
Anfang  August hatte ein etwas schwächer ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht  und die daraus resultierenden Sorgen vor einer Rezession zum allgemeinen  Abverkauf von Risikoanlagen, wie z.B. Aktien, beigetragen. Zwar haben  sich die Kurse wieder erholt, allerdings achten Anleger in dieser Woche  genau auf die Veröffentlichung der Daten zur Entwicklung der  Arbeitslosigkeit und der neu geschaffenen sowie offenen Stellen. 
Wir  gehen davon aus, dass die Arbeitslosigkeit nur langsam ansteigt. Zudem  geben die ISM-Einkaufsmanagerindizes einen Eindruck über die Dynamik der  US-Wirtschaft. Im Verarbeitenden Gewerbe ist mit einer anhaltend  schwachen Entwicklung zu rechnen. Der Dienstleistungssektor hingegen  dürfte auch für die kommenden Monate eine Ausweitung der Produktion  anzeigen und dafür sorgen, dass ein „soft landing“– also eine leichte  Abkühlung der US-Konjunktur – das Hauptszenario bleibt. 
Der für  die Kapitalmärkte wesentliche Aspekt wird aber die Preiskomponente der  Umfrage unter Unternehmen sein. Denn abhängig davon, wie stark Einkaufs-  und Verkaufspreise – vor allem im lohnintensiven Dienstleistungsbereich  – ansteigen, werden Rückschlüsse auf die Höhe der mittlerweile  eingepreisten Zinssenkung der US-Notenbank Fed Mitte September gezogen.  Wir rechnen mit einem kleinen Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte. Denn  die US-Notenbanker wollen sich nicht vorhalten lassen, den laufenden  Präsidentschaftswahlkampf zu beeinflussen und nicht riskieren, den noch  vorhandenen Inflationsdruck unterschätzt zu haben, sollte die  Teuerungsrate kurzfristig einmal wieder anziehen. An den Börsen sollte  aber schon die Aussicht auf sinkende Zinsen für eine stabile Entwicklung  sorgen.