„Real Estate Investment Trusts (REITs) sollen in einem Portfolio solide Renditen, Erträge und eine Diversifizierung gegenüber traditionellen Aktien bieten“, sagt Greg Kuhl, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors. Doch wie bei der philosophischen Frage, ob ein Baum ein Geräusch macht, wenn niemand da ist, um es zu hören, stellt sich auch hier die Frage: Erfüllen REITs als Anlageklasse ihre Funktion, auch wenn sie bei vielen Anlegern in Vergessenheit geraten sind?
„Die meisten Anleger blicken entweder immer noch auf das Jahr 2022 zurück – als börsennotierte REITs infolge der rasanten Zinserhöhungen der US-Notenbank in etwa sechs Monaten um 30 % nach unten korrigiert wurden. Oder sie verwechseln börsennotierte REITs, die diesen „Schmerz“ vor drei Jahren durchlaufen haben und heute wieder „funktionieren“, mit privaten REITs, von denen einige weiterhin unter Abschreibungen leiden oder noch immer Rücknahmebeschränkungen unterliegen“, erklärt Kuhl. Tatsächlich haben US-REITs in drei der vier vollen Jahre nach Corona solide Erträge erzielt, und zwar jährlich 7,6 % von 2021-2024.
Wie „funktionieren“ REITs heute?
US-REITs haben in den zwölf Monaten bis zum 30. Juni 2025 Erträge von rund 9 % erzielt. „Ein solider Wert, der unserer Meinung nach der langfristigen Performance der Anlageklasse entspricht“, betont der Experte. Zwar waren die vergangenen zwölf Monate von Schwankungen geprägt, doch wiesen US-REITs in diesem Zeitraum eine um fast 200 Basispunkte geringere Volatilität auf als der S&P 500 Index (16,5 % gegenüber 18,6 %) und verzeichneten einen maximalen Drawdown von 14 % gegenüber fast 17 % für den breiteren Aktienmarkt.
„Die Fähigkeit der US-REITs, die turbulente Berichtssaison im 1. Quartal 2025 zu überstehen, unterstreicht die Vorzüge dieser Anlageklasse“, so Kuhl. Der Berichtszeitraum für das 1. Quartal 2025 folgte unmittelbar auf den „Tag der Befreiung“ von Präsident Trump. Kuhl erklärt: „Angesichts dieser Unsicherheit reagierten viele Unternehmen am breiteren Aktienmarkt mit gesenkten und gestrichenen Prognosen für das Gesamtjahr 2025.“ REITs generieren Einnahmen aus Mieteinnahmen, die in der Regel an langfristige Mietverträge gebunden sind. „Dies führt zu stabilen und planbaren Einkommensströmen, die meist mit großer Gewissheit prognostiziert werden können“, resümiert der Experte. Das REIT-Modell bietet eine so hohe Transparenz, dass etwa 36 % der börsennotierten US-REITs ihre Prognosen anhoben, während nur 3 % sie senkten. Kein einziger REIT nahm seine Prognosen zurück. Für Kuhl stellt dies ein starkes Argument für die Vorhersehbarkeit der REIT-Cashflows im Vergleich zu allgemeinen Aktien dar.
Grafik-Quelle: BofA und Citi Research, Analyse von Janus Henderson Investors, Stand: 15. Mai 2025. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt keine Rückschlüsse auf künftige Erträge zu.