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Samstag, 20. April 2024
   
 

Swisscanto – Kurzbericht Juli 2022

Aktien- und Anleihenmärkte mit starken Verlusten

An den Aktien- und Anleihenmärkten haben die Inflations- und Konjunkturängste zu drastischen Preiseinbrüchen geführt. Eine rasche Erholung ist noch nicht zu erwarten, da die weitere wirtschaftliche Entwicklung aktuell weiterhin äußerst unsicher ist.

Angesichts der bereits starken Preisanpassungen rechnen wir aber zumindest mit einer Stabilisierung sowohl auf den Anleihen- als auch auf den Aktienmärkten. Die rasche und entschlossene Straffung der Geldpolitik sollte die Inflationserwartungen in Schach halten und die Renditen am langen Ende der Zinskurve nicht mehr über die jüngsten Höchststände ansteigen lassen. Die Aktienmärkte, die während rezessiver Phasen im Durchschnitt rund 30 Prozent an Wert einbüßen, haben durch den bislang erlittenen Kursrückgang eine Rezession bereits zu einem guten Teil vorweggenommen. Für eine Entwarnung ist es aber noch zu früh.

Notenbanken bekämpfen die Inflation


Die weltweiten Teuerungsraten sind rasant gestiegen, sodass den Notenbanken keine andere Wahl bleibt, als die Geldpolitik zügiger und in einem größeren Umfang zu straffen, um das Mandat der Preisstabilität nicht völlig aus den Augen zu verlieren. In den USA sind die Konsumentenpreise im Mai 2022 um 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, worauf die US-Notenbank Fed mit einer Leitzinsanhebung von 0,75 Prozent reagierte. Die Inflationsbekämpfung genießt aktuell höchste Priorität, daher glauben wir, dass die Geldpolitik noch zügiger gestrafft wird. So haben wir in sämtlichen Regionen außer Japan die Leitzinsprognosen angehoben. In den USA erwarten wir nun ein Leitzinsniveau von vier Prozent per Jahresende, womit der Leitzinsanhebungszyklus abgeschlossen sein dürfte.

Dollar-Stärke setzt sich fort

Die Konjunktur scheint sich zunehmend auch in den USA abzukühlen, und ein noch aggressiveres Vorgehen, das wir nun für die Fed unterstellen, dürfte das US-Wirtschaftswachstum wohl Ende Jahr/Anfang nächstes Jahr vorübergehend zum Stillstand bringen. Dies für sich allein genommen wäre für den US-Dollar negativ. Gleichzeitig dürfte sich der Zinsvorteil der US-Währung dadurch aber nochmals akzentuieren, und die steigenden Konjunkturrisiken in den Industrieländern allgemein sollten die Safe-Haven-Nachfrage des Dollar stützen. Die Dollar-Stärke dürfte sich daher wohl vorab auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen.

Gewinnerwartungen dürften abnehmen


Die Gewinnberichtssaison für das 2. Quartal steht vor der Tür. Im Vorfeld fiel auf, dass ungewöhnlich viele Unternehmen in ihren Vorabankündigungen die Ausblicke eher nach unten korrigierten. Auch die Entwicklung am Aktienmarkt spricht dafür, dass Investoren mit weniger stark steigenden Gewinnen rechnen beziehungsweise sogar einen Rückgang befürchten, was zu einer Korrektur der Aktienbewertungen geführt hat, aber noch nicht zu Abwärtsrevisionen bei den Gewinnschätzungen der Finanzanalysten. Vor dem Hintergrund unserer Konjunktur- und Inflationsprognosen ist allerdings damit zu rechnen, dass dies im Laufe der Berichtssaison passieren wird. Ob sich auch die Bewertungskorrektur fortsetzt, dürfte weniger von den Gewinnberichten der Unternehmen abhängen als vielmehr von den anstehenden Inflationsraten und den Reaktionen der Zentralbanken darauf.

Chinesischer Aktienmarkt mit relativer Stärke


Für Aktionäre am chinesischen Markt hat sich in den vergangenen Wochen die Lage deutlich verbessert. Erstens wurden die Lockdowns in großen Wirtschaftsmetropolen weitgehend aufgehoben, was sich in einer konjunkturellen Beschleunigung bemerkbar macht. Zweitens wird diese Beschleunigung durch eine expansive Geld- und Fiskalpolitik unterstützt. Drittens scheinen vorerst keine neuen regulatorischen Maßnahmen gegen Unternehmen und Branchen anzustehen. Angesichts dieser Entwicklung ist der chinesische Aktienmarkt gegen den globalen Trend im Juni sogar gestiegen. Und wir gehen davon aus, dass die relative Stärke anhält. Aufgrund seines hohen Gewichts nimmt dadurch auch die Attraktivität des Schwellenländerindexes insgesamt zu. Deshalb sehen wir dort kurz- bis mittelfristig mehr Potenzial als in den Industriestaaten. Die Risiken für chinesische Aktien wie zum Beispiel ein erneuter weiträumiger Lockdown oder ein „Unfall“ im angeschlagenen Immobiliensektor sind aber weiterhin vorhanden.

China bei den Metallen bestimmend


Besonders belastend wirkte sich der Konjunkturpessimismus auf die Industriemetalle aus, die im Juni rund 15 Prozent verloren. Dies war bereits der dritte Monatsverlust in Folge für den Rohstoffsektor, der die Entwicklung bei Aluminium, Kupfer, Nickel und Zink abbildet. Dass die Preise bei den Industriemetallen entgegen dem allgemeinen Trend bei den Rohstoffen bereits über die letzten Monate korrigierten, ist insbesondere auf die schwache Konjunktur im wichtigsten Nachfrageland China zurückzuführen. Wir gehen allerdings davon aus, dass das Wachstum in China im 3. Quartal wieder anziehen wird, was auch die Nachfrage nach Metallen positiv beeinflussen wird. Dabei sollten die Preise davon profitieren, dass bei vielen Metallen die Lagerbestände an den wichtigen Metallbörsen in London (LME) und Schanghai (SHFE) zuletzt weiter gesunken sind.

Keine Energiewende ohne Industriemetalle

Als zunehmend wichtiger Nachfragetreiber für die Industriemetalle dürfte über die nächsten Jahre die Dekarbonisierung der Wirtschaft wirken, denn diese ist höchst metallintensiv. In vielen Technologien, beispielsweise der Photovoltaik, der Windkraft, bei Elektroautos oder in Stromnetzen, kommt den Metallen Aluminium, Kupfer, Nickel und Zink eine strategische Bedeutung zu. Gemäß einer aktuellen Studie der Universität Leuven könnte es daher in der nächsten Dekade insbesondere bei Kupfer und Nickel zu einem Nachfrageüberhang kommen.

 

Veröffentlicht am: 06.07.2022

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