„You Can‘t Make This Up“ bedeutet im Deutschen so viel wie “Kannste Dir nicht ausdenken“. Das ist ein treffendes Motto für Silke Schönfelds Einzelausstellung im HMKV Hartware MedienKunstVerein.
Ihre filmischen Inszenierungen sind politische Reflexionen, die häufig in unerwarteten räumlichen und zeitlichen Bezügen stattfinden und sich zwischen Dokumentation und Fiktion bewegen. Wie bereits der französische Filmemacher Jean-Luc Godard schrieb, liegt der Unterschied von objektivem Dokumentarfilm und Kunst im Involviert-Sein: „Sobald man sich interessiert, ist Fiktion im Spiel.“ Und dass sich Silke Schönfeld interessiert, wird unmittelbar bewusst, wenn man sich ihre Filme anschaut. Es geht um Menschlichkeit – auch um unsere eigene.
Silke Schönfelds Arbeiten verweben persönliche Geschichten mit historischen und gesellschaftlichen Kontexten. Der Reiz des Dokumentarischen liegt für die Künstlerin darin, im Spezifischen das Allgemeine oder Gemeinsame zu finden. Als teilnehmende Beobachterin konzentriert sich Silke Schönfeld auf Einzelpersonen wie auch auf gesellschaftliche Gruppen. Während sie ihren Protagonist*innen folgt, dokumentiert sie Erinnerungen, Rituale, Ideologien und Prozesse der Identitätsbildung. Ihre Filme erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, sondern fokussieren auf subtile soziale Phänomene und von Gemeinschaften geprägte Strukturen.
Silke Schönfelds Ausstellung You Can‘t Make This Up umfasst fünf großformatige Videoinstallationen aus den letzten fünf Jahren – eine davon ist eine Neuproduktion, die speziell für diese Ausstellung entstanden ist und hier ihre Weltpremiere feiert.
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation (de/en).
Silke Schönfeld, *1988 in Idar Oberstein, lebt und arbeitet in Dortmund.
Kuratorin: Inke Arns
HMKV
Hartware MedienKunstVerein
im Dortmunder U, Ebene 3
Leonie-Reygers-Terrasse
44137 Dortmund
Bild: Silke Schönfeld, No More Butter Scenes, 2024, Videostill. Gestaltung: Ten Ten Team.