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Montag, 29. April 2024
   
 

Hören mit KI

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Was, wenn sich die KI irrt?
Dagmar Schuller:
Auch wenn ein Mensch einen anderen wahrnimmt – etwa bei einer Polizei-Befragung, dann nimmt er immer gewisse Dinge wahr. Auch das ist ungefähr bzw. gefärbt. Vielleicht hat der Polizist einen schlechten Tag. Der Mensch ist nicht immer neutral; und das muss mit dem Gegenüber überhaupt nichts zu tun haben. Unsere Technologie ergänzt das durch eine neutrale Position. Fehlentscheidungen kann es so oder so geben, die lassen sich nie zu 100 Prozent ausschließen. Aber die Technologie kann als unabhängige Kontrollinstanz hinzukommen. Man muss diesen Prozess je nach Einsatzgebiet definieren.

Wie ist es mit dem Erkennen von Lügen?
Dagmar Schuller:
Das ist sehr schwierig, denn eine Lüge ist an sich keine Emotion. Zu entscheiden, ob jemand lügt oder nicht, fällt auch uns Menschen viel schwerer als das Erkennen einer Emotion. An was will ich das Lügen fest machen, um es dann meinem System vermitteln zu können?

Aber Emotionen erkennt es. Wäre es dann auch denkbar, dass mir mein Hörgerät irgendwann meldet: „Pass auf, dein Gesprächspartner wird wütend!“ Oder: „Pass auf, dein Gesprächspartner schläft gleich ein!“?
Dagmar Schuller:
Natürlich ist so etwas denkbar. Da geht es um prädiktive Analytik. Das wird ja vor allem im Gesundheitsbereich schon genutzt – etwa bei der Diagnose von Burn-out und Depressionen. Hier nutzen wir die Appraisal- bzw. Einschätzungs-Theorie von Professor Klaus R. Scherer, dem weltweit führenden Psychologen für Emotionserkennung. Es geht darum, zu verstehen, wie Emotionen verlaufen, wie sie sich auf- und wieder abbauen. Um möglichst präzise vorhersagen zu können, wie sich etwas auf emotionaler Ebene entwickelt. Marker, die z. B. entstehende Wut oder Ermüdung zeigen, sind da natürlich machbar. Und Hörgeräte haben den Vorteil, dass sie nicht nur einen Sensor bzw. ein Mikrofon haben, sondern mehrere.

Es gibt heute schon Oberflächen, mit denen Roboter wahrnehmen können. Wie mit einer Haut können sie Dinge erfühlen. Bei der Münchner Firma tacterion, einem Spin-Off des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), funktioniert das bereits sehr gut. Die statten Roboter mit solchen Oberflächen aus, deren Wahrnehmungsfähigkeit dann mit der von Fingerkuppen vergleichbar ist. Mit solchen dünnen Schichten könnte man auch Hörgeräte überziehen, um zusätzliche Aufnahmekomponenten zu schaffen. Man könnte die Temperatur am Ohr messen, den Pulsschlag, die Atemfrequenz. Je mehr Sensorik Sie anbringen können, umso mehr Outcome können sie haben – und damit das Ergebnis weiter verbessern.


Frau Schuller, haben Sie vielen Dank für das interessante Gespräch! 

Foto:
audEERING

 

Veröffentlicht am: 08.09.2019

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