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Donnerstag, 30. Januar 2025
   
 

Europäische Nebenwerte könnten positiv überraschen

Aktuelle Markteinschätzung von Georg Geiger, Gründer und Vorstand der Value-Holdings AG



Viele Anleger richten ihren Blick aktuell auf die USA. Und das aus guten Gründen. Da wäre etwa das im Vergleich zu Europa recht robuste Wirtschaftswachstum, die „America-First-Politik“ von Donald Trump, die der US-Konjunktur zusätzlichen Schwung verleiht, das hohe Gewinnwachstum US-amerikanischer Unternehmen und die starke Performance der US-Börsen. Doch das bedeutet keineswegs, dass europäische Aktien – insbesondere Nebenwerte – keine attraktiven Chancen bieten.


Im Gegenteil: Da die Europäische Zentralbank (EZB) voraussichtlich die Zinsen länger und stärker senken wird als die US-Notenbank Fed, könnte Europa Anleger sogar positiv überraschen. Von dieser Entwicklung dürften auch deutsche und europäische Nebenwerte profitieren. Viele dieser Unternehmen sind sogenannte Hidden Champions – Weltmarktführer in ihren jeweiligen Nischen, die an Börsen derzeit günstig bewertet sind.

Fakt ist, dass die sinkenden Zinsen vor allem die Finanzierungsmöglichkeiten der kleineren und mittelgroßen Unternehmen verbessern, sind die Small- und Mid-Caps doch vergleichsweise häufig auf Bankkredite angewiesen, die im Zuge des anhaltenden Zinssenkungszyklus nun zunehmend günstigere Konditionen aufweisen. Hinzu kommt die verbesserte konjunkturelle Lage rund um den Globus, die die Gewinnaussichten stärken. Dies schafft ein ideales Umfeld für Nebenwerte.

Hohe Zinsen belasteten kleine Unternehmen besonders stark

Zudem punkten die Small- und Mid-Caps mit einem nicht zu unterschätzenden Nachholpotenzial. Schließlich lag in den vergangenen Jahren die Performance europäischer Nebenwerte hinter der der großen Unternehmen zurück. Dies ist ungewöhnlich, da kleinere Werte in der Regel vergleichsweise attraktive Renditen erzielen. Doch vor allem der schnelle und kräftige Anstieg von Zinsen und Inflation traf Nebenwerte besonders hart. Einerseits verteuerten die höheren Zinsen ihre Finanzierung, andererseits belastete das schwächere Wirtschaftswachstum diese Unternehmen überproportional.

Ein weiterer potenzieller Kurstreiber für Nebenwerte im Jahr 2025 sind Übernahmen. Unternehmen, die in wachstumsstarken Nischen tätig sind, stellen nun mal attraktive Übernahmeziele dar. Mit sinkenden Zinsen und einer verbesserten Konjunktur wird die Übernahmetätigkeit voraussichtlich zunehmen. Dabei profitieren Aktionäre oft von einem deutlichen Aufschlag auf den Aktienkurs von Unternehmen, die übernommen werden.

Interessante Unternehmen in vielen Branchen

Spannende Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe finden sich in zahlreichen Branchen. Interessant sind vor allem Sektoren, die besonders stark unter hohen Zinsen und Kosten gelitten haben, wie beispielsweise die produzierende Industrie. Hier verbessern sich die Rahmenbedingungen zunehmend. Auch die viel zitierte Künstliche Intelligenz spielt eine wichtige Rolle: Unter den Nebenwerten gibt es Unternehmen, die Anlagen und Prozesslösungen für die Halbleiterindustrie entwickeln. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Halbleiterbranche finden sich einige vielversprechende Investitionsmöglichkeiten.

Ein positiver Impuls könnte auch von der deutschen Innenpolitik ausgehen. Sollte nach der nächsten Bundestagswahl eine Regierung die dringend notwendigen Reformen der deutschen Wirtschaft anstoßen, wäre das ein Signal für Investoren, sich wieder stärker auf den deutschen Markt zu konzentrieren. Vor allem ausländische Investoren haben sich zuletzt vom deutschen Aktienmarkt zurückgezogen. Eine Trendwende könnte die Rückkehr internationaler Kapitalströme bewirken, was sich positiv auf die Aktienkurse auswirken würde.

Doch Vorsicht: Wo Chancen locken, lauern auch Gefahren – und die sollten Anleger im Blick haben: Vor allem die von Donald Trump angedrohten Zölle stellen eine erhebliche Gefahr dar. Sollte er tatsächlich hohe Importzölle einführen, würde dies exportorientierte deutsche Unternehmen hart treffen, zumal die USA Deutschlands wichtigster Handelspartner sind. Gelänge jedoch ein Handelsabkommen, das hohe Zölle verhindert, wäre das ein weiterer positiver Impuls für europäische Nebenwerte.

 

Veröffentlicht am: 29.01.2025

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