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Samstag, 15. November 2025
   
 

Swisscanto - Kurzbericht Juni 2024

Positives Korrelationsumfeld hält an



Von den großen Notenbanken wird die Fed wohl als letzte den Zinssenkungspfad einschlagen. Die Zinssenkungen der EZB für Juni sind dagegen eingepreist und wir rechnen mit einer „falkenhaften“ Zinssenkung. Das heißt, sie wird vom Mantra „higher for longer“ begleitet werden und daher kein Feuerwerk am Aktienmarkt entfachen.

Aufgrund des makroökonomischen Datenkranzes gehen wir von einer marktfreundlichen Konjunkturdynamik und einem volatilen Abwärtstrend der Inflation aus. Die erhöhte Inflation und die restriktive Geldpolitik sorgen zwar für eine anhaltend positive Korrelation zwischen Aktien- und Anleihenkursen. Dabei stützt das robuste Wirtschaftswachstum die Unternehmensgewinne und Aktienmärkte aber stärker als das Kurspotenzial der Anleihen, das von einer Konjunkturaufhellung eher gebremst wird.

Bewertungen im Fokus


Die Verbesserung der Konjunkturdaten in Europa und die abnehmende Dynamik in den USA widerspiegeln sich in der Aktienperformance. Europa übertrifft die USA allerdings nur, wenn die Marktkonzentration des Technologiesektors aus dem US-Markt herausgerechnet wird. An der Dominanz des US-Technologiesektors ist aufgrund der hohen Marktanteile und des technologischen Vorsprungs nicht zu rütteln, und das Gewinnwachstum der führenden Unternehmen wird relativ betrachtet mittelfristig stärker ausfallen. Allerdings lohnt sich hier der Blick auf die zweite Ableitung. Die Gewinndynamik im Technologiesektor dürfte stärker abnehmen. Gleichzeitig nimmt diejenige der konjunktursensitiveren Sektoren im Sog der konjunkturellen Aufhellung – vor allem in Europa – zu. Das eröffnet Chancen für die zyklischeren und günstiger bewerteten Aktien in Europa. Zudem werden die Zinssenkungen der EZB die Risikoprämie der Aktienmärkte im alten Kontinent verbessern. In einem Umfeld mit tiefen Risikoprämien und einer restriktiven Geldpolitik rückt die Bewertung wieder in den Vordergrund - und Europa ist günstiger bewertet.

Kanada derzeit attraktiver als Japan

Zu den Haupttreibern der relativen Aktienmarktentwicklung zählen seit Längerem die Erwartungen in Bezug auf die Geldpolitik der einzelnen Volkswirtschaften. Während wir in Japan mit Zinserhöhungen rechnen, gehen wir für Kanada von einer ersten Senkung im Juni aus. Dies dürfte den kanadischen Dollar tendenziell schwächen, was in Kombination mit stabilen oder, wie von uns erwartet, leicht steigenden Rohstoffpreisen zu einer Verbesserung der Gewinne führen sollte. Kanadas Aktien haben dadurch wieder mehr Potenzial. Den japanischen Unternehmen verlieh der seit über drei Jahren schwächelnde Yen bereits Rückenwind. Mittlerweile bewegt er sich allerdings auf einem sehr tiefen Niveau, das bei Volkswirten und Investoren nicht mehr einseitig als unterstützend erachtet wird. Auch die Bank of Japan hat bereits am Devisenmarkt interveniert. Der Yen dürfte kurz- bis mittelfristig ein Unsicherheitsfaktor bleiben. Insofern sehen wir den japanischen Aktienmarkt weiterhin in einer Konsolidierungsphase.

Das Umfeld für Schweizer Aktien bessert sich

Seit dem Aktienmarkttief nach dem Corona-Ausbruch im März 2020 haben sich bis auf die Schwellenländer alle in unserer Anlagepolitik enthaltenen Märkte besser entwickelt als die Schweiz. Dies gilt sowohl in lokaler Währung als auch in Schweizer Franken. Der wesentliche Grund dafür liegt in einer relativ schwachen Gewinnentwicklung. Dazu beigetragen haben unter anderem die Aufwertung des Frankens, die Produkte aus der Schweiz für ausländische Käufer teurer macht. Hinzu kam die wirtschaftliche Schwäche in wichtigen Absatzmärkten wie China oder der Eurozone. Zudem sorgte die Dominanz defensiver Sektoren für ein weniger dynamisches Indexgewinnwachstum im Rahmen der globalen Konjunkturerholung als in zyklischeren Märkten. Auch von Sonderthemen wie „künstliche Intelligenz“ oder „Schlankmachermedikamente“ profitierten andere Märkte stärker. Allerdings verdichten sich die Hinweise auf einen wieder besseren Gewinntrend. So hat der Schweizer Franken seit Jahresbeginn deutlich abgewertet und die Wirtschaft in China und Europa erholt sich langsam. Aktuell ist auch eine leichte relative Gewinnstabilisierung erkennbar. Ob der längere Abwärtstrend tatsächlich umgekehrt werden kann, ist zwar noch offen, aber die Chancen dafür stehen besser als zuvor.

Momentum-Stil deutet mehr Marktbreite an

Der Momentum-Stil setzt darauf, dass Aktien, die über eine vordefinierte Periode überdurchschnittlich abgeschnitten haben, sich auch in der näheren Zukunft besser entwickeln als der Gesamtmarkt. Seit Jahresanfang ist dieser Stil der bisherige Spitzenreiter unter den Investment-Stilen. Getrieben wurde der diesjährige Anstieg von den Sektoren Technologie und Kommunikationsdienstleistungen, die bereits 2023 stark waren und sich deshalb aktuell in den Momentum-Indizes befinden. Seit März zeichnet sich jedoch eine Verlangsamung ab. Dafür sorgen einerseits die US-Geldpolitik, die den Rückenwind für die eher hoch bewerteten Schwergewichte im Momentum-Stil abflauen lässt, sowie die relative Konsolidierung im hoch gewichteten japanischen Markt. Andererseits haben die untervertretenen rohstoffnahen Sektoren und Finanzdienstleister aufholen können. Auch die Historie zeigt, dass die Überrendite von Momentum überwiegend nicht mit einer Korrektur der vorherigen Spitzenreiter endet, sondern mit einer Verbesserung im Rest des Aktienuniversums. Insofern wäre das Nachlassen der „Momentum-Stärke“ ein gutes Zeichen für den Gesamtaktienmarkt.

Silber – zwischen Gold und Kupfer

Erstmals seit 2013 kletterte der Silberpreis im Mai über die Marke von USD 30 pro Unze. Damit erreichte Silber zwar im vergangenen Monat nicht wie Gold und Kupfer ein neues Allzeithoch, die Rekordmarke liegt nach wie vor bei USD 49 aus dem Jahr 2011. Mit dem starken Preisanstieg überflügelte Silber aber die anderen Metalle und Rohstoffe im Jahresanfangsvergleich. Der Vergleich von Silber mit Gold und Kupfer kommt nicht von ungefähr. So enthält die Nachfragestruktur bei Silber Elemente beider Metalle. Wie beim fast ausschließlich industriell genutzten Kupfer rührte 2023 auch bei Silber mit einem Anteil von 55% die Hauptnachfrage aus der Industrie. Dabei stellt die Verwendung in der Photovoltaik das am schnellsten wachsende Nachfragesegment dar (+64%).

Konstruktive Angebots-Nachfrage-Bilanz


Gemäß dem World Silver Survey 2024 wird der Silbermarkt auch im laufenden Jahr in einem Defizit verharren, bereits das vierte Jahr in Folge. Der jüngste Preisanstieg ist deshalb auch als Aufholbewegung vor einem konstruktiven Fundamentalbild zu sehen. Der Ausblick für die weitere Entwicklung des Silberpreises steht unserer Ansicht nach wiederum zwischen Kupfer und Gold. Kupfer dürfte weiter von einer Erholung der globalen Industrietätigkeit profitieren, und auf Mehrjahressicht zeichnet sich bei dem für die Transition zu einer grüneren Wirtschaft unverzichtbaren Metall eine strukturelle Knappheit ab. Bei Gold rechnen wir aktuell mit einer Konsolidierung, sehen aber mittel- bis langfristig den Goldpreis nochmals höher.

 

Veröffentlicht am: 05.06.2024

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