Deutschland senkt seine Treibhausgasemissionen und macht gute Fortschritte auf dem Weg zu den längerfristigen Emissionszielen - doch das globale Gesamtbild bleibt besorgniserregend.
Die Projektionen des Umweltbundesamts zeigen, dass Deutschland auf dem Weg ist, seine Klimaziele für 2030 zu erreichen, wenn weitere Reduktionsbemühungen unternommen werden. Im Zeitraum 2021 bis 2030 könnten die deutschen Emissionen sogar um 81 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente unter der gesetzlich vereinbarten Obergrenze liegen.1 Klar ist jedoch, dass weitere Anstrengungen in Deutschland und weltweit notwendig sind, denn die globalen Emissionen steigen weiter.
Mitte März gab das Umweltbundesamt die neuesten Daten für die Emissionen im vergangenen Jahr bekannt. Die Behörde berichtete, dass die Treibhausgasemissionen in Deutschland 2024 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 3,4 Prozent gesunken sind, mit 649 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent blieb der Ausstoß deutlich unter den gesetzlich zulässigen jährlichen Gesamtemissionen von 693,4 Millionen Tonnen. Bei den Treibhausgasemissionen pro Kopf war ebenfalls erneut eine erfreuliche Entwicklung festzustellen.
Seit 1990 hat Deutschland bisher einen Rückgang der Treibhausgasemissionen um 48 Prozent erreicht. Offizielles Ziel laut Bundes-Klimaschutzgesetz ist eine Reduktion um mindestens 65 Prozent bis 2030. Aktuell geht das Umweltbundesamt davon aus, dass rund 63 Prozent zu erreichen sind, sofern die bereits implementierten klimapolitischen Instrumente weiterhin konsequent ein- und umgesetzt werden. Klimaneutralität bis 2045 ist seit vergangener Woche im Grundgesetz der Bundesrepublik verankert.
Im Vergleich zu anderen Regionen steht Deutschland sehr gut da – denn in vielen Ländern steigen die Emissionen immer noch, wie die globalen Emissionsdaten zeigen. Laut Zahlen der Emissions Database for Global Atmospheric Research (EDGAR) sind die globalen Treibhausgasemissionen 2023 um 1,9 Prozent oder 994 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent gestiegen und erreichten mit 53,0 Milliarden Tonnen einen Rekordwert.2 Von den 17 Ländern und Regionen, die mehr als ein Prozent der globalen Emissionen zu verantworten haben, verzeichneten sechs im Jahr 2023 einen Rückgang ihrer Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Vorjahr: die Vereinigten Staaten (-1,4 Prozent), die EU27 (-7,5 Prozent), Japan (-6,0 Prozent), Südkorea (-2,2 Prozent), Deutschland (-10,5 Prozent) und Pakistan (-0,7 Prozent). Deutschland sticht also auch hier wieder einmal besonders positiv heraus. Bei den verbleibenden Länder mit generell hohen Emissionen verzeichneten 2023 die folgenden einen deutlichen Anstieg ihrer Treibhausgasemissionen. Insbesondere Indien berichtete eine deutliche Erhöhung von 6,1 Prozent, gefolgt von China mit 5,2 Prozent und Indonesien mit 4,1 Prozent.
Insgesamt wird deutlich, dass die Klimaschutzmaßnahmen und somit auch deren Erfolge in den verschiedenen Regionen der Welt sehr unterschiedlich ausfallen und insbesondere Schwellenländer mit hohem Bevölkerungs- und relativ schnellem Wirtschaftswachstum ihre Emissionen noch immer steigern. Industrieländer wie Deutschland mit hohen Emissionen und niedrigem Bevölkerungswachstum haben mehr Spielraum für schnelle Emissionsreduktionen, müssen diesen aber auch nutzen.
Quellen: Umweltbundesamt, DWS Investment GmbH; Stand: 14.03.2025
1 Sämtliche Daten, sofern nicht anders angegeben, Umweltbundesamt; Stand: 14.03.2025
2 Europäische Kommission, EDGAR; Stand: 04.09.2024