^

URL: https://www.frauenfinanzseite.de/index.php?id=1,16433,0,0,1,0


Aktienmarkt: Kommt jetzt die Zeit der Kleinen?

... fragt sich Thorsten Fischer, Managing Director und Head of Portfolio Management bei Moventum AM



Die globalen Aktienmärkte hängen an den Lippen des US-Präsidenten. Zwar haben die Abschwächung oder Verschiebung neuer Zölle den Börsen zuletzt Rückenwind gegeben. Doch Donald Trump bleibt unberechenbar und die Lage insbesondere für global orientierte Unternehmen daher instabil. 


„Für Investoren rücken damit Nebenwerte in den Fokus, die stärker binnenmarktorientiert sind und von Konjunkturprogrammen profitieren“, sagt Thorsten Fischer, Managing Director und Head of Portfolio Management bei Moventum AM. Unter den Branchen seien unabhängig von der jeweiligen Marktkapitalisierung vor allem Finanz- und Technologiewerte derzeit sehr aussichtsreich.

Die US-Politik bleibt ein zentraler Unsicherheitsfaktor für die Kapitalmärkte. In der Folge agieren viele Marktteilnehmer vorsichtig, Unternehmen halten sich mit Investitionen in Sachkapital (CapEx) spürbar zurück. Parallel dazu ziehen sich Anleger zunehmend aus dem US-Markt zurück, was sich in einer allmählichen Reduktion des US-Gewichts in vielen globalen Portfolios zeigt. Nach der jüngsten Kurserholung notieren US-Aktien bereits wieder signifikant über dem langfristigen Durchschnitt. So handelt der S&P 500 aktuell auf einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von circa 23,5x, während der zehnjährige Durchschnitt bei etwa 21x liegt. „Dies wirft einmal mehr die Frage auf, wie dauerhaft angemessen der aktuelle Bewertungsaufschlag tatsächlich ist“, sagt Fischer. Angesichts der globalen Technologieführerschaft vieler US-Konzerne sowie der weiterhin bestehenden Perspektiven auf Steuererleichterungen und regulatorische Entlastungen erscheine dieser Aufschlag jedoch zumindest vorerst gerechtfertigt.

In den Fokus rücken damit aus strategischer Sicht kleinere und mittlere Unternehmen. Denn US-Small-Caps sind stärker auf den Binnenmarkt ausgerichtet und weniger von globalen Handelsströmen abhängig. Interessant sind sie zudem aus Bewertungssicht: Das erwartete Gewinnwachstum pro Aktie liegt für das Jahr 2026 etwa fünf Prozent über dem der Large Caps, die gleichzeitig höher bewertet sind. „Damit erscheinen Nebenwerte als eine sinnvolle Beimischung, um Risiken zu reduzieren und gleichzeitig Wachstumspotenziale besser zu nutzen“, erklärt Fischer. Sollte sich die Anlegerstimmung generell wieder heben, dürften davon die vor allem zu Jahresbeginn unter Druck geratenen „Mag7“-Techaktien (Alphabet, Amazon, Apple, Facebook, Microsoft, Nvidia, Tesla) profitieren – nicht zuletzt aufgrund ihrer hohen Indexgewichtung und der damit verbundenen Relevanz für passive Anlagevehikel wie Exchange Traded Funds (ETF).

Die Unsicherheit in den USA und große staatliche Investitionsprogramme haben in Europa dagegen für deutliche Kapitalzuflüsse gesorgt. Dazu kommen Leitzinssenkungen sowie Hoffnungen auf eine anspringende Konjunktur im kommenden Jahr. Der Optimismus der Anleger zeigt sich in den Bewertungen: Der STOXX Europe 600 handelt wieder auf einem KGV bei 16x, verglichen mit einem zehnjährigen Mittelwert von circa 17x, wobei der Bewertungsabschlag gegenüber US-Aktien bestehen bleibt. „Die konjunkturelle Bodenbildung sowie erste Anzeichen einer zyklischen Erholung sprechen vor allem für eine Outperformance von Value- und Nebenwerten“, so Fischer. „Zur Begrenzung exportseitiger Risiken erscheint uns wie in den USA ein selektiver Fokus auf binnenmarktorientierte Geschäftsmodelle sinnvoll.“

Aus Branchensicht besonders interessant sind derzeit US-Finanzwerte, denn sie sind die größten Profiteure der Deregulierungspläne der US-Regierung. Aber auch in Europa scheint weiteres Aufwärtspotenzial gegeben, denn „europäische Finanzunternehmen warten mit erfreulichen Gewinnentwicklungen auf“, so Fischer. Daneben hält im Technologiesegment das starke Gewinnwachstum an, gestützt durch den ungebrochenen Megatrend Künstliche Intelligenz (KI), der das Wachstumspotenzial zusätzlich befeuert. „Parallel dazu“, erklärt Fischer, „halten wir eine vorsichtige Positionierung im Healthcare-Sektor für sinnvoll, trotz möglicher Ausgabenkürzungen im US-amerikanischen Medicare-Programm.“ Und schließlich könnte der Infrastruktur- und Bausektor in Zentraleuropa von staatlichen Infrastrukturprojekten sowie einem möglichen Wiederaufbau der Ukraine profitieren, wobei der Fokus auf Bauaktivitäten liegt und weniger auf Entwicklung oder Betrieb von Projekten.

 

Veröffentlicht am: 01.07.2025

AusdruckenArtikel drucken

LesenzeichenLesezeichen speichern

FeedbackMit uns Kontakt aufnehmen

FacebookTeile diesen Beitrag auf Facebook

Nächsten Artikel lesen

Vorherigen Artikel lesen

 

Neu:

▪ Aktienmarkt: Kommt jetzt die Zeit der Kleinen?

▪ Funkelndes Gedenken

▪ Yoga-Retreat mit der renommierten Yoga-Lehrerin Jane Uhlig im Seehotel Niedernberg

▪ ELKE HENNEN / JUDITH LINDNER „GERAUM“

▪ Amundi German Masters powered by VcG 2025 - Das Finale

▪ Was verraten unsere Fingernägel über unsere Gesundheit?

▪ Amundi German Masters powered by VcG 2025 - Tag 3

▪ DWS Chart der Woche: Kein massiver Abverkauf von US-Papieren

▪ Amundi German Masters powered by VcG 2025 - Tag 2

▪ Heiße Tage, klare Sicht


 

 

 

 

Werbung

Werbung

 

 

 

Werbung

             

 

Besuchen Sie auch diese Seiten in unserem Netzwerk:
| Börsen-Lexikon
| Fotograf Fotomensch Berlin
| Geld & Genuss
| gentleman today
| genussmaenner.de
| geniesserinnen.de
| instock.de
| marketingmensch | Agentur für Marketing, Werbung & Internet
| Unter der Lupe

© 2024 by frauenfinanzseite.de, Groß-Schacksdorf. Alle Rechte vorbehalten.