Laut Statista ist die Spendenbereitschaft der Deutschen 2023 deutlich gesunken. Grund dafür sind sicherlich die gestiegenen Lebenshaltungskosten, aber auch das enorm hohe Spendenniveau der vorangegangenen Jahre.
Dennoch wurden immer noch rund fünf Milliarden Euro für wohltätige Zwecke registriert und die Organisationen hoffen gerade zur Weihnachtszeit auf einen Anstieg für 2024.
ARAG Experten geben daher einige Informationen, die bei der Entscheidungsfindung für den richtigen Spendenzweck helfen können.
Wofür kann man spenden?
Die Zwecke, für die man spenden könnte, sind so zahlreich wie wichtig. Daher richtet man sich am besten nach seinen eigenen Interessen und entscheidet außerdem, ob man einen größeren Betrag für eine bestimmte Aktion spendet oder sein vorhandenes Budget eher streut. Tatsächlich entscheiden sich mit Abstand die meisten Spender laut ARAG Experten für humanitäre Zwecke: Gute 75 Prozent aller entsprechenden Gelder gingen im Jahr 2023 an Organisationen, die sich um Menschen in Not kümmern, wie beispielsweise die Welthungerhilfe oder Plan International. Weitere acht Prozent flossen in den Tierschutz, z. B. an den Deutschen Tierschutzbund oder WWF. Drei Prozent wurden für Umwelt und Klima ausgegeben, wie etwa NABU oder BUND . Die restlichen Spenden verteilten sich auf Kultur, Sport und Sonstiges.
Öffentliche Organisationen oder private Aktionen – wem kann man trauen?
Wer sich für einen Zweck entschieden hat, sollte sicher sein, dass die Spende ankommt. Haupt-Stichwort dabei: Seriosität der Spenden-Empfänger. Die ARAG Experten empfehlen, sich genau zu informieren; denn es sind nicht nur schwarze Schafe unterwegs, sondern die Organisationen gehen auch sehr unterschiedlich mit den Geldern um. So sollte man z. B. in Erfahrung bringen, wie hoch der Anteil ist, der in Verwaltungsarbeit und Marketing fließt, und ob man das sinnvoll findet und mittragen möchte. Seriöse Spendenorganisationen, wie beispielsweise Ärzte ohne Grenzen oder Aktion Deutschland hilft , sind transparent und veröffentlichen Jahresberichte über ihre Finanzen, die Aktivitäten und den Verwendungszweck, so dass Spender eine klare Vorstellung davon bekommen, wie viel Geld wofür eingesetzt wird.
Sicher spenden mit Siegel
Eine mögliche Orientierung bieten Spendensiegel, darunter z. B. das Spendensiegel des DZI, das des Deutschen Spendenrats e. V. oder das der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ). Sie alle fordern Transparenz sowie eine externe Überprüfung. Allerdings betonen die ARAG Experten, dass ein fehlendes Spendensiegel nicht aussagt, dass der Organisation nicht getraut werden darf: Kleinere und private Projekte haben meistens deswegen kein Siegel, weil die Vergabe erst ab einer bestimmten Größenordnung an Spenden durchgeführt wird. Zudem fehlt oft schlicht und ergreifend das Personal, um sich mit Verwaltungsaufgaben zu befassen. Und genau dieser fehlende Verwaltungsaufwand macht es meist möglich, dass das Geld zu einhundert Prozent in das Projekt fließen kann. Ein Beispiel hierfür ist Helfende Hände Senegal e.V., ein Verein, der sich im kleinen Stil ebenso für Wasserprojekte engagiert wie zum Beispiel Brot für die Welt .
Was ist steuerlich zu beachten?
Eine Pflicht ist die Angabe der Spende in der jährlichen Steuererklärung nicht. Die ARAG Experten weisen aber darauf hin, dass das Absetzen der Spenden von der Steuer möglich ist und einkommensmindernd wirkt. Bis 300 Euro genügt für den Abzug von der Steuer ein Kontoauszug als Nachweis, bei höheren Summen wird eine Spendenbescheinigung der Organisation benötigt. In der Regel erhalten Spender unaufgefordert einen entsprechenden Nachweis; dieser kommt entweder umgehend nach der Überweisung oder aber am Anfang des Folgejahres. Sollte man keine Spendenquittung erhalten haben, lohnt es sich auf jeden Fall, bei der entsprechenden Organisation nachzuhaken.
Umfang der Gabe – ab welcher Höhe macht eine Spende Sinn?
Spenden macht immer Sinn. Anders gesagt: Kleinvieh macht auch Mist! Das heißt, jeder Euro zählt. Das leuchtet auch ein: Im Jahr 2023 haben 17 Millionen Deutsche gespendet. Hätten die verbleibenden knapp 70 Millionen Bürger je einen Euro gegeben, wäre noch eine weitere stattliche Summe zusammengekommen. Auch die Spendenorganisationen machen immer wieder deutlich, dass Kleinstbeträge in der Summe eine große Hilfe sind. Und wer absolut keine finanziellen Mittel hat, kann für bestimmte Zwecke auch mit Sachspenden helfen.
Ein Tipp der ARAG Experten: Viele Städte suchen immer wieder warme Winterjacken und -schuhe oder Decken für Obdachlose. Organisationen wie Oxfam oder das Deutsche Rote Kreuz verfügen über Läden, für die sie Kleidung und weitere Artikel annehmen. Und Tierheime freuen sich über übrig gebliebenes Futter, Decken oder Spielzeug.
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