Seit Donald Trumps „Liberation Day“ am 2. April zeigt sich Bitcoin bemerkenswert widerstandsfähig und hat Aktien deutlich übertroffen. Während die Aktienmärkte nachgegeben haben, ist Bitcoin im Vergleich zum Nasdaq um 12,4 Prozent gestiegen. Mehrere Faktoren erklären diese Entwicklung.
Die umfassenden Zollmaßnahmen haben Ängste vor einer globalen wirtschaftlichen Abschwächung ausgelöst und Zweifel am zukünftigen Wachstum der Unternehmensgewinne geschürt. Zwar wuchs das US-Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2024 noch um 2,4 Prozent, doch die Federal Reserve Bank of Atlanta prognostiziert für das erste Quartal 2025 nun eine Schrumpfung um 2,2 Prozent. Diese Zölle belasten Aktien stärker als Bitcoin, da digitale Vermögenswerte nicht von Handelszöllen betroffen sind.
Der Wertverlust des US-Dollars, während die Renditen von Staatsanleihen stark gestiegen sind, setzt die Märkte zusätzlich unter Druck. In diesem Umfeld suchen Anleger nach alternativen, sicheren Häfen. Angesichts der weltweiten Auswirkungen der Zölle ist die Auswahl begrenzt – und so gehören Gold und Bitcoin zu den Hauptprofiteuren.
Gerüchte um Absetzung des Fed-Chefs verschärfen zusätzlich die Lage
Ferner häufen sich die Spekulationen über eine mögliche Notzinssenkung. Es herrschen hartnäckige Gerüchte, dass Donald Trump möglicherweise Fed-Chef Jerome Powell absetzen und durch eine geldpolitisch lockerere Nachfolge ersetzen könnte. Diese Erwartungen an eine lockerere Geldpolitik stützen Bitcoin, während Aktien durch die eingetrübten Gewinnerwartungen weiter unter Druck stehen.
Seit dieser Woche herrscht eine völlig veränderte Stimmung bei Anlegern für Kryptowerte
Die Anlegerstimmung gegenüber digitalen Vermögenswerten hat sich in dieser Woche deutlich aufgehellt. Die Zuflüsse beliefen sich bislang auf 2,37 Milliarden US-Dollar – die stärkste Wochenbilanz seit dem 17. Januar, drei Tage vor der US-Präsidentenvereidigung. Bemerkenswert ist, dass davon allein eine Milliarde US-Dollar am Mittwoch geflossen ist. Diese Zuflüsse sind breit gestreut und umfassen eine Vielzahl von Anbietern und Regionen, was auf eine spürbare Verbesserung sowohl im Privaten als auch im institutionellen Anlegerverhalten hinweist. Allerdings lassen sich bislang noch keine klaren Anzeichen für eine nachhaltige Erholung des Basisgeschäfts erkennen.