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Freitag, 29. März 2024
   
 

VanEck Kommentar von Martijn Rozemuller

Was Anleger bei einer aktiven Einstiegs- und Exit-Strategie beachten sollten

Gerade in Zeiten heftiger Kursschwankungen an den Börsen stellen sich viele Anleger die Frage: „Jetzt einsteigen? Oder nicht? Oder gar aussteigen?"

In der Presse und im Fernsehen werden gerne Renditediagramme gezeigt, mit denen illustriert werden soll, dass man schon vor sechs Monaten auf den Aktienzug hätte aufspringen sollen. Oder aber, dass man schon vor zwei Monaten seine Wertpapiere hätte verkaufen müssen. Die Sache ist doch ganz einfach – jedenfalls im Nachherein betrachtet.

Handeln ist Silber, Aussitzen ist Gold

Ich persönlich bin kein Freund von aktiven Kauf- und Verkaufsentscheidungen. Weshalb? Weil es so für die Mehrheit der Anleger sehr schwierig wird, Wertzuwachs zu generieren. Die Märkte reagieren sehr willkürlich auf Nachrichten. Nehmen wir Covid-19 als Beispiel. Am Anfang gab es nur spärliche Informationen über den Virus. Manche Berichte lösten überhaupt keine Reaktion an den Börsen aus, andere führten zu heftigen Kursausschlägen – nach oben wie nach unten.

Auch Börsenexperten, welche die Nachrichtenlage ständig im Auge haben und über Analyse-Tools verfügen, sind nicht in der Lage, mit ihren Anlageentscheidungen Wertgewinn zu erzielen. Dies geht zumindest aus den enttäuschenden Renditen der meisten aktiv verwalteten Fonds hervor.

Ein zu spätes Einsteigen, kann sich übrigens sehr ungünstig auf Ihr Renditeprofil auswirken. Die untenstehende Grafik (Abbildung 1) zeigt die Renditeentwicklung des VanEck Vectors Global Equal Weight UCITS ETF seit Auflegung im Jahr 2011. Die blaue Linie zeigt die Renditeentwicklung des ETF. Die orange Linie zeigt dieselbe Entwicklung, aber ohne die zehn Handelstage, in denen der ETF am stärksten zugelegt hat. Die Differenz sagt alles.

Vergangenheitsbezogene Renditesimulation

Lassen Sie sich von Renditesimulationen nicht ins Bockshorn jagen. Diese sogenannten Back-tests zeigen – was für eine „Überraschung" – meist traumhafte Renditen. Rückblickend eine Anlagestrategie zu bestimmen, die in der Vergangenheit garantiert erfolgreich gewesen wäre – das ist natürlich keine Hexerei. Ob dieselbe Strategie auch in Zukunft Gewinne abwerfen wird, das steht hingegen auf einem ganz anderen Blatt.

Risikoprämie

Wissenschaftliche Studien belegen immer wieder aufs Neue folgende Tatsache: Anlagen müssen auf lange Sicht mit einer Prämie für Ihr aufgenommenes Risiko kompensiert werden. Indem Sie Ihr Geld anlegen, setzen Sie sich Kurs-, Währungs- und anderen Risiken aus. Diesem Risiko muss eine finanzielle Belohnung in Form einer positiven Anlagerendite gegenüberstehen. Indem Sie aussteigen, und sei es nur für kurze Zeit, entgeht Ihnen diese Risikoprämie. Dafür entstehen durch das wiederholte Kaufen und Verkaufen Transaktionsgebühren.

Stop-loss oder Neugewichtung

Manche Anleger nutzen sogenannte Stop-loss-Order, also Verkaufsaufträge, die ausgeführt werden, sobald ein festgelegter Mindestkurs, beispielsweise die Marke von 15 Prozent unter dem Anschaffungswert, unterschritten wird. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Anleger Verluste bis zu dieser Höhe tragen kann.

Meiner Auffassung nach ist das jedoch der falsche Ansatz. Gerade langfristig gesehen ist die Chance recht groß, dass ein zu eng gesetztes Stop-Loss-Limit im Rahmen der natürlichen Marktfluktuationen einmal unterschritten wird. Wer dann automatisch aussteigt, kann auch nicht an den darauf möglicherweise rasch folgenden Kursanstiegen partizipieren.

Wenn Sie Kursgewinne realisieren wollen, sollten Sie in Erwägung ziehen, von Zeit zu Zeit die Allokation an die verschiedenen Vermögensklassen anzupassen. Sollten die Kurse Ihrer Aktien steigen, könnten Sie bestimmte Titel veräußern und den Erlös in Anleihen investieren um eine mögliche gewünschte Portfoliogewichtung wieder zu erreichen. Oder umgekehrt. So bleiben Sie jederzeit am Markt investiert und kommen in den Genuss einer Risikoprämie.

Die VanEck Vectors Multi Asset Allocation UCITS ETFs machen das übrigens automatisch für Sie. Die ETFs nehmen jedes Jahr ein Rebalancing der Anlagen vor um die gewünschte Ursprungsgewichtung wieder zu erreichen. Sobald eine Anlageklasse eine relative Kurssteigerung erzielt hat, wird deren Gewichtung reduziert und dafür die Gewichtung der anderen Anlageklassen angehoben.

Mit der Stopp-loss-Strategie würde nur der 15-prozentige Verlust realisiert. Mit den anderen Strategien hätten Sie nach dem anfänglichen Rückgang wieder von langfristigen Kursanstiegen profitiert. Der VanEck Vectors Multi-Asset Balanced Allocation UCITS ETF hat bisher noch nie tiefer als 15 Prozent unter dem Ausgabepreis notiert.

Dieses Beispiel illustriert das Marktrisiko, von dem Ihre Anlagen betroffen sein können. Ein solcher Kursrückgang von 15 Prozent oder auch deutlich mehr kann – wie wir in den vergangenen Wochen schmerzhaft haben erfahren müssen – nun mal jederzeit eintreten. Überdies ist das Marktumfeld nach einem größeren Kurseinbruch häufig so ungünstig, dass sich ein Marktausstieg verbietet. Eine erhöhte Volatilität kann die Market Maker dazu veranlassen, die Differenz zwischen Geld- und Briefkursen nach oben zu treiben, was zu höheren Transaktionsgebühren führen kann.

Und die Moral von der Geschichte?

Als am Freitag letzter Woche die Börse fürs Wochenende schloss, genehmigte ich mir ein Glas exquisiten Rotweins. Das Etikett verriet: ein Brunello aus dem Jahr 2011. Und genau wie dieser edle Tropfen, hätte auch ich mich fast zehn Jahre in Geduld üben müssen, bis meine Anlagen die gewünschten Früchte abwerfen. In Punkto Anlagestrategie ist für mich jedenfalls auch jetzt wieder langfristiges Denken angesagt.

 

Veröffentlicht am: 24.04.2020

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