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Freitag, 19. April 2024
   
 

UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator: Der Aufschwung ist da

Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator kletterte im April auf 3,2 Punkte

Die Erholung der österreichischen Wirtschaft nimmt Konturen an. „Die deutliche Verbesserung der Konjunkturstimmung mit Beginn des Frühjahres signalisiert ein kräftiges Wachstums-Comeback.

Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator ist im April auf 3,2 Punkte gestiegen und erreicht damit den höchsten Wert seit 30 Monaten. Nach der Stabilisierung der Konjunktur im ersten Quartal ermöglicht die offensichtliche Durchbrechung der dritten Infektionswelle und die generelle Öffnung der Wirtschaft einen kräftigen Rebound im zweiten Quartal in Österreich“
, erwartet UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Auf dem Weg von einseitigem zu ausgewogenem Wachstum

Die aktuellen Stimmungsindikatoren weisen zudem darauf hin, dass die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Sektoren in Österreich wieder ausgeglichener erfolgen wird. „Während sich die heimische Industrie sowie der Bau in den vergangenen Monaten bereits sehr positiv entwickelt haben und damit ganz wesentlich zum im europäischen Vergleich günstigeren Konjunkturverlauf seit Jahresbeginn beigetragen haben, kommt nun auch der Dienstleistungssektor in Schwung. Damit wird die Erholung der österreichischen Wirtschaft in den kommenden Monaten auf breiter Basis einsetzen“, meint Bruckbauer.

Nach ersten regionalen Öffnungsschritten und angesichts der angekündigten generellen Öffnung aller Sparten ab Mitte Mai hat sich die Stimmung im Dienstleistungssektor stark aufgehellt und übersteigt mittlerweile sogar den langjährigen Durchschnitt. Die Zuversicht wird auch durch die gute Verbraucherstimmung geschürt, die von der schrittweisen Entspannung der Lage am Arbeitsmarkt profitiert. Die Verbesserung im Dienstleistungssektor ist für fast die Hälfte des Anstiegs des UniCredit Bank Austria Konjunkturindikators im April verantwortlich.

Auch die erneute Verbesserung der Geschäftsaussichten der heimischen Industrie trug zum Anstieg stark bei, denn die Nachfrageunterstützung aus dem Ausland nimmt weiter zu. Angetrieben vom Aufschwung in Asien und den USA ist die mit den österreichischen Handelsanteilen gewichtete internationale Industriestimmung sogar auf ein Rekordhoch gestiegen. Mit den günstigeren Wetterbedingungen hat sich auch der Optimismus am Bau auf ein Allzeithoch gesteigert, gestützt auf volle Auftragsbücher.

Gestiegene Wachstumserwartungen für 2021

Angesichts der strikten Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie während des gesamten ersten Quartals 2021 ist die österreichische Wirtschaft überraschend gut ins Jahr gestartet. Abgesehen von der durch die globale Entwicklung unterstützten Erholung der Industrie und der auch mit öffentlichen Investitionen gestärkten Bauwirtschaft hat sich gezeigt, dass sich viele Wirtschaftsbereiche an die Rahmenbedingungen eines Lockdowns gut angepasst haben und mit alternativen Konzepten, wie z.B. Abhol- und Zustellservices erfolgreich agierten.

Dies stärkt auch die Aussichten für die weitere Erholung der österreichischen Wirtschaft. Darüber hinaus sind in einigen Bundesländern im April bereits erste Lockerungsschritte erfolgt. Ab Mitte Mai wird unter Auflagen eine komplette Öffnung der Wirtschaft erfolgen, die in den kommenden Monaten die laufende Konjunkturwende verstärken dürfte. Im zweiten Quartal ist daher eine starke Aufwärtsbewegung der österreichischen Wirtschaft in Sicht, gestützt auf eine weitere Belebung der Investitionen und des Konsums, der von Nachholeffekten in den besonders stark beeinträchtigten Branchen wie dem Tourismus, Teilen des Handels und den persönlichen Dienstleistungen profitieren wird.

Unter der Voraussetzung eines günstigen Infektionsverlaufs, der keine neuerliche Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie notwendig werden lässt, sollte das zweite Quartal 2021 am Beginn einer nachhaltigen Erholung der heimischen Wirtschaft stehen. „Nach dem besser als erwarteten Start ins Jahr gehen wir fürs Gesamtjahr 2021 mittlerweile sogar von einem Wachstum der österreichischen Wirtschaft von 3,2 Prozent aus. Für 2022 erwarten wir immer noch einen deutlichen Anstieg des BIP um nunmehr 5,4 Prozent. Das wäre das höchste Wirtschaftswachstum seit rund 50 Jahren“, meint UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl.

Öffnung der Wirtschaft im Mai entlastet den Arbeitsmarkt

Mit dem Einsetzen der wirtschaftlichen Erholung verbessert sich auch die Lage am österreichischen Arbeitsmarkt. Nach noch 9,9 Prozent im Jahresdurchschnitt 2020 lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im April nur noch bei 9,2 Prozent.

Die Öffnung der Wirtschaft ab Mitte Mai wird eine Fortsetzung der positiven Entwicklung am heimischen Arbeitsmarkt ermöglichen, zumal der Aufschwung in der Industrie und am Bau anhält. Neben derzeit rund 340.000 Arbeitssuchenden und fast 80.000 Schulungsteilnehmer haben die Betriebe für zumindest rund 300.000 Personen Kurzarbeit angemeldet.

„Nach einer spürbaren Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt unter anderem durch die Rückkehr vieler Personen aus der Kurzarbeit in reguläre Arbeitsverhältnisse mit der Öffnung der Wirtschaft ab Mitte Mai, erwarten wir in weiterer Folge allerdings nur einen schrittweisen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Die österreichische Wirtschaft wird voraussichtlich erst nach dem Jahreswechsel 2021/22 ihr Vorkrisenniveau erreichen, was sich am Arbeitsmarkt erst mit Verzögerung niederschlagen wird“, meint Pudschedl.

Die Ökonomen der UniCredit Bank Austria erwarten für 2021 einen Rückgang der Arbeitslosenquote auf durchschnittlich 9,2 Prozent, der sich 2022 mit der stärkeren Erholung auf 8,4 Prozent beschleunigen sollte. Erst im Verlauf des Jahres 2024 wird die Arbeitslosigkeit jedoch das Vorkrisenniveau von rund 7,5 Prozent erreichen.

Inflation bis in den Herbst im Aufwärtstrend


Seit dem Jahresbeginn hat sich die Teuerung in Österreich auf mittlerweile rund 2 Prozent im Jahresvergleich verdoppelt. Steigende Rohstoffpreise, insbesondere der höhere Ölpreis, haben die spürbare Beschleunigung ausgelöst.

Die Energiepreise, die die Inflation in Österreich das gesamte Jahr 2020 über dämpften, sorgen seit März dieses Jahres für zusätzlichen Auftrieb. Der erwartete Anstieg des Ölpreises von 38 Euro pro Barell im Jahr 2020 auf durchschnittlich über 50 Euro wird die Inflation in Österreich im laufenden Jahr allein um durchschnittlich rund 0,2 Prozentpunkt erhöhen. Auch die höheren Preise für andere Rohstoffe werden auf die Verbraucherpreise durchschlagen, wenn auch die Industrie die durch Engpässe in den Lieferketten derzeit stark steigenden Preise nicht in vollem Umfang in die Verkaufspreise überwälzen dürfte.

Ein stärkerer Einfluss auf die Entwicklung der Inflation ist von den Dienstleistungspreisen zu erwarten. Mit dem Anspringen der Wirtschaft wird sich der in den vergangenen Monaten aufgestaute Nachholbedarf der Konsumenten entladen und voraussichtlich zu spürbaren Preisanstiegen vor allem in den am stärksten von der Pandemie betroffenen Sektoren wie dem Gastgewerbe oder den persönlichen Diensten führen, begrenzt durch Rabattierungsaktionen in einigen Handelssparten.

Der Preisanstieg sowohl durch die höheren Rohstoffpreise als auch die verbesserte Nachfragesituation wird jedoch voraussichtlich nur vorübergehend sein, da nach dem starken wirtschaftlichen Einbruch während der Pandemie die bestehenden unausgelasteten Kapazitäten die Preisdynamik letztlich begrenzen. „Der Aufwärtstrend der Inflation wird sich in den kommenden Monaten in Österreich fortsetzen, wenn auch mit nachlassendem Tempo. Im Jahresdurchschnitt 2021 erwarten wir weiterhin eine Teuerung von 2,2 Prozent mit Spitzen über der Marke von 2,5 Prozent ab dem Spätsommer. Ab dem Jahreswechsel sollte sich die Inflation, unterstützt durch den Wegfall des treibenden Basiseffekts des Ölpreises, schrittweise verlangsamen. Für 2022 erwarten wir eine Teuerung von durchschnittlich 2,0 Prozent“, so Pudschedl.

Die Teuerung wird damit sowohl 2021 als auch 2022 erneut über den Vergleichswerten im Euroraum von erwarteten 1,7 bzw. 1,5 Prozent liegen und damit das zwölfte Jahr in Folge den Wert im Euroraum übersteigen.

„Trotz des starken Aufschwungs und der höheren Inflationsraten bleibt die Wirtschaft aber weiterhin noch unter ihrem Potential und dies sollte auch noch 2022 gelten, daher gehen wir auch für 2022 von einer expansiven Geld- und Fiskalpolitik aus, die Intensität wird jedoch abnehmen“, so Bruckbauer abschließend.

 

Veröffentlicht am: 15.05.2021

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