Das saisonal starke dritte Quartal 2024 war durch eine lockere Geldpolitik gekennzeichnet, die zu niedrigeren Staatsanleiherenditen führte. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen sank um 62 Basispunkte (Bp) und die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen um 38 Bp.
Die Aktien der Industrieländer setzten ihren Aufwärtstrend fort, wobei der S&P 500 um 5,5% und der EURO STOXX 50 um 2,2% zulegten. Es war ein entsprechend gutes Umfeld für den AT1-Anleihemarkt, wo sich die optionsbereinigten Kreditspreads – gemessen am ICE BofA Contingent Capital Index – um 24 Bp verengten und zu einer Gesamtrendite von starken 5,0% (gemessen in Landeswährung) führte.
Nach einem ruhigen Juli und August belebte sich der Primärmarkt im September mit der Emission von nicht weniger als 17 neuen AT1-Anleihen, auch CoCo-Bonds genannt, die insgesamt auf eine starke Nachfrage stießen. Zu den Emittenten gehörten größere Namen in EUR (ABN, Bank of Ireland, KBC, Unicredit), in GBP (Nationwide), in USD (BNP, Credit Agricole, HSBC, ING, Lloyds, Nordea, UBS) sowie kleinere Emittenten wie Alpha Bank (Griechenland), Bawag (Österreich) und zwei Emerging Markets-Banken aus Chile und der Türkei.
Während die Kupons der neuen Anleihen im historischen Vergleich immer noch relativ hoch sind, haben sich die Spreads seit Ende Oktober 2023 deutlich verringert. Das bedeutet, dass wir auf dem Primärmarkt weiterhin selektiv vorgehen und auf dem Sekundärmarkt häufig mindestens ebenso attraktive Anleihen finden wie auf dem Markt für Neuemissionen. Um unserer weiterhin konstruktiven Sicht auf den CoCo-Markt Rechnung zu tragen, bleibt der Swisscanto (LU) Bond Fund Responsible COCO im Beta-Bereich übergewichtet (1,10). Wir halten mehrere französische Banken weiterhin für teuer (untergewichtet) und bevorzugen Finanzinstitute aus den Niederlanden und Spanien (beide übergewichtet).
Da sich die relative Bewertung der großen italienischen Banken im Laufe des Quartals verbessert hat, haben wir die Untergewichtung des Fonds in diesem Bereich beendet. Wir bevorzugen Banken, die ihre Rentabilität auch in einem Niedrigzinsumfeld sichern können, zum Beispiel durch einen starken Kostenfokus oder eine gute Geschäftsdiversifizierung. Wir bleiben weiterhin zurückhaltend gegenüber Banken, die stark in Gewerbeimmobilien investiert sind, da wir glauben, dass wir uns noch in einer frühen Phase des Immobilienzyklus befinden. Aufgrund der geopolitischen Risiken sind wir bei einigen Banken mit überdurchschnittlichem Engagement in Osteuropa vorsichtig.
Für das vierte Quartal, dem in der Regel saisonal stärksten Quartal des Jahres in Bezug auf die Gesamtrendite, bleiben wir für den AT1-Markt optimistisch. Ein geringes, aber positives Wachstum ist in der Regel ein fruchtbares Umfeld für höher rentierende nachrangige Finanzanleihen. Die niedrigeren Zinssätze bedeuten zwar Gegenwind für die Rentabilität der Banken, aber die Ausgangsposition ist historisch stark. Und viele Banken haben eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um ihre Rentabilität zu schützen. Die historisch hohen Renditen für nachrangige Finanzanleihen führten zu einer starken Nachfrage, während die niedrigeren Kreditspreads unserer Ansicht nach die starken Fundamentaldaten des Sektors reflektieren.