Beim ersten Gespräch mit dem potenziellen Arbeitgeber möchten Bewerber alles richtig machen. Doch wie können Jobsuchende besonders positiv auffallen und auch bei kniffligen Fangfragen souverän bleiben?
Die Jobplattform StepStone hat sieben Tipps zusammengestellt, mit denen das nächste Vorstellungsgespräch ein Erfolg wird.
Das hilft gegen Lampenfieber
Viele Menschen empfinden Aufregung als etwas Negatives. Doch dieses Gefühl kann zum eigenen Vorteil genutzt werden, denn Aufregung erzeugt eine Grundspannung, die die Konzentrationsfähigkeit steigert und den Bewerber kompetent wirken lässt. Wem es vor Aufregung aber doch mal die Sprache verschlägt, der kann die eigene Nervosität offen ansprechen und die Stimmung dadurch etwas auflockern.
Gute Vorbereitung ist elementar
Der Gesprächsverlauf kann unerwartete Wendungen nehmen. Wer sich in einem internationalen Unternehmen vorstellt, sollte auf einen spontanen Wechsel der Sprache, beispielsweise ins Englische, vorbereitet sein. Es sollte auch mit Fangfragen gerechnet werden, die vermeintlich nichts mit dem Job zu tun haben: Wie schwer ist New York? Wozu dient der Filz auf dem Tennisball? Bei solchen kommt es weniger auf die richtige Antwort als auf den Lösungsansatz und die richtige Reaktion an, denn sie sind darauf ausgerichtet, die Stressresistenz des Kandidaten zu testen. Auf Fragen, die zu persönlich werden, sollten Jobsuchende sich nicht zu einer Antwort verpflichtet fühlen. Stattdessen können diese Fragen ganz professionell weder bejaht noch verneint werden, da sie nicht in das Bewerbungsgespräch gehören.
Smalltalk nicht unterschätzen
Der erste Eindruck ist häufig auch der prägende. Gerade die ersten Minuten des Höflichkeitsaustausches sind entscheidend und so kann Smalltalk zu Beginn manchmal sogar wichtiger sein als der Rest des Vorstellungsgespräches. Diesen Moment können Bewerber dazu nutzen, der Unterhaltung zwanglos eine persönliche Note geben und sich mit dem Recruiter auf Augenhöhe zu begeben. Das gelingt am besten, wenn Bewerber vor dem Gespräch Gelegenheit hatten, sich über die Interessen des Ansprechpartners auf Arbeitgeberseite zu informieren. So kann eine Erwähnung des Fußballspiels vom Vorabend oder des letzten Urlaubsziels ein guter Einstieg sein.
Den Recruiter überzeugen
Wichtig ist, authentisch zu bleiben und sich unter Druck nicht zu Ausschmückungen bei den eigenen Kompetenzen verleiten zu lassen. Spätestens, wenn im Berufsalltag Taten statt Worte gefragt sind, müssen Bewerber beweisen, dass sie nicht nur auf dem Papier gut ins Unternehmen passen. Wollen Bewerber ihre Begeisterungsfähigkeit demonstrieren, können sie das durchaus auch in einem Bewerbungsgespräch. Dabei empfiehlt es sich, über die Motivation für die Arbeitsstelle zu sprechen und private Interessen und Hobbys außen vor zu lassen.
Auch eine positive Einstellung bei der Beschreibung der bisherigen beruflichen Laufbahn ist wichtig: Über frühere Anstellungen und Arbeitgeber sollten Bewerber keine negativen Aussagen treffen. Eine bessere Taktik ist, die erhofften Perspektiven für die nächste Anstellung in den Fokus rücken.
Sympathiepunkte sammeln
Fragen stellen ist nicht nur Recruitern vorbehalten. Im Gegenteil: Trauen sich Bewerber, im Gespräch kompetente Fragen zu stellen, kann sie das positiv von der Masse abheben. So können Bewerber einen bleibenden Eindruck hinterlassen, indem sie sich beispielsweise danach erkundigen, warum die ausgeschriebene Stelle vakant geworden ist. Alternativ kann danach gefragt werden, welche Kompetenzen der optimale Kandidat aus Sicht des Personalers haben sollte, um die Stelle zu besetzen. Auch Fragen nach dem Arbeitsklima und dem Umgang unter Kollegen können einen positiven Eindruck hinterlassen.
Kleider machen Leute
Zwar ist permanenter Körperschmuck mittlerweile kein Tabu mehr, jedoch sollte er beim Bewerbungsgespräch vorzugsweise verdeckt bleiben. Generell sollte darauf geachtet werden, mit Schmuck und Kosmetik nicht zu dick aufzutragen. Je nach Branche gilt außerdem bei der Wahl des Outfits: Weniger ist mehr. Mit neutraler Farbwahl und klassischer Silhouette sind Bewerber auf der sicheren Seite.
Das richtige Mindset
Vor dem Gespräch sollten Jobsuchende sich klarmachen, dass nicht alles in ihren Händen liegt. Stimmt die Chemie bei dem Gespräch nicht, lässt das nicht unbedingt auf persönliche oder professionelle Mängel schließen. Möglicherweise punkten Bewerber beim nächsten Vorstellungsgespräch genau mit den Eigenschaften, die beim letzten Recruiter nicht gut angekommen sind. Wichtig ist außerdem, sich bewusst zu machen, dass ein Bewerbungsgespräch ein Treffen auf Augenhöhe bedeutet. Es dient auch dazu, dass der Bewerber das Unternehmen kennenlernt und sich einen Eindruck darüber verschafft, ob die Stelle und das Unternehmen zu ihm passen oder nicht.
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