Die Zentralbanken haben die Finanzmärkte in den letzten zwei Wochen in Atem gehalten. Einige haben die Zinsen erneut angehoben (z. B. EZB), andere haben eine Pause eingelegt und einige Zentralbanken haben ihren Zinssenkungskurs (weiter) fortgesetzt (z. B. Brasilien).
Wir schließen nicht aus, dass es noch zu weiteren Leitzinsanhebungen kommt, aber es scheint so, als ob die schnellen und starken Zinserhöhungen auslaufen. Weitere Zentralbanken dürften ihre Leitzinsen bis zum Jahresende senken (z. B. Tschechien, Polen).
Damit dürfte auch der Aufwärtstrend bei den langfristigen Anleiherenditen zu Ende gehen. Die bisherigen Leitzinserhöhungen zeigen zunehmend Wirkung. Die Inflationsraten sind weltweit rückläufig und die Frühindikatoren deuten auf eine Verlangsamung der Wirtschaftsdynamik hin. Dies wird sich letztlich auch in den (derzeit noch hohen) Inflationserwartungen niederschlagen und die Voraussetzungen für einen Rückgang der langfristigen Renditen schaffen. Eine Rückkehr zu den Renditetiefs der 10er Jahre ist aber auch mittelfristig nicht zu erwarten. Die Inflation wird nur langsam zurückgehen und die Notenbanken werden daher die Leitzinsen nur zögerlich senken.