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Freitag, 31. Januar 2025
   
 

Die Fed geht in den Winterschlaf

... sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH



Die erste Fed-Sitzung der neuen Trump-Amtszeit steht bevor – und sie ist so unbedeutend wie selten in der Geschichte. „Die Fed rutscht derzeit in einen späten Winterschlaf“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Der Markt erwartet ohnehin nur noch eine Zinssenkung für dieses Jahr – und wer weiß, ob diese überhaupt kommt.“ Sogar Zinserhöhungen wären denkbar.



Die erste Fed-Sitzung der neuen Trump-Amtszeit steht bevor – und sie ist so unbedeutend wie selten in der Geschichte. „Die Fed rutscht derzeit in einen späten Winterschlaf“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Der Markt erwartet ohnehin nur noch eine Zinssenkung für dieses Jahr – und wer weiß, ob diese überhaupt kommt.“ Sogar Zinserhöhungen wären denkbar.


Doch bis zu einer Klärung der trumpschen Wirtschafts- und vor allem Zollpolitik wird die Fed zunächst einmal abwarten. „Der Markt geht nur noch von einer Zinssenkung im Juni von 25 Basispunkten aus“, sagt Bente. „Damit sind die Zinssenkungserwartungen seit September vergangenen Jahres, als der aktuelle Zinssenkungszyklus begann, drastisch zusammengeschrumpft.“ Zu Recht, denn bereits damals war nicht klar, wo angesichts einer immer noch zu hohen Kerninflationsrate die Rechtfertigung von Zinssenkungen herkommen sollte. „Insofern haben sich die Erwartungen des Marktes und die Fed stärker der Realität angenähert“, so Bente. Die Fed scheint nunmehr selbst realisiert zu haben, dass sie die Inflation nie wirklich nachhaltig besiegt und die Kerninflation unter drei Prozent gebracht hat.

„Das bedeutet aber auch, dass es außer in Rezessionszeiten keinen Zinssenkungsspielraum gibt“, sagt Bente. „Mit der angekündigten Zollpolitik von Donald Trump ist zudem ein potenzieller Inflationsfaktor neu hinzugekommen.“ Potenziell, denn bisher sind seinen doch sehr harschen Ankündigungen im Wahlkampf wenig Taten gefolgt. „Auch in den massenhaften Dekreten, die er unterzeichnet hat, spielten Zölle kaum eine Rolle“, so Bente. „Seine Zollankündigungen gegen Kolumbien etwa dienten nur der Einschüchterung für Verhandlungen über einen sachfremden politischen Bereich, den Umgang mit Migranten.“

„Das ist interessant, weil es zeigt, dass das Zollthema ähnlich wie in seiner ersten Amtsperiode weniger heiß gegessen als gekocht werden könnte“, sagt Bente. „Es wird sicherlich eine Erhöhung der Zölle geben und selbst das birgt inflationäres Potenzial.“ Aber offensichtlich besteht eine reelle Chance, dass das weit weniger drastisch und weit weniger in der Breite geschieht, als das viele Auguren vorhergesagt haben. Das hätte zur Folge, dass die negativen wirtschaftlichen Konsequenzen deutlich milder sein könnten als von Trumps Kritikern befürchtet.

So oder so warten nicht nur die Marktteilnehmer und die Staaten, die mögliche Ziele seiner Zölle sind, darauf, was Trump tut. Auch die Fed wartet ab und ist in einen Winterschlaf-Modus migriert. „Der Ball liegt anders als in den vergangenen Jahren momentan nicht bei der Fed, sondern bei Trump“, so Bente. „Vor allem ist abzuwarten, wie hart die Zollkeule wirklich geschwungen werden wird.“ Sofern tatsächlich hohe Zölle eingeführt werden, würde das den ohnehin sehr begrenzten Zinssenkungsspielraum der Fed noch weiter einengen – und könnte auch die Inflation eher wieder nach oben ausbrechen als nach unten durchsacken lassen.

Genau dieses Szenario sehen zunehmend mehr FOMC-Mitglieder als das eigentliche Risiko an: steigende Inflationsraten. „Dann könnte sogar ein Thema auf die Agenda kommen, das derzeit keiner auf dem Zettel hat: Zinserhöhungen“, sagt Bente. „Derzeit sprechen wir ja nur über das Potenzial von Zinssenkungen.“ Zinserhöhungen scheinen zurzeit unvorstellbar für den Markt und offensichtlich auch für die Fed.

„Doch ist dies eigentlich eine logische Konsequenz, wenn sich die Inflation angesichts neuer Zölle beschleunigt“, so Bente. „Auch wenn das momentan nicht wirklich das Szenario mit der höchsten Wahrscheinlichkeit ist: Die Möglichkeit wächst.“ Und sie wird umso stärker steigen, je häufiger Trump davon Gebrauch macht, Zölle zu erhöhen. „Die Fed hat da derzeit wenig zu sagen, denn sie kann nur auf die Aktionen des US-Präsidenten reagieren“, sagt Bente. Doch Trump ist ein Präsident, dem aus Eigeninteresse überdurchschnittlich viel am Aktienmarkt liegt. Und der seinen persönlichen Erfolg ein Stück weit an der Aktienmarktentwicklung misst. „Das allein ist vielleicht schon eine gute Voraussetzung dafür, dass er sich auf der Zollseite stärker zurückhält und sich viel pragmatischer verhält als viele momentan befürchten“, so Bente.

 

Veröffentlicht am: 30.01.2025

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