Exporte und Produktion sind im November in Deutschland überraschend stark angestiegen, fallen im Vergleich zum Vorjahresmonat allerdings noch immer mit 3,5 bzw. 2,8 Prozent deutlich schwächer aus. Auch wenn kurzfristig ein weiterer Absturz vermieden werden konnte, ist damit noch kein positiver Trend für die deutsche Wirtschaft eingeleitet.
- So fielen die Auftragseingänge für die deutsche Industrie im November deutlich um 5,4 Prozent – allerdings nach einem sehr starken Anstieg im Vormonat um knapp 6 Prozent. Besonders sehr schwankungsreiche Großaufträge, bspw. für Flugzeuge und Schiffe fielen im November weniger an. Im Maschinenbau sind hingegen 6 Prozent weniger Aufträge zu verbuchen. Die Exporte wurden vor allem durch eine stark steigende Nachfrage aus den USA befeuert. Dabei könnte es sich jedoch um Vorzieheffekte angesichts drohender Zollanhebungen durch die künftige US-Administration unter Präsident Trump handeln.
- Gleichzeitig kommen aus China, dem zweitwichtigsten Abnehmer deutscher Exporte weiterhin schwache Wirtschaftsdaten und eine sinkende Exportnachfrage. Für eine deutliche Belebung des Wachstums in Deutschland braucht es damit weiterhin Impulse von innen. Dabei wären eine schnelle Regierungsbildung nach den Neuwahlen im Februar mit einem klaren Bekenntnis zur Förderung der Standortqualität wichtige Voraussetzungen. Wenn Unternehmen und Verbraucher zuversichtlicher auf die Zukunft schauen und eine höhere Planungssicherheit haben, könnten die bisher schwachen Perspektiven für die deutsche Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf sogar positiv überraschen.