
(djd). Auf ihrer Tournee „The Mayhem Ball“ 2025 trug Lady Gaga Bühnenoutfits des Pforzheimer Modedesigners Aziz. Und als die Vogue im Juli „55 deutsche Modelabels, die Sie kennen sollten“ vorstellte, nannte die weltweit führende Modezeitschrift auch Kitschy Couture aus Pforzheim.
Dies sind nur zwei von Dutzenden innovativen Modemachern und Designerinnen, Bildhauern und Goldschmiedinnen, die hier international erfolgreich arbeiten – und die damit nahtlos an Pforzheims Geschichte als „Goldstadt“ anknüpfen. Denn die Stadt am Nordrand des Schwarzwalds wird schon seit dem 18. Jahrhundert von einer florierenden Schmuck- und Uhrenindustrie geprägt. Noch heute stammen 75 Prozent des deutschen Schmucks aus Pforzheim. Und in die historischen Produktionsstätten kehrt neues Leben ein: So hat zum Beispiel das junge Label Kitschy Couture sein Atelier in der ehemaligen Pforzheimer Schmuckfabrik Rowi eingerichtet.
Blick hinter die Kulissen
Neuerdings bieten geführte Designtouren die Gelegenheit, Einblicke hinter die Kulissen zu bekommen und von den Kunstschaffenden direkt zu erfahren, wie ihre Werke entstehen. „Oft sitzen sie mit ihren Ateliers, Ladengeschäften und Werkstätten in wunderschönen ehemaligen Schmuckfabriken oder anderen versteckten Orten“, erläutert Almut Benkert, Fachbereichsleiterin Kreativwirtschaft der Stadt Pforzheim. „Mit den Designtouren schlagen wir die Brücke von der Historie unserer Stadt im Schmuck- und Gestaltungsbereich in die heutige Zeit und zeigen, wie sehr das Kreative in der Stadt verankert ist“, ergänzt Bettina Reitze-Lotz, Leiterin des Tourismusmarketings. Damit Besucher der Stadt auch auf eigene Faust Designwerkstätten, Architekturschätze und Schmuckmuseen entdecken können, wurde die 160-seitige Broschüre „Pforzheim for Design Lovers“ neu aufgelegt. Unter www.visit-pforzheim.de lässt sie sich bestellen oder herunterladen.
Ausstellungen und Architekturschätze
Im Schmuckmuseum Pforzheim verbinden sich Geschichte und Moderne auf besondere Weise. Die weltweit einmalige Sammlung von Goldschmiede- und Juwelierkunst aus fünf Jahrtausenden wird im ersten deutschen Museumsbau der Nachkriegszeit gezeigt, dem Reuchlinhaus von 1953. Das Technische Museum der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie dagegen lädt ins historische Gebäude der ehemaligen Schmuckfabrik Kollmar & Jourdan ein. In einer früheren Jugendstil-Badeanstalt befindet sich heute das Emma-Kreativzentrum mit Ateliers, Co-Working-Spaces und Veranstaltungen. Und am Ufer der Enz wartet ein weiteres Highlight: Im denkmalgeschützten ehemaligen Gasometer, einem turmhohen Rundbau von 1912, ist die 360-Grad-Panorama-Ausstellung „Amazonien“ des Künstlers Yadegar Asisi zu sehen.
Foto: djd/WSP/Paul Hoffer