Erstmals ist die Inflation in Deutschland im Oktober 2024 wieder stärker gestiegen als erwartet. Die Inflationsrate kletterte im Oktober auf 2,0 Prozent, im harmonisierten Index betrug der Anstieg sogar 2,4 Prozent.
Waren es in den vergangenen Monaten die Energiepreise, die für eine positive Überraschung sorgten und zu einem deutlichen Rückgang der Inflationsrate beitrugen, so kam dieser Effekt zum Stillstand. Die Kosten für Energie, vor allem für Benzin, Diesel und Heizöl erhöhten sich binnen Monatsfrist, so dass die Energiepreise nur noch um 5,5 Prozent zurückgingen, nachdem sie sich im September noch um 7,6 Prozent ermäßigt hatten.
Die wahren Treiber der Inflation waren aber im Oktober die Nahrungsmittelpreise, die um 2,3 Prozent anzogen, und die Preise für Dienstleistungen. Nach einem leichten Rückgang in den vergangenen Monaten stiegen sie im Oktober wieder um 4,0 Prozent, was vor allem auf den anhaltenden Lohndruck in diesem Bereich zurückzuführen ist. Auch in den kommenden Monaten erwarten wir hier keine signifikante Verbesserung. Wohl aber bei den Preisen für Konsumgüter. Sie stiegen zwar im Oktober leicht um 0,4 Prozent an, die Schwäche der Inlandsnachfrage sollte aber für weitere moderate Preisrückgänge sorgen, da die Preisüberwälzungsspielräume der Unternehmen sinken.
Trotz des Anstiegs der Inflation im Oktober hat sich Inflationsausblick auch in Deutschland aufgehellt. Wir erwarten, dass der Anstieg der Lebenshaltungskosten in Deutschland in den kommenden Monaten um die 2 Prozent-Marke schwanken dürfte.