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Montag, 15. September 2025
   
 

Lausitz Festival feiert seine bislang erfolgreichste Saison

Chanson-Star Ute Lemper setzt der publikumsstarken und künstlerisch herausragenden Saison 2025 ein letztes Glanzlicht auf



Ein umjubelter Auftritt der Chansondiva Ute Lemper im Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen/Němsko-Serbske ludowe dźiwadło Budyšin bildete am heutigen Sonntag das Finale des Lausitz Festivals 2025. 

Auch die drei Wochen zuvor standen im Zeichen künstlerischer Exzellenz und Vielfalt: 13 Orte der Region wurden aufs Neue zu Bühnen für Theater, Musik, Literatur, bildende Kunst, Tanz, Musiktheater und philosophische Diskurse. Bei insgesamt 35 Aufführungen von 22 Produktionen in 19 Spielstätten entfaltete sich ein beziehungs- und facettenreiches Panorama kreativer Auseinandersetzungen mit Poesie, Dramen William Shakespeares, zeitgenössischer Literatur, Gegenwartsfragen und solchen nach der (Kultur)Geschichte sowie dem anhaltenden Strukturwandel in der Lausitz. 

Künstler:innen aus 16 Ländern traten in Industriehallen, Kirchen, Theatern, kommunalen Einrichtungen oder Kulturhäusern auf, auch vor der spektakulären Kulisse der Förderbrücke F60 des ehemaligen Braunkohle-Tagebaus in Lichterfeld-Schacksdorf.  Neun Produktionen wurden beim Lausitz Festival zum ersten Mal gezeigt, manche davon entstanden exklusiv fürs Festival. Der Tanztheaterabend HERE erlebte hier seine europäische Erstaufführung. Die Auslastung des Lausitz Festivals, das in diesem Jahr dem Inspirationswort unsbewusst folgte, lag bei 85 Prozent – eine deutliche Steigerung gegenüber den Vorjahren. 

Eröffnet wurde Europas Kunstfestival am 24. August mit der Uraufführung des Stücks »Sonettfabrik«, das auf Sonetten William Shakespeares basiert. In der 143 Jahre alten Brikettfabrik Louise, einem noch funktionstüchtigen Wunderwerk früher Industriekultur in Brandenburg, inszenierte der renommierte österreichische Theaterregisseur Michael Sturminger aus Wien mit jungen Schauspielern des Max Reinhardt Seminars Wien Shakespeares Verse als Parcours durch das Labyrinth der betagten Maschinenhallen.  

Eine weitere Eigenproduktion war »Gravitations: Das Lied von den Menschen«, eine Reflexion in Jazz, Rap und altchinesischem Kunqu über Gustav Mahlers »Lied von der Erde«. Die beiden Aufführungen in der Dorfkirche Cunewalde rissen das Publikum zu Ovationen hin. Eine Verbindung zwischen traditionellen Motiven und zeitgenössischer Musik stellt auf ihre Art auch die Familienoper »Krabat« von Marius Felix Lange her, die die alte sorbische Legende mit Bezügen ins Heute auflädt. Das Werk entstand in Koproduktion zwischen dem Lausitz Festival und dem Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau und wurde dort am vorletzten Festivaltag vor ausverkauftem Haus uraufgeführt.  

In Forst setzte Jürgen Kuttners freie Adaption von Shakespeares selten aufgeführtem Drama »Coriolan« Maßstäbe für ein Volkstheater neuen Typs. Auf dem Gelände der stillgelegten Abraumförderbrücke F60 in Lichterfeld- Schacksdorf war Michael Höppners szenische Produktion »Müller & Müller« für zwei junge Schauspieler (Nele Trebs, Nico Dorigatti) auf eine Montage aus Texten von Heiner und Inge Müller zu erleben. Ein packendes Beziehungsdrama zwischen Politik und Privatem, halb Live-Hörspiel mit historischen Zuspielungen, halb Kammertheater.  

Die szenische Lesung »Amadoka« nach Auszügen aus dem gleichnamigen Roman von Sofia Andruchowytsch, einem Juwel der ukrainischen Gegenwartsliteratur, sorgte im Kulturforum Görlitzer Synagoge für Gänsehautmomente. »Zwischen Welten« von Juli Zeh und Simon Urban, ebenfalls in einer szenischen Lesung auf der Bühne des Staatstheaters Cottbus zu erleben, lotete gesamtdeutsche Befindlichkeiten zwischen Stadt- und Landleben aus. Im Anschluss an die Lesungen bot sich in Podiumsgesprächen jeweils Gelegenheit, mehr über die Autor:innen und ihre Motivationen zu erfahren.  

Neben weiteren Eigenproduktionen des Lausitz Festivals – darunter auch vier ausverkaufte Vorstellungen von »Othello/Die Fremden« (Regie: Jürgen Kohler) in Weißwasser, der Erfolgsproduktion aus dem Vorjahr – prägten Konzerte sowie Ausstellungen und inspirierend-debattenfreudige philosophische Gespräche das Programm. Zu den konzertanten Höhepunkten des Lausitz Festivals 2025 zählt das Konzert »Der Klang der Stille« in der Kirche St. Peter und Paul Görlitz. Am 11. September, dem 90. Geburtstag Arvo Pärt, erklangen ausschließlich Werke des weltberühmten estnischen Komponisten, dargeboten vom Estonian Philharmonic Chamber Choir sowie dem Streichorchester Concerto Copenhagen unter der Leitung von Tõnu Kaljuste. Die andächtige Stimmung während des Konzerts übertrug sich auch auf den Livestream von ARTE Concert und die Übertragung des MDR für das ARD-Radiofestival.   

Über die Hälfte der Veranstaltungen dieser Festivalsaison war ausverkauft, viele weitere waren sehr gut besucht. Insgesamt verzeichnete das Lausitz Festival zwischen 24. August und 14. September eine Auslastung von 85 Prozent. Die beiden Ausstellungen in Cottbus/Chóśebuz und Bad Muskau/Muzakow laufen noch bis in den Spätherbst, die Familienoper »Krabat« steht bis Januar 2026 mit neun weiteren Vorstellungen im Spielplan. Das Festival rechnet mit insgesamt rund 15.000 Zuschauern. 48,6 Prozent der Besucher kamen aus Sachsen, 31,6 Prozent aus Brandenburg. Mehr als die Hälfte dieser Gäste lebt in der Lausitz. 13,2 Prozent der Besucher kamen aus Berlin, die übrigen Gäste aus weiteren Bundesländern.   

Die siebte Ausgabe des Lausitz Festivals startet am Dienstag, den 25. August 2026.  

Zitate

Intendant Daniel Kühnel:
»Ich glaube, dass uns in diesem Jahr aufs Neue ein schönes, vielfältiges und in seiner großen Bandbreite relevantes Festival geglückt ist. Die sehr positive Resonanz im Publikum und in den Medien lässt darauf schließen, dass sich das Lausitz Festival mit seinem gleichermaßen weltläufigen wie in der Region verankerten Programm mehr und mehr zu einem integralen Bestandteil des Lebens für die Menschen in der Lausitz entwickelt und zugleich zu einem starken Anziehungspunkt für Kunstinteressierte von anderswo wird. Das bestätigen mir auch die vielen persönlichen Begegnungen während des Festivals. Ich danke unserem fantastischen kleinen Team, das über viele Monate hinweg mit einem beflügelnden Spirit, konstant hoher Energie, ansteckender Freude und großem, gemeinschaftlichen Verantwortungsgefühl zusammengearbeitet hat. Das Lausitz Festival 2025 wird mir lange in ganz besonderer Erinnerung bleiben – als eine Spielzeit, in der viele Menschen Freude an der verbindenden Kraft gefunden haben, die die Sprache der Poesie entfalten kann.«  

Geschäftsführerin Maria Schulz: „Wir danken allen beteiligten Künstlerinnen und Künstlern, den engagierten Spielstätten, Partnern, Förderern und unserem so aktiven Freundeskreis und Beirat. Ohne diese Unterstützung und das weitere Erstarken des Lausitzer Netzwerks wären all die kleinen und die großartigen Lausitz-Festival-Momente nicht möglich gewesen. Es ist wunderbar zu sehen, wie die durch die Bundes- und Länderförderung ermöglichte intensive Arbeit mit unseren Partnern Früchte trägt. Und das überwältigende Interesse des Publikums macht einfach glücklich. Jetzt freue ich mich auf die vor uns liegende Vorbereitungszeit für die siebte Festivalsaison!«

 

Veröffentlicht am: 15.09.2025

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