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Mittwoch, 26. März 2025
   
 

DWS Chart der Woche - Was wollen uns die chinesischen Renditen sagen?

Der Anleihenmarkt sieht in der Konvergenz der chinesischen und japanischen Renditen eine Warnung vor einer möglichen „Japanisierung“ Chinas

In einem Umfeld global stark steigender Anleiherenditen sticht ein Land besonders hervor, China. Hier sind die Renditen über alle Laufzeiten hinweg gesunken. Nachdem sie mehrjährige Tiefststände erreicht hatten, gab es in letzter Zeit eine leichte Gegenbewegung, aber die Charts sprechen weiterhin für sich und beunruhigen die Rentenmärkte.1)

Besonders auffällig war die Entwicklung am langen Ende. Im November vergangenen Jahres sind die Renditen chinesischer Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren unter die Renditen ihrer japanischen Pendants gefallen. Damit liegen sie nun unter den Renditen des Landes, das lange Zeit als Maßstab für Deflation und wirtschaftliche Stagnation galt. Es wird befürchtet, dass sich China auf dem Weg zu einer „Japanisierung“ befindet - einer Wiederholung der langen Phase schwachen Wachstums und Deflation, unter der Japan gelitten hat und aus der es erst jüngst endlich herauszukommen scheint.2) Derzeit liegen die japanischen Renditen für Laufzeiten bis zu zehn Jahren noch deutlich unter denen Chinas. Aber auch hier scheint sich ein Trend in Richtung weiterer Konvergenz abzuzeichnen.

Chinesische Renditen laufen konträr zur globalen Entwicklung


Die seit Jahren anhaltende Annäherung der Renditen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften Asiens ist das Ergebnis gegenläufiger wirtschaftlicher Entwicklungen. In Japan wird zunehmend eine Rückkehr zu Wachstum und positiven Inflationsraten eingepreist, während in China stagnierendes Wachstum, das Risiko einer Deflation und kurzfristig die Wahrscheinlichkeit höherer US-Zölle - ein weiterer negativer Wachstumsfaktor – eskomptiert werden. Befürchtet wird eine Bilanzrezession, wie sie die asiatischen Nachbarn in den 1990er Jahren erlebt haben. Die jüngsten Konjunkturpakete haben zwar erfolgreich zu einer Wachstumsbelebung in China beigetragen, wie die Zahlen für Q4 zeigen könnten; doch der Gegenwind dürfte perspektivisch wieder stärker werden (Stichwort US-Zölle). Bei den Preisen besteht die Sorge, dass der deflationäre Trend durch kurzfristige geld- und fiskalpolitische Maßnahmen nicht behoben werden kann.

Gemessen am Anleihemarkt sind die wirtschaftlichen Aussichten für China düster. Wir glauben jedoch, dass es Spielraum für eine Wachstumserholung gibt und dass China eine „Japanisierung“ vermeiden sollte.

1) Sämtliche Marktdaten – sofern nicht anders angegeben - Bloomberg Finance L.P.; Stand: 14.01.2025
2) Reuters; Stand: 09.01.2025

 

Veröffentlicht am: 18.01.2025

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