
Kühler  als erwartete US-Inflationsdaten für September und eine Entspannung in  den Handelskonflikten zwischen den USA und China haben der Rallye an den  Aktienmärkten, insbesondere in den USA, zusätzlichen Schwung verliehen,  wodurch die Wall-Street-Indizes auf Rekordhochs klettern und der  Risikoappetit auf den globalen Märkten neu entfacht wird.
Die  US-Aktienmärkte haben die Woche mit einer Rallye eröffnet, gestützt  durch die wachsende Überzeugung, dass die US-Notenbank Federal Reserve  (Fed) bei ihrem Treffen am heutigen Mittwoch eine Zinssenkung um 25  Basispunkte vornehmen wird. Da Händler eine Wahrscheinlichkeit von fast  100 Prozent für eine Senkung einpreisen, hat sich der Fokus von der  Frage „ob“ auf „was als Nächstes“ und wie weit die Zentralbank bereit  ist, ihren Lockerungszyklus auszudehnen, verlagert.
Die Märkte  preisen nun eine Chance von über 95 Prozent ein, dass die Zinsen bei der  letzten Sitzung der Zentralbank in diesem Jahr im Dezember erneut  gesenkt werden, gemäß dem FedWatch-Tool der CME.
Die  Fed-Entscheidung wird sich auch darauf konzentrieren, wie lange der  Bilanzabbau fortgesetzt werden kann, bevor er die Liquidität belastet.  Die Bankreserven sind auf etwa 2,9 Billionen US-Dollar gesunken, was  nahe an den Niveaus liegt, die die Fed für eine stabile Marktfunktion  als ausreichend erachtet.
Die Entscheidungsträger werden die  jüngste Verlangsamung der Inflationsrate im Wohnungssektor beobachten,  die den kleinsten monatlichen Anstieg seit über vier Jahren aufwies. Die  Diskussion darüber, wann der Bilanzabbau – bekannt als quantitative  Straffung – beendet werden soll, wird wahrscheinlich im Vordergrund  stehen. Die Märkte werden nach Klarheit suchen, ob dies noch vor  Jahresende geschehen könnte.
Niedrigere Zinsen führen im  Allgemeinen zu höheren Bewertungen von Aktien, insbesondere bei  wachstums- und technologieorientierten Titeln, die sensibel auf  Veränderungen der Leitzinsen reagieren. Zudem überraschen die  Unternehmensgewinne bisher positiv, und die Gewinne des S&P 500  werden nun mit einem Anstieg von über zehn Prozent im Jahresvergleich  prognostiziert, verglichen mit 8,6 Prozent zu Anfang Oktober, was den  Optimismus weiter schürt.
Insgesamt bietet die erwartete  Zinssenkung in dieser Woche kurzfristige Entlastung für Märkte, die  bereits stark erhitzt sind. Derzeit dominiert Optimismus, und Händler  bleiben long in qualitativ hochwertigen Aktien, in der Erwartung, dass  die Fed bis Jahresende unterstützend bleibt.
