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Donnerstag, 18. April 2024
   
 

UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex im September

Industrieerholung gewinnt an Fahrt, Erwartungen steigen deutlich

Die mit Beginn des dritten Quartals 2020 eingesetzte leichte Erholung der Industriekonjunktur in Österreich setzt sich fort und hat sich im September sogar etwas beschleunigt.

„Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex übertraf mit 51,7 Punkten im September mittlerweile den dritten Monat in Folge die Wachstumsschwelle von 50 Punkten und konnte auch gegenüber dem Vormonat um immerhin 0,7 Punkte zulegen“, meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer und ergänzt: „Die Aufwärtsentwicklung in der österreichischen Industrie steht im Einklang mit dem europäischen Trend. Ausgehend von einer deutlichen Verbesserung in Deutschland ist der vorläufige Einkaufsmanagerindex für die Verarbeitende Industrie im Euroraum sogar auf 53,7 Punkte gestiegen.“

Die leichte Verbesserung der Industriekonjunktur in Österreich spiegelt sich im September in fast allen Komponenten des UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex wider. „Mit mehr Rückenwind aus dem Ausland hat sich die Auftragslage verbessert. Die Produktion wurde erneut ausgeweitet und der Beschäftigungsabbau verlor zumindest an Tempo. Zudem weisen die geringeren Preisrückgänge und die aktuellen Lagertrends auf die Fortsetzung der schrittweisen Erholung hin“, nennt Bruckbauer die wichtigsten Details der monatlichen Umfrage unter heimischen Einkaufsmanagern.

Neugeschäft nahm stärker zu

Die österreichischen Industriebetriebe haben im September mehr neue Aufträge einbuchen können. Vor allem die Nachfrage aus dem Ausland hat zur Belebung des Neugeschäfts beigetragen. Der Index für die Exportaufträge, der im Vormonat erstmals seit Jahresbeginn die Wachstumsschwelle von 50 Punkten überschritten hat, erhöhte sich auf 52,7 Punkte, den besten Wert seit dem Frühjahr 2018. „Die heimischen Industriebetriebe haben im September die Ausweitung der Produktionsleistung im Vergleich zum Vormonat etwas zurückgenommen. Der Produktionsindex sank auf 53,6 Punkte. Aufgrund der Beschleunigung der Nachfrage nach ‚Made in Austria‘ haben sich dadurch Auftragsrückstände aufgebaut“, so UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Mit den bestehenden Produktionskapazitäten konnten die Auftragszuwächse im September nicht voll erfüllt werden. Das zeigt sich auch an den verlängerten Lieferzeiten.

Jobabbau hat an Tempo verloren

Trotz der im Juli eingesetzten Erholung setzte sich der Beschäftigungsabbau in der österreichischen Industrie den siebenten Monat in Folge fort, jedoch mit der niedrigsten Rate dieses Zeitraums. Der Beschäftigungsindex stieg immerhin auf 49,1 Punkte. „Die Anpassung der Personalkapazitäten an die geringere Auslastung verlangsamte sich deutlich. Allerdings liegt die Kapazitätsauslastung der heimischen Industrie aktuell um fast 10 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt, während der Beschäftigtenstand dank der Kurzarbeitsregelungen in der Krise bisher nur um etwa 1,5 Prozent gesunken ist. Zumindest in einigen Branchen ist in den kommenden Monaten trotz der eingesetzten Erholung daher noch mit einem fortgesetzten Jobabbau zu rechnen“, meint Pudschedl.

Gestiegene Nachfrage zeigt sich in Preistrends und der Lagerhaltung

Aufgrund des Anstiegs des Neugeschäfts haben die heimischen Industriebetriebe die Einkaufsmenge im September nach dem Rückgang im Vormonat wieder erhöht. Die Lagerbestände an Vormaterialien und Rohstoffen sanken dennoch so stark wie noch nie im laufenden Jahr. Gleichzeitig haben sich auch die Bestände in den Verkaufslagern erneut deutlich verringert. Die verbesserte Nachfragesituation beginnt sich in der Entwicklung der Lagerbestände niederzuschlagen. Allerdings darf die Stärke des Abbaus der Lager nicht überbewertet werden. Die heimischen Betriebe agieren noch sehr vorsichtig, daher ist der Materialeinkauf derzeit noch niedriger als der Materialeinsatz in der Produktion und die Verkaufslager sind nach dem Shutdown überdurchschnittlich stark gefüllt.

Auch bei der Entwicklung der Preise macht sich mittlerweile die Erholung der Industrie bemerkbar. „Sowohl die Einkaufs- als auch die Verkaufspreise sanken im September erneut gegenüber dem Vormonat. Die Preisrückgänge haben sich angesichts der verbesserten Nachfrage allerdings deutlich verlangsamt. In beiden Fällen waren die Preisrückgänge die geringsten seit Mitte 2019“, so Pudschedl. Die Verkaufspreise nahmen im September mit etwa gleich hoher Rate wie die Einkaufspreise ab, wodurch sich im Durchschnitt wie schon im Vormonat keine Veränderung der Ertragssituation für die heimischen Unternehmen ergab.

Schrittweise zu alter Stärke

Nach der Rückkehr der österreichischen Industrie auf einen Wachstumspfad im Sommer setzt die heimische Industrie den Expansionskurs im September fort. Zudem hat sich das Tempo der Erholung sogar etwas gesteigert. Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex konnte das Niveau des Vormonats übertreffen und lag über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Wesentlichen Anteil daran hatte die Verbesserung des Exportumfelds, das vom Aufwind in der deutschen Industrie profitierte, was sich im stärksten Anstieg der Auslandsaufträge seit 2,5 Jahren niederschlug. Angesichts der jüngsten Entwicklung der Pandemie mit wieder steigenden Infektionszahlen sind für die kommenden Monate weltweit zumindest lokale wirtschaftliche Beschränkungen zu erwarten, die das Erholungstempo der stark exportorientierten heimischen Industrie voraussichtlich dämpfen werden.

Die Erholung im Sektor wird sich vorerst jedenfalls fortsetzen, worauf das Indexverhältnis zwischen Neuaufträgen und Absatzlager hinweist. Mit den vorhandenen Lagerbeständen können die eingelangten Aufträge nicht ohne eine stärkere Produktionssteigerung als im September erfüllt werden. „Die heimische Industrie hat die Rezession mittlerweile klar überwunden. Die Rückkehr zu alter wirtschaftlicher Stärke wird angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen zwar längere Zeit in Anspruch nehmen, doch zumindest mittelfristig sind die österreichischen Betriebe zuversichtlich. Der Index der Produktionserwartungen innerhalb der kommenden 12 Monate ist auf 59,5 Punkte gestiegen. Das ist der höchste Wert seit mehr als zwei Jahren“, meint Bruckbauer abschließend.

 

Veröffentlicht am: 29.09.2020

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