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Freitag, 26. April 2024
   
 

Ein paar Prozente reichen nicht für den großen Kaufrausch

ING-Studie zur MwSt.-Senkung

Drei Viertel der deutschen Verbraucher zeigen sich von der MwSt-Senkung unbeeindruckt – vor allem junge Männer reagieren darauf.

Zu den konjunkturstützenden Maßnahmen der Bundesregierung in der Corona-Krise gehörte unter anderem die von Juli bis Dezember befristete Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 bzw. von 7 auf 5 Prozent, um den Konsum anzuregen oder zumindest zu stabilisieren. Während in wettbewerbsintensiven Branchen wie dem Lebensmitteleinzelhandel die Steuersenkung quasi vollständig an die Verbraucher weitergegeben wurde, nutzte manch anderes Unternehmen die Situation zu einer Ausweitung seiner Marge. Auch das dürfte die Bundesregierung aber nicht groß gestört haben, denn die damit einhergehende Verbesserung der Ertragssituation dürfte in Zeiten der Pandemie ebenfalls ein willkommener Effekt gewesen sein.

Die Reaktion der Verbraucher auf die Steuersenkung zeigt sich jedoch überschaubar. In einer repräsentativen Umfrage der ING gaben im August und September 2020 nur etwas mehr als ein Viertel der Befragten an, dass die Steuersenkung ihre Konsumentscheidungen beeinflusst hätte. Und bei rund einem Drittel dieser Gruppe war diese Auswirkung eher ein Mitnahmeeffekt: Diese Verbraucher warteten nämlich nach der Ankündigung der Maßnahme mit einer ohnehin geplanten Anschaffung bis zum Eintritt der Steuersenkung.

Mit der Maßnahme dürfte auch die Hoffnung verbunden gewesen sein, damit zusätzlichen Konsum anzuregen. Dass eine Steuersenkung, die eine Anschaffung von 100 Euro um gerade einmal 2,52 Euro verbilligt, nicht den ganz großen Ansturm der Konsumenten auslösen würde, dürfte allerdings auch der Bundesregierung klar gewesen sein. Immerhin 7 Prozent sind es aber, die angeben, angesichts der Steuersenkung eine zuvor nicht geplante Anschaffung getätigt zu haben oder das noch tun zu wollen.

Vor allem hoffte die Regierung aber wohl, die Verbraucher durch die Befristung der Steuersenkung zum Vorziehen von Ausgaben anzuregen, um damit den Konsum in der Krise notfalls auch auf Kosten zukünftiger Umsätze zu stabilisieren. Und im Hinblick auf diese „intertemporale Kannibalisierung“ zeigt die Steuersenkung dann auch ihren größten Effekt: 15 Prozent der Befragten haben nach eigenen Angaben Anschaffungen vorgezogen, die eigentlich erst für 2021 oder später vorgesehen waren, oder planen, das noch zu tun.

Dass die Senkung befristet bleiben und nicht verlängert werden solle, hatten Regierungsvertreter im Sommer mehrfach betont. Für die Wirksamkeit der Maßnahme war sicher mit ausschlaggebend, dass die Verbraucher auf diese Beteuerungen vertrauten. Denn warum sollten sie eine Ausgabe vorziehen, wenn sie damit rechnen können, auch zum ursprünglich geplanten Anschaffungszeitpunkt noch in den Genuss der verminderten Steuer zu kommen? Dass mit dem Näherrücken des Jahresendes die Diskussion um eine Verlängerung der Steuersenkung aufkommt, war dennoch abzusehen – fraglich ist, ob im Falle ei-ner befristeten Verlängerung der Maßnahme die Verbraucher auch dieses Mal wieder auf die erneute Befristung vertrauen würden.

Vor allem ältere Verbraucher zeigen sich unbeeindruckt

Wer sind die Verbraucher, bei denen die Steuersenkung verfangen konnte? Beim Blick auf die demographische Verteilung der Antworten zeigt sich ein deutliches Altersgefälle. So sind es vor allem jüngere Konsumenten, die sich durch die Steuersenkung in ihren Konsumentscheidungen beeinflussen lassen – vorwiegend allerdings in Form einer zeitlichen Verschiebung von Ausgaben. Weniger stark ausgeprägt ist der Unterschied zwischen den Altersgruppen bei den zusätzlichen Anschaffungen.

Und während bei der Frage nach zusätzlichem Konsum das Geschlecht quasi überhaupt keine Rolle spielt, geben Verbraucherinnen zu deutlich geringeren Anteilen als ihre männlichen Pendants an, ihren Konsum zeitlich verlagert zu haben.

 

Veröffentlicht am: 09.12.2020

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