Auch im Juli lag die deutsche Inflationsrate bei 2,0 Prozent und damit deutlich höher als in Frankreich und Italien. Unter den großen europäischen Ländern weist nur Spanien eine noch höhere Rate auf.
In den Details sind wie im Vormonat kaum Veränderungen zu sehen. Die Kernrate blieb im Juli ebenfalls unverändert bei 2,7 Prozent. Lediglich der Anstieg der Dienstleistungspreise verlangsamte sich weiter. Im Juli mussten die Verbraucher nur noch 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr bezahlen. Im Juni waren es noch 3,3 Prozent. Dies war der geringste Anstieg seit August 2022. Die Nahrungsmittelpreise stiegen im Juli trotz positiver saisonaler Effekte um 2,2 Prozent und damit etwas kräftiger als im Juni mit 2,0 Prozent. Sie dürften auch weiterhin deutlich über der 2-Prozent-Marke bleiben. Noch liegen keine Details für die Preise von Konsumgütern vor. Nordrhein-Westfalen berichtet jedoch von einem Rückgang der Preise für Schuhe und Bekleidung gegenüber dem Vormonat. Dies deutet auf eine Entspannung in diesem Segment hin.
Während wir in der Eurozone im zweiten Halbjahr 2025 mit Inflationsraten von temporär unter zwei Prozent rechnen, dürfte Deutschland weiterhin leicht über der Zwei-Prozent-Marke verharren. Grund hierfür dürfte das immer noch höhere Lohnwachstum sein. Im Jahresdurchschnitt rechnen wir unverändert mit einer Inflationsrate von 2,3 Prozent in Deutschland.