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Mittwoch, 29. Oktober 2025
   
 

Stabilisierung im Luxussektor setzt sich fort

Marktkommentar von Violeta Todorova, Senior Research Analyst bei Leverage Shares


Der Markt für Luxusgüter blickt auf ein herausforderndes Jahr zurück. Konjunkturabschwung, anhaltende Handelskonflikte, geopolitische Spannungen und eine hohe Marktvolatilität haben das Vertrauen vieler Verbraucher in den Premiumsektor spürbar belastet.

Die globale Luxusbranche, die sich ob ihrer wohlhabenden Kundschaft für gewöhnlich recht resilient zeigt, erlebte einen ihrer seltenen Einbrüche. Die Unsicherheit auf den internationalen Märkten hat sich direkt auf den Umsatz und das Konsumverhalten ausgewirkt, insbesondere in Europa und Asien.

Doch die jüngsten Zahlen der Branche deuten auf eine beginnende Stabilisierung hin. Während Kering seinen Umsatzrückgang deutlich verlangsamte und Finanzexperten mit einem nur noch fünfprozentigen Minus im dritten Quartal positiv überraschte, überzeugte Prada mit einem Umsatzplus von rund neun Prozent auf 4,07 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten und legte in nahezu allen Regionen zu. Vor diesem Hintergrund richtet sich der Blick vieler Anleger wieder auf Luxusaktien, die von einer allmählichen Erholung der Konsumstimmung profitieren könnten.

Hermès mit robustem Wachstum – positive Signale aus China

Auch Hermès präsentierte im dritten Quartal solide Ergebnisse. Die Umsätze stiegen um 9,6 Prozent auf 3,88 Milliarden Euro, sie lagen damit leicht über den Erwartungen. Besonders stark entwickelten sich die Regionen Amerika (+14,1 %) und Japan (+13,8 %), während Europa mit zweistelligen Wachstumsraten ebenfalls überzeugen konnte. Zwar gewachsen, aber etwas hinter den Erwartungen blieb die Region Asien-Pazifik (ohne Japan) mit einem Zuwachs von 6,2 Prozent, vor allem aufgrund der schwächeren Nachfrage in China. Leicht unter den Erwartungen blieb die für Hermès zentrale Sparte für Lederwaren und Sattlerprodukte, was die verhaltene Marktreaktion teilweise erklärt.

Dennoch gab es auch dort positive Signale: Laut Finanzchef Éric du Halgouët verzeichnete das Unternehmen im dritten Quartal eine „sehr leichte Verbesserung“ der Nachfrage, was auf eine mögliche Trendwende hindeuten könnte. Unterstützt wird dies durch zwei Entwicklungen: erstens eine Stabilisierung der Immobilienpreise in den großen chinesischen Städten sowie eine Erholung der Finanzmärkte auf dem Festland und in Hongkong; zweitens eine spürbare Belebung der Konsumausgaben während der Golden Week im Oktober. Auch Wettbewerber wie LVMH und L’Oréal berichten von einer ähnlichen leichten Stimmungsaufhellung, was auf eine schrittweise Normalisierung des chinesischen Luxuskonsums hindeutet.

Branche vor einem möglichen Wendepunkt

Hermès und Prada sind damit die nächsten großen Luxusunternehmen in dieser Berichtssaison – nach LVMH und Brunello Cucinelli –, die eine sequenzielle Verbesserung der Geschäftsdynamik zeigen. Die Kombination aus stabilisierenden makroökonomischen Rahmenbedingungen, vorsichtiger Konsumrückkehr in China und kontinuierlicher Innovationskraft könnte den Beginn eines neuen, moderaten Wachstumszyklus markieren.

Trotz der soliden Zahlen reagierte die Börse zunächst verhalten: Die Hermès-Aktie gab leicht nach und liegt seit Jahresbeginn rund fünf Prozent im Minus. Dennoch zeigt die technische Analyse ein positives Bild. Der Kurs hat über die vergangenen Wochen eine stabile Unterstützungszone um 2.000 Euro aufgebaut. Ein nachhaltiger Ausbruch über 2.180 Euro könnte kurzfristig Potenzial bis 2.400 Euro eröffnen, mittelfristig sogar bis 2.600 Euro. Auch wenn der übergeordnete Abwärtstrend seit dem Februarhoch noch nicht vollständig gebrochen ist, zeigen die jüngsten Kursmuster erste Hinweise auf eine Stabilisierung der Aufwärtsdynamik.

Insgesamt deuten die jüngsten Geschäftszahlen der Luxusbranche auf eine schrittweise Erholung nach einer Phase rückläufiger Nachfrage hin. Hermès bestätigt mit robustem Wachstum und stabiler Margenentwicklung seine Ausnahmestellung im Sektor. Die positive Marktreaktion auf die Kering-Zahlen und das solide Momentum bei Prada zeigen, dass Anleger allmählich wieder Vertrauen zu fassen scheinen. Sollte die Nachfrage in China weiter anziehen, könnte dies den Luxuswerten im Schlussquartal 2025 zusätzlichen Auftrieb verleihen und Anlegern ein attraktives Einstiegsszenario ermöglichen.

 

Veröffentlicht am: 29.10.2025

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