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Samstag, 29. Juni 2024
   
 

Divergenzen zwischen den Zentralbanken könnten die Marktvolatilität hoch halten

... von Christian Hantel, Portfoliomanager, Vontobel



Die Performance von festverzinslichen Wertpapieren in der zweiten Jahreshälfte wird weitgehend von der Inflationsentwicklung in Europa und den USA sowie von der Dynamik auf dem US-Arbeitsmarkt und dem Zeitpunkt bevorstehender Zinssenkungen abhängen.


Dabei ist Divergenz zwischen den Zentralbanken angesichts der möglichen Zinssenkungen in Europa und in den USA bereits sichtbar. Dies kann zwar für einige Turbulenzen auf dem Markt sorgen, bietet aber auch Chancen für Anleger. Nicht-Finanzunternehmen in einer Region mit ausgeprägteren Zinssenkungen werden wahrscheinlich von niedrigeren Finanzierungskosten profitieren. Bei den Banken könnte die Situation hingegen etwas anders aussehen, da niedrigere Renditen die Nettozinsmargen beeinträchtigen.

Der Zeitpunkt der Zinssenkungen, das Risiko einer hohen Inflation und die Aussicht, dass einige Unternehmen aufgrund höherer Finanzierungskosten in Schwierigkeiten geraten könnten, beunruhigen die Anleger, die sich immer noch in kurzfristigen Anlagen oder einfach in Bargeld verstecken.

Aktuelle Spreads sind gerechtfertigt

Die Kreditspreads hatten in diesem Jahr bisher einen guten Lauf, aber wir glauben, dass sich die Merkmale des globalen Marktes für Unternehmensanleihen zugunsten der Anleger verändert haben. Die Renditen befinden sich auf einem Mehrjahreshoch, die Duration (als Maß für die Zinssensitivität) ist auf Indexebene gesunken, der Durchschnittspreis einer Anleihe liegt immer noch deutlich unter dem Nennwert, und gleichzeitig hat sich die Kreditqualität der wichtigsten Indizes aufgrund zahlreicher Rating-Hochstufungen innerhalb des Kreditanlageuniversums verbessert. Dies würde rechtfertigen, dass die Spreads nicht zu eng, sondern gerade richtig sind.

Mit der Verengung der Spreads hat sich auch die Divergenz bei Investment-Grade-Anleihen verringert. Als Bottom-up-Investor können sich jedoch Chancen ergeben, wenn man die Kapitalstruktur vergleicht, z. B. bei Finanzinstituten. Auch der Vergleich von Anleihen desselben Emittenten in verschiedenen Währungen bietet oft Chancen, wobei das Währungsrisiko abgesichert wird.

IG-Anleihen bieten solide Einstiegskomponente

Investment-Grade-Unternehmensanleihen verzeichnen seit mehreren Quartalen solide Zuflüsse. Wir beobachten, dass die Anleger immer noch in großem Umfang in Bargeld, Staatsanleihen oder Geldmarktfonds investiert sind. Wenn die Anleger eine konstruktivere Haltung gegenüber dem Markt einnehmen, sind Unternehmensanleihen in der Regel der nächste natürliche Schritt im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere. Derzeit besteht für die Anleger keine Notwendigkeit, bis zum Äußersten zu gehen, z. B. zu niedrig bewerteten hochverzinslichen Anleihen, um sich attraktive Renditen zu sichern. Investment-Grade-Anleihen bieten den Anlegern eine solide Einkommenskomponente, was durch den Anstieg der durchschnittlichen Kupons auf dem Neuemissionsmarkt deutlich wird.

Das Hauptrisiko für Unternehmen dürfte auch in Zukunft das makroökonomische Umfeld sein. Dazu gehören eine potenzielle Divergenz in Bezug auf den künftigen Zinspfad der Zentralbanken der Industrieländer, ein erhöhtes politisches Risiko durch die vorgezogenen Wahlen in Frankreich, die Auswirkungen auf die Eurozone haben könnten, sowie später im Jahr auf den US-Markt. Anleger sollten auch darauf achten, ob das starke Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bestehen bleibt, das Unternehmensanleihen bis vor kurzem relativ stabil gehalten hat.

 

Veröffentlicht am: 25.06.2024

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