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Donnerstag, 28. März 2024
   
 

US-Notenbank könnte die Zinsen weiter erhöhen

Marktkommentar Mark Dowding / RBC BlueBay AM



Auch wenn die Sorgen wieder aufflammen könnten, wenn sich der ‚Tag X‘ nähert: Die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer hat sich zuletzt weg von der US-Schuldenobergrenze auf die wirtschaftlichen Fundamentaldaten und den voraussichtlichen geldpolitischen Kurs verlagert.


Die Daten deuten weiterhin auf eine solide Dynamik der US-Wirtschaft hin. Die Umfragen deuten auf eine Abschwächung der Konjunktur hin. Die harten Fakten aber sprechen für eine relativ stabile Nachfrage. Die Befürchtungen scheinen zu schwinden, dass die Krise der US-Regionalbanken zu einer abrupten Kreditklemme führen wird.

Obwohl Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung erwartet werden: Das 2-Prozent-Ziel scheint noch weit entfernt und der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank Federal Reserve ist möglicherweise noch nicht abgeschlossen.

Mehrere Fed-Mitglieder haben sich zuletzt für eine Zinserhöhung im Juni ausgesprochen. Das Vorgehen der Währungshüter wird zwar von den Lohn- und Inflationsdaten abhängen. Die Aussichten auf eine weitere Straffung der Geldpolitik scheinen aber ausgewogen zu sein.

Darüber hinaus werden vorzeitige Zinssenkungen weiterhin ausgepreist. Infolgedessen sind die Renditen von Staatsanleihen in der vergangenen Woche gestiegen. Angeführt wurde diese Entwicklung vom vorderen Ende der Renditekurve. Die Rendite 2-jähriger US-Treasuries legte im vergangenen Monat um 45 Basispunkte zu.

Auch in Europa sind die Renditen im Laufe der vergangenen Woche gestiegen. Die Rhetorik der Europäischen Zentralbank (EZB) bleibt vorerst relativ restriktiv. Wir gehen daher davon aus, dass die EZB auf ihren nächsten beiden Sitzungen den Leitzins um jeweils 25 Basispunkte anheben wird. Das entspricht den Marktprognosen. Danach wird es unserer Meinung nach auf die Daten ankommen.

In Griechenland hat die liberal-konservative Partei Nea Dimokratia (Neue Demokratie) bei den Wahlen ein starkes Ergebnis eingefahren. Die griechische Wirtschaft entwickelt sich weiterhin relativ gut und die orthodoxe Politik trägt dazu bei, die Staatsverschuldung zu senken. Weitere Hochstufungen der Kreditwürdigkeit sind wahrscheinlich.

Der griechische Anleihemarkt ist jedoch nach wie vor relativ illiquide und bietet im Vergleich zu anderen Ländern wie Italien deutlich geringere Spreads. Wir sehen daher keinen großen Wert in griechischen Staatsanleihen – das ist aber kein Kommentar zur Politik.

Innerhalb der Europäischen Union halten wir insbesondere Staatsanleihen aus Staaten wie Rumänien für interessant. Die Verschuldung des Landes beträgt nur einen Bruchteil der von Italien oder Griechenland. Die langfristigen Papiere bieten ihren Anlegern jedoch einen doppelt so hohen Spread.

Im Vereinigten Königreich sind die Renditen 10-jähriger Staatspapiere im bisherigen Monatsverlauf um etwa 65 Basispunkte gestiegen. Gilts haben sich im Mai deutlich schlechter entwickelt als ihre Pendants aus anderen Staaten. Die Papiere liegen wieder auf dem Niveau vom letzten Herbst unter der Regierung Truss.

Zurückzuführen ist das zum Teil auf die globale Renditeentwicklung. Es scheint jedoch, dass der Groschen im Hinblick auf die britische Inflation zu fallen beginnt. Obwohl die Daten aufgrund von Basiseffekten in dieser Woche einen Rückgang des Verbraucherpreisindexes zeigten, stieg die Kerninflation mit 6,8 Prozent auf ein 30-Jahres-Hoch. Wir halten es für wahrscheinlich, dass die Teuerung im Vereinigten Königreich auf einem weitaus höheren Niveau als in anderen entwickelten Ländern verharren wird. Das wird die Bank of England zu weiteren Zinserhöhungen veranlassen.

Bemerkenswert ist: Im Gegensatz zum vergangenen Herbst, als die Renditen britischer Staatsanleihen in die Höhe schnellten, fand diesmal kein gleichzeitiger Ausverkauf des Pfunds statt. Dennoch sind wir der Meinung, dass eine weitere Underperformance des Vereinigten Königreichs zu erneuten Befürchtungen hinsichtlich der Finanzstabilität führen könnte. Wir gehen weiterhin davon aus, dass das Pfund am Ende die Belastungen tragen muss.

Mit Blick nach vorne werden die in den kommenden Tagen veröffentlichten Daten unseres Erachtens einen großen Einfluss auf den weiteren Kurs der US-Notenbank haben. Das wiederum kann auch die Marktrichtung bestimmen. Weil gleichzeitig die Schlagzeilen über die Schuldenobergrenze nicht abreißen werden, gehen wir davon aus, dass die Volatilität in den nächsten Wochen zunehmen wird.

 

Veröffentlicht am: 27.05.2023

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