Auch im Jahr 2024 ist die deutsche Wirtschaft gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozent geschrumpft und liegt damit immer noch auf dem Niveau von 2019. Das sind fünf Jahre Stagnation!
Die Krise in der Industrie hat sich offenbar fortgesetzt. Während der Welthandel nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds insgesamt um 3,1 Prozent zulegte, gingen die deutsche Exporte um 0,8 Prozent zurück. Die Investitionen sanken deutlich um fast 3 Prozent. Erfreulich ist, dass der private Konsum wieder zugelegt hat, wenn auch nur um 0,3 Prozent. Vor dem Hintergrund steigender Löhne und Gehälter und der zurückgehenden Inflation ist hier sicherlich noch mehr drin. Die staatlichen Konsumausgaben wuchsen mit 2,6 Prozent überaus kräftig. Die staatlichen Ausrüstungsinvestitionen legten sogar um 4,2 Prozent zu, was vor allem den Militärausgaben geschuldet sein dürfte. Beides zusammen führte zu einem staatlichen Finanzierungssaldo von 2,6 Prozent – genau wie im Jahr zuvor. Das sollte auch die Hoffnung jener dämpfen, die sich von einer Lockerung der deutschen Schuldenbremse große Wachstumsimpulse erhoffen. Auch ohne Schuldenbremse ist aufgrund des Stabilitäts- und Wachstumspaktes der Ausgabenfreude des Staates enge Grenzen gesetzt.
Gleichwohl erwarten wir für dieses Jahr eine leichte Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Die Rezession im globalen Verarbeitenden Gewerbe sollte langsam zu ihrem Ende kommen, und so der deutschen Industrie langsam aus ihrer Misere helfen. Der private Konsum dürfte sich stabilisieren.