Bereits Trumps Wahlkampfslogan „Drill, Baby, Drill“, ließ das Schlimmste vermuten. Mit seinem Vorhaben, die fossile Brennstoffindustrie anzukurbeln und so viel Öl und Gas wie möglich aus dem Boden zu holen, forciert er eine möglichst günstige Energie in den USA.
Festzuhalten ist jedoch: Fossile Brennstoffe sind zwar aktuell noch ein profitables Geschäft für große Energiekonzerne, erneuerbare Energien, allen voran die Solar- und Windenergie sind aber längst wettbewerbsfähig und werden sich auf lange Sicht als günstigere Alternative bei der Stromerzeugung durchsetzen.
Ein weiterer besorgniserregender Punkt ist die globale Erderwärmung und deren Folgen. Zwar löst der Temperaturanstieg an sich keine Feuer aus, doch häufen sich dadurch nachweislich die Bedingungen, unter denen diese entstehen. Die verheerenden Folgen sehen wir momentan in Kalifornien. Dass der Klimawandel, einschließlich zunehmender Hitze und Trockenheit, in den letzten 20 Jahren ein maßgeblicher Grund dafür war, dass die Hitze und das Ausmaß der Waldbrände im Westen der USA zunahmen, bestätigt auch Clare Nullis von der World Meteorological Organization (WMO). Sollten die USA – als Land mit den weltweit zweitgrößten CO2-Emissionen – tatsächlich erneut aus dem Pariser Klimaabkommen austreten, wäre das für die weltweiten Bemühungen zur Emissionsreduzierung und damit für die Vorbeugung solcher Naturkatastrophen ein herber Rückschlag. Auch steht die Drohung im Raum, jegliche Subventionen für erneuerbare Energien zu stoppen, die Teil von Bidens „Inflation Reduction Act“ waren. Allerdings fließt ein großer Teil dieser Subventionen in US-Bundesstaaten mit republikanischer Mehrheit, weshalb es ungewiss ist, ob diese Drohung überhaupt umgesetzt wird.
Der Markt für erneuerbare Energien ist gereift
Dank des EU Green Deals, Chinas CO2-Neutralitätzielen, Bidens Subventionen und der Tatsache, dass der Großteil der Investoren ESG-Risiken mittlerweile in ihren Anlageentscheidungen miteinfließen lassen, ist die nachhaltige Umgestaltung der Wirtschaft zu einem wirtschaftlichen Vorteil geworden, wodurch die Energiewende widerstandsfähiger gegenüber politischen Veränderungen geworden ist. Da die USA wieder stärker zu einer „America First“-Politik zurückkehren und sich von der Nato entfernen, könnte es sein, dass die Rüstungsindustrie kurzfristig davon profitiert. Wir sind jedoch der Meinung, dass die Finanzierung der Rüstungsindustrie Aufgabe der Regierungen und nicht des Privatsektors ist und, dass Investitionen mehr als nur Rendite sein sollten. Es geht auch darum, Verantwortung zu übernehmen und bewusst zu handeln, damit Geld für eine gesamtwirtschaftliche und flächendeckende positive Veränderung eingesetzt wird.