
Wie erwartet, hat die Fed die Zinssätze bei 4,25 Prozent bis 4,5  Prozent unverändert belassen, da "die Unsicherheit über den  wirtschaftlichen Ausblick weiter zugenommen hat" und "die Risiken  höherer Arbeitslosigkeit und Inflation gestiegen sind". 
Fed-Vorsitzender Powell wiederholte im Wesentlichen, was bereits bekannt  ist: Die Zentralbanker haben es mit der Anpassung der Geldpolitik nicht  eilig und sind gut positioniert, um auf alle Eventualitäten reagieren  zu können. Bezüglich der Zölle sagte Powell, dass das derzeitige Niveau  der Zölle - wenn es wie angekündigt beibehalten wird - wahrscheinlich zu  höherer Inflation, geringerem Wachstum und höherer Arbeitslosigkeit  führen wird.
Wie wir erwartet hatten, dürfte die abwartende Haltung wahrscheinlich  weiterhin die dominierende Strategie bleiben. Die US-Notenbank ist  zuletzt erneut unter Kritik geraten, Fehler aus der Pandemie zu  wiederholen und zu lange mit einer Anpassung der Geldpolitik zu zögern.  Wir glauben, dass die US-Volkswirtschaft dieses Mal nicht einem  ähnlichen Angebotsschock ausgesetzt sein wird - ganz zu schweigen von  übermäßiger Nachfrage durch fiskalische Unterstützung. Wir gehen davon  aus, dass die Fed in einer falkenhaften Pause bleiben wird, zumindest  bis zwei Bedingungen erfüllt sind: Erstens, dass die Zölle tatsächlich  keinen Zweitrundeneffekt abseits der erwarteten Preisniveauverschiebung  haben und, zweitens, dass sich Nachfrage und Arbeitsmärkte ausreichend  abschwächen, um disinflationäre Erwartungen zu formulieren.

