Deutschen Herbstsalon in Berlin 1913 für ihren Durchbruch auf dem Kunstmarkt sorgten.

Die Ausstellung mit ca. 60 Gemälden, Fotografien, Zeichnungen, Grafiken und Skulpturen von 30 Künstlerinnen schließt mit zwei abstrakten Werken, die ihre Wirkung ganz aus der Verwendung von aufgeriebenem Blattgold beziehen: »Haut« (1961) der Norwegerin Anna-Eva Bergman (1909–1987) und das »Goldene Tuch« (2005) der Niederländerin Beppe Kessler (1952).

Bild:
MARTEL SCHWICHTENBERG 1896-1945
Stillleben mit japanischer Puppe, um 1925
Öl auf Leinwand, 75 x 60 cm
Privatbesitz

 

Veröffentlicht am: 10.03.2017

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