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Dienstag, 22. Oktober 2024
   
 

Swisscanto - Kurzbericht Juli 2024

Konstruktives Umfeld für Finanzmärkte

Die globalen Vorlauf- und Stimmungsindikatoren haben sich in den vergangenen Wochen weiter aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie erreichte jüngst zum Beispiel den höchsten Wert seit knapp zwei Jahren und deutet damit auf eine zyklische Erholung im verarbeitenden Gewerbe hin.

Die Weltwirtschaft dürfte dieses Jahr jedoch nur moderat wachsen, zumal der anziehenden Dynamik in Europa und den Schwellenländern eine Verlangsamung in den USA gegenübersteht. Die größte Volkswirtschaft der Welt befindet sich aber weiter in einer guten Verfassung, und die erwünschte Abkühlung verläuft bisher in geordneten Bahnen. Auf globaler Ebene rechnen wir 2024 mit einem unterdurchschnittlichen Wachstum von rund 2,5%, weil sich die Industrieländer außerhalb der USA nur langsam erholen und weil die Dynamik in China weiter abnimmt. Mit Blick auf die Inflation ist dies jedoch eine gute Nachricht: Der globale Preisdruck dürfte weiter abnehmen.

Weitere Zinssenkungen der Notenbanken

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Juni ihre Leitzinsen erstmals seit knapp fünf Jahren wieder gesenkt. Der Weg zur Wiederherstellung der Preisstabilität bleibt zwar schwierig und holprig. Aber die Chancen für zwei bis drei weitere Zinsschritte bis Jahresende stehen weiter gut, denn der globale Trend zu tieferen Inflationsraten ist trotz wiederholter Rückschläge intakt. Neben der EZB haben im Juni deshalb auch die Schweizerische Nationalbank und die Bank of Canada ihren Leitzins gesenkt. Auf globaler Ebene gab es seit vergangenem Herbst fast viermal mehr Zinssenkungen als Zinserhöhungen. Der Zinssenkungszyklus wird zwar von den Schwellenländern angeführt. Er weitet sich inzwischen aber immer mehr auch auf die Industrieländer aus. Wir sind deshalb überzeugt, dass in den kommenden Monaten auch noch die anderen großen Notenbanken, allen voran die US-Notenbank Fed, mit tieferen Leitzinsen folgen werden.

BoE mit baldiger Zinssenkung

Die australische Notenbank (RBA) und die Bank of England (BoE) nahmen wie erwartet keine Zinsänderungen vor. In der Kommunikation unterschieden sie sich jedoch: Während Erstere weiterhin inflationären Druck sah, stimmte Letztere eher taubenhafte Töne an. Wir rechnen aber bei beiden damit, dass der nächste Schritt eine Senkung sein wird (BoE im August, RBA gegen Jahresende). Die Währungen reagierten, wie zu erwarten gewesen wäre: Der australische Dollar legte gegenüber dem US-Dollar zu, das britische Pfund verlor. Wir rechnen mit einer Fortsetzung dieses Trends. Die Leitzinssenkung der BoE ist im August noch nicht vollständig in den Markterwartungen reflektiert, weshalb wir von einem schwächeren Pfund und im Vergleich zu Australien von stärker sinkenden UK-Renditen ausgehen. Dagegen favorisieren wir den australischen Dollar (AUD). Die RBA dürfte bis gegen Ende Jahr mit Zinssenkungen zuwarten, und mittelfristig sollte die australische Währung damit das Zinsranking wieder hinaufklettern. Mit den von uns erwarteten steigenden Rohstoffpreisen erhält der AUD zusätzliche Unterstützung.

Geringer Einfluss der Neuwahlen

Es wird sich zeigen, ob die Konjunkturerholung robust genug ist, um dem Handelskonflikt zwischen dem Westen und China, dem Nahostkonflikt und nun auch noch den Neuwahlen in Frankreich und Großbritannien zu trotzen. Diese Ereignisse sind zwar die Quelle für mehr Volatilität, haben aber aus heutiger Sicht nur einen geringen Einfluss auf unsere Einschätzung zu den Finanzmärkten. Solange die Konjunkturerwartungen positiv bleiben und die Inflation sich langsam aber Schritt für Schritt zurückbildet, bleibt das Umfeld konstruktiv für die Finanzmärkte.

Gewinnberichtssaison steht vor der Tür

Mitte Juli startet die Gewinnberichtssaison für das 2. Quartal. Im Durchschnitt erwarten Finanzanalysten für die Unternehmen des S&P 500 im Jahresvergleich einen Anstieg von knapp 9%. Angesichts der fortgesetzt robusten Wirtschaftsentwicklung erachten wir diese Hürde als überwindbar. Entscheidend für die Marktreaktionen dürfte vor allem sein, wie die Ergebnisse der Sektoren Technologie und Kommunikation ausfallen werden. Für Ersteren liegen die Erwartungen bei rund 16%, wobei knapp zehn Prozentpunkte davon auf Nvidia entfallen. Bei Kommunikation sind die Gewinnwachstumserwartungen noch etwas höher (18,5%) und im Wesentlichen von Meta und Alphabet getrieben. Bislang konnten sie „liefern“, aber die Vorsicht der Aktionäre scheint zuzunehmen.

Schwellenländer: China rückt in den Fokus

In drei wichtigen Schwellenländern – Indien, Südafrika und Mexiko – sorgten Wahlen im Juni für Volatilität. Die beiden Erstgenannten erholten sich schnell von einer anfänglichen Korrektur. Der Index Mexikos notiert jedoch noch deutlich im Minus, weil die neuen Mehrheitsverhältnisse eine Verfassungsreform ermöglichen, die von Investoren als Einschränkung der Gewaltenteilung gesehen wird. Der Schwellenländerindex entwickelte sich aber insgesamt überdurchschnittlich gut und wir erachten die Region nach wie vor als attraktiv. Im Juli dürfte die Richtung erneut von China geprägt werden. Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei legt die Wirtschaftspolitik für die kommenden Jahre fest. Erwartet werden unter anderem neue Impulse zur Lösung der Immobilienkrise und zur Stärkung des Konsums. Danach wird sich zeigen, ob die im Februar begonnene Erholung am chinesischen Aktienmarkt neuen Schwung bekommt oder sich die längerfristige relative Schwäche gegenüber dem Schwellenländerindex fortsetzt.

Edelmetalle glänzen

Der breite Rohstoffindex Bloomberg Commodity Index erzielte im 1. Halbjahr eine Gesamtrendite von 5%. Damit konnten Rohstoffe die im vergangenen Kalenderjahr erlittenen Verluste größtenteils wettmachen. Insbesondere zwischen Mitte Februar und Mitte Mai zogen die Preise deutlich an, auch wenn seither das Momentum eingebüßt wurde. Positiv trugen im 1. Halbjahr die Edelmetalle Silber und Gold bei. Der Silbermarkt befindet sich weiterhin im Defizit, und Gold, das trotz leicht steigender Realzinsen und festerem US-Dollar deutlich zulegte, konnte mitunter von einer starken physischen Nachfrage bei den Notenbanken der Schwellenländer sowie von einem gestiegenen Interesse bei den chinesischen Privatinvestoren profitieren. Negativ trugen hingegen insgesamt die Agrargüter bei.

 

Veröffentlicht am: 10.07.2024

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