Obwohl die Inflationsrate in einigen Ländern unter den Erwartungen lag, kletterte sie in der Eurozone im August auf 2,1 Prozent, nach 2,0 Prozent im Vormonat. Zwar wurde Energie billiger (-1,9 Prozent), doch bei den Nahrungsmittelpreisen zeichnet sich keine Entspannung ab. Sie stiegen im August um 3,2 Prozent (Juli: 3,3 Prozent).
Vor allem unverarbeitete Lebensmittel wurden erneut teurer, ihre Preise stiegen sogar um 5,5 Prozent. Auch wenn die Europäische Zentralbank (EZB) die Nahrungsmittelpreise nicht direkt beeinflussen kann, kann ein dauerhafter Preisanstieg bei Gütern des täglichen Bedarfs zu höheren Inflationserwartungen und Lohnforderungen führen. Das wäre aktuell nicht im Sinne der Notenbank.
Die Preise für Dienstleistungen liegen weiterhin hartnäckig über der 3-Prozent-Marke, in den letzten Monaten zeichnet sich jedoch eine kontinuierliche Entspannung ab. Im August lag der Preisanstieg nur noch bei 3,1 Prozent. Dies war der geringste Anstieg seit März 2022. Dagegen hat sich die Aufwertung des Euro bisher noch nicht in den Preisen für langlebige Konsumgüter niedergeschlagen. Auch im August erhöhten sie sich um 0,8 Prozent. Rückläufige Importpreise für Konsumgüter deuten jedoch auf eine Entspannung in den kommenden Monaten hin.
Alles in allem dürfte sich die EZB mit den heutigen Inflationsdaten bestätigt fühlen. Wir erwarten auf der Sitzung am 11. September keine Veränderung der Leitzinsen.