
Hélène de Beauvoir (1910–2001) stand lange im Schatten ihrer Schwester Simone de Beauvoir (1908–1986) – eine der großen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts und Ikone der Frauenbewegung.
Ohne Zweifel beeinflusste Simone de Beauvoir Hélènes Leben und Arbeit auf eine sehr tiefgreifende Weise, dennoch steht das Werk der Malerin für sich. In der Ausstellung Hélène de Beauvoir. Mit anderen Augen sehen wird die vergessene Künstlerin und ihr vielschichtiges Werk neu bewertet werden.
Die Opelvillen präsentieren die erste museale Ausstellung zum Werk der Malerin Hélène de Beauvoir in Deutschland. Mit 177 Leihgaben aus den Jahren 1925 bis 1994 wird die gesamte Spannweite ihres Schaffens mit Kupferstichen, Aquarellen, Acrylbildern und Ölgemälden gewürdigt und dabei bislang unberücksichtigte Thematiken fokussiert. Kunst bedeutete für Hélène de Beauvoir eindeutig einen Akt der Befreiung: Herrschende Rollenbilder legte sie offen und machte in klar verständlicher Bildsprache auf die Lage der Frau aufmerksam. Bisher unbekannte Malereien erweisen sich nun als Schlüsselwerke. Die hochkarätigen Leihgaben stammen aus Frankreich, Italien, Deutschland, England und der Schweiz.
»Frauen befinden sich in der Tiger- und Mohnblumenreihe oft in Gefahr, aber ich drücke sowohl Anziehungen als auch Ängste aus«, erläutert Hélène de Beauvoir, die ab 1971 entstandene Bilder als »feministisch« bezeichnete.
Hélène de Beauvoir. Mit anderen Augen sehen – Publikation
herausgegeben von Beate Kemfert
begleitende Publikation zur gleichnamigen Ausstellung
ISBN 978-3-00-084002-9
Kunst- und Kulturstiftung
Opelvillen Rüsselsheim
Ludwig-Dörfler-Allee 9
65428 Rüsselsheim
Telefon: 06142 835 907
termine@opelvillen.de
Öffnungszeiten des Ausstellungshauses
Di, Do–So: 10–18 Uhr
Mi: 10–20 Uhr
Bild: Hélène de Beauvoir, Die Schlafende [La dormeuse], 1971, Privatsammlung
© Ute Achhammer, APP