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Samstag, 5. Juli 2025
   
 

DWS Chart der Woche - Könnte es zu einer US-Schuldenkrise kommen?

Ein Blick auf die Risiken, dass die US-Schuldenentwicklung dynamisch instabil werden könnte



Ab wann wird es zu viel? Wenn es um die Debatte über die US-Finanzpolitik geht, scheinen 24 Stunden eine Schmerzgrenze zu sein. Gegen Ende der Marathon-Sitzung des Senats, in der schließlich Donald Trumps „Big Beautiful Bill” denkbar knapp verabschiedet wurde, erklärte Senator John Fetterman, Demokrat aus Pennsylvania: „Oh mein Gott, ich will einfach nur nach Hause. Ich habe schon unseren ganzen Strandausflug verpasst.”1)

Zum Redaktionsschluss dieses Artikels war noch unklar, ob Donald Trumps innenpolitische Agenda, mit der die meisten Steuersenkungen seiner ersten Amtszeit dauerhaft würden, auch vom Repräsentantenhaus verabschiedet wird. Die Tatsache, dass 50 republikanische Senatoren den Gesetzentwurf des Senats unterstützt haben, unterstreicht jedoch, wie wenig sich Washington um die Nachhaltigkeit der Bundesfinanzen kümmert.

Ein nützliches Instrument zur Analyse bietet das Penn Wharton Budget-Model aus dem Heimatstaat von Senator Fetterman.2) Ausgangspunkt jeder solcher Analyse ist, dass die Staatsverschuldung schneller wächst als die Wirtschaft, sobald die Zinsen das Wirtschaftswachstum übersteigen, sofern dies nicht durch anhaltende Primärüberschüsse ausgeglichen wird. Wie unser „Chart der Woche“ zeigt, nähern sich die durchschnittlichen Nominalzinsen für öffentliche Schulden bereits dem nominalen BIP-Wachstum an.

„Dies unterstreicht die Risiken, dass die US-Schuldenentwicklung dynamisch instabil werden könnte“, argumentiert Christian Scherrmann, US-Ökonom bei der DWS. Die Wharton-Analyse identifiziert eine kritische Schuldenquote von etwa 200 Prozent und kommt zu dem Schluss, dass die Vereinigten Staaten unter den aktuellen politischen und makroökonomischen Bedingungen ein Zeitfenster von etwa 20 Jahren haben, um Korrekturmaßnahmen zu ergreifen, sofern die Marktbedingungen insgesamt günstig bleiben.

Kein Rezept für langfristige Zahlungsfähigkeit und makroökonomische Stabilität

Der Haken dabei ist, dass die Stabilität viel schneller schwinden könnte, wenn die Defizite plötzlich steigen oder das Vertrauen der Märkte verloren geht. Die USA haben zwar noch Spielraum für Anpassungen, aber der Spielraum für Fehler wird immer kleiner. Verzögerungen erhöhen das Risiko einer nichtlinearen Finanzkrise, in der das Vertrauen der Märkte plötzlich schwindet. Die politischen Entscheidungsträger wären gut beraten, sowohl das Ausmaß als auch den Zeitpunkt von Interventionen zu berücksichtigen, um die langfristige Zahlungsfähigkeit und makroökonomische Stabilität sicherzustellen.

1) The Philadelphia Inquirer, 1. Juli 2025, “Fetterman says ‘I just want to go home’ as Senate votes on ‘Big Beautiful Bill’”
2) Jagadeesh Gokhale, Kent Smetters und Mariko Paulson, 6. Oktober 2023, “When Does Federal Debt Reach Unsustainable Levels?”

 

Veröffentlicht am: 05.07.2025

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