Bank of England bleibt auf der vorsichtigen Seite

Die Bank of England (BoE) hat heute wie erwartet den Leitzins unverändert bei 4,50 Prozent belassen. Lediglich ein Mitglied stimmte für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte. Wie die anderen bedeutenden Zentralbanken wies auch die BoE auf die gestiegene handels- und geopolitische Unsicherheit hin. Dies impliziert weiterhin eine hohe Datenabhängigkeit der geldpolitischen Entscheidungen.

Wirtschaftlich befindet sich Großbritannien zurzeit in einer Art Stagflationsphase. Wie bereits in den vorangegangenen Statements werden auch im März die Abwärtsrisiken für die Konjunktur betont, die sich auch dämpfend auf den Arbeitsmarkt auswirken könnten. Fortschritte sieht die Notenbank dagegen im Disinflationsprozess der letzten zwei Jahre, obwohl der inländische Preisdruck hoch bleibt. Vor allem aufgrund höherer Energiekosten rechnet sie weiterhin mit einem Anstieg der Inflationsrate auf 3,7 Prozent im dritten Quartal 2025. Hinzu kommt das weiterhin kräftige Lohnwachstum, gerade im privaten Sektor.

n diesem Spannungsfeld zwischen gestiegener Unsicherheit und weiterhin bestehenden Inflationsrisiken wird die Bank of England weiterhin graduell und vorsichtig agieren. Aktuell ist die Geldpolitik in Großbritannien als klar restriktiv zu bewerten. Wir erwarten in den kommenden Monaten weitere Anzeichen für eine leichte Abschwächung des unterliegenden Inflationstrends. Dies sollte Raum schaffen, um den Restriktionsgrad der Geldpolitik weiter leicht zu verringern Wir bleiben daher bei unserer Einschätzung, dass die BoE im Mai 2025 eine weitere Zinssenkung vornehmen dürfte.