
Die Botschaft der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte sich bei ihrer Dezember-Sitzung nicht grundlegend ändern. Es wird erwartet, dass die EZB ihre Geldpolitik unverändert beibehält und eine ähnliche Botschaft wie bei früheren Sitzungen vermittelt.
Jüngste Äußerungen von EZB-Vorstandsmitglied Isabel Schnabel haben den Eindruck verstärkt, dass eine Zinssenkung in naher Zukunft höchst unwahrscheinlich ist: Sie scheint mit den aktuellen Markterwartungen (die für die nächsten zwölf Monate keine Veränderung und sogar eine geringe Wahrscheinlichkeit für Zinserhöhungen vorhersagen) recht zufrieden zu sein.
Unsere Erwartungen
- Der Einlagensatz dürfte bei 2 % bleiben, gestützt durch ein stabiles Wachstum und eine kontrollierte Inflation.
- Christine Lagarde dürfte die Markterwartungen bezüglich einer möglichen Zinserhöhung 2026 dämpfen.
- Dazu wird sie sich wahrscheinlich auf die neuen makroökonomischen Prognosen der EZB stützen.
- Diese Prognosen dürften auf ein besser als erwartetes Wachstumsszenario für 2025 und 2026 hindeuten, jedoch weiterhin keine Anzeichen für Inflationsdruck im Zeitraum 2026–2027 erkennen lassen.
- Letztendlich dürfte Christine Lagarde die Botschaft bekräftigen, dass die EZB ihren Ansatz, von Sitzung für Sitzung zu entscheiden, fortsetzen und die Geldpolitik auf Basis der verfügbaren Daten anpassen wird.
Zusammenfassend
Die EZB dürfte ein besseres Wachstumsszenario als noch vor drei Monaten signalisieren und bestätigen, dass sich die Geldpolitik derzeit in einer „guten“ Position befindet. Die bisherige dovishe Tendenz dürfte sich nicht fortsetzen. Da sich die Märkte weitgehend auf die Äußerungen von Isabel Schnabel eingestellt haben, dürfte die Reaktion nach der EZB-Sitzung begrenzt ausfallen. Langfristig halten wir die aktuellen geldpolitischen Erwartungen jedoch angesichts des Wachstumspotenzials der Eurozone für zu hoch.