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Freitag, 19. April 2024
   
 

Sollte man sich jetzt gegen die Unsicherheit der Zentralbanken absichern

... fragt sich Jan van Eck

Das wichtigste Ereignis auf den Märkten war im vergangenen Sommer der Anstieg von Schuldtiteln mit negativer Rendite auf 14 Bio. USD1. Bei alternativen Anlagen hatte dies bereits für eine gewisse Begeisterung gesorgt. Gleichzeitig durchbrach Gold eine sehr feste technische Sechsjahresmarke.

Für Anleger ist meiner Ansicht nach der Zeitpunkt gekommen, an dem sie sich ansehen sollten, wie sie sich im verbleibenden Jahr bis Anfang 2020 gegenüber der Unsicherheit der Zentralbanken absichern können.

Der erste Aspekt, der Gold unterstützt, ist, dass Gold infolge negativer Zinsen attraktiv erscheint. In Hochzinsumgebungen hat es Gold tendenziell schwer, da es keine Rendite abwirft. Aber bei Negativzinsen erscheint Gold sehr viel attraktiver.
Der zweite Aspekt, der Gold unterstützt, sind Sorgen darüber, dass die Zentralbanken die Wirtschaft nicht mehr beleben können. Obwohl die Europäische Zentralbank in den vergangenen Jahren versucht hat, die europäische Wirtschaft zu beleben, ist die Konjunktur weiter gedämpft und Europa wahrscheinlich die weltweit schwächste Region.

Wenn sich Europa verfangen hat und die Zentralbanken ihre Macht verloren haben, können sich Anleger, die sich Sorgen wegen des riesigen Schuldenstandes machen, Gold zuwenden. Gold wurde in letzter Zeit interessanterweise in großem Maße von anderen Zentralbanken, etwa der chinesischen und russischen Zentralbank, gekauft. Vielleicht machen sich auch sie Sorgen.

Sind die starken Zuflüsse bei Anleihefonds durch Angst oder Gier begründet?

Die größte Sorge bereitet mir, dass Anleger bei ihren Anleiheportfolios zu konservativ werden, weil sie Angst vor einem Handelskrieg und einer globalen Rezession haben. Wie ich bereits in meinem letzten Ausblick erwähnte, haben sich viele Anleger zu stark auf kurzfristige und qualitativ hochwertige Anleihen konzentriert. Anleger neigen dazu, sich kurzfristigen Anleihen und Geldmarktfonds zuzuwenden — wenn sie befürchten, dass niedrigere Zinsen eine globale Rezession nach sich ziehen. Dafür erhalten sie jedoch sehr niedrige Renditen und meiner Ansicht nach ist dieser Ansatz im derzeitigen Umfeld ein Fehler. Meiner Meinung nach legt das langsame aber beständige Wachstum in China nahe, dass uns keine globale Rezession bevorsteht. Ich bin also nicht sicher, ob man bei einer normalen Kreditallokation Bedenken haben sollte.

China ist in der Geldpolitik weiterhin relativ eingeschränkt, und wir glauben, dass die Zentralbank nicht beabsichtigt, das System mit billigen Krediten zu überfluten. Dies führt zwar möglicherweise zu geringerem Wachstum, aber es ist unserer Ansicht nach stabiler und von besserer Qualität. Schließlich denke ich, dass Anleger im festverzinslichen Bereich hiervon profitieren werden. Weitere Erkenntnisse zu China finden Sie in unseren regelmäßigen Aktualisierungen zum chinesischen Wirtschaftswachstum.

Die Anlageklasse der Schwellenländeranleihen ist in diesem Sommer meiner Meinung nach attraktiver geworden. Im letzten Jahr bot sie attraktive Renditen und Bewertungen und gegen Ende 2018 bot sie die Möglichkeit einer Diversifizierung gegenüber US-Aktien. Inzwischen gibt es sogar mehrere positive Beispiele, die wir herausstellen möchten. Brasilien, eines der wichtigsten lateinamerikanischen Länder, hat wachstumsfördernde Reformen umgesetzt und Indien hat überraschenderweise gerade umfassende Körperschaftssteuersenkungen angekündigt, die der dortigen Wirtschaft sehr förderlich sein werden. Neben den Erfolgsgeschichten bei Schwellenländeranleihen, die wir auf dem Weg ins Jahr 2019 erlebten, gibt es meiner Ansicht nach inzwischen auch positive und spannende Wirtschaftsreformen, die diese Anlageklasse befeuern könnten.

Ignorieren Sie die Politik bei Ihrem Portfolio

Der Handelskrieg zwischen den USA und China war diesen Sommer in den Schlagzeilen. Dies wird wohl auch in Zukunft so sein. Angesichts dessen bin ich der festen Überzeugung: Ignorieren Sie die Politik bei Ihrem Portfolio.

Bei meiner über zwei Jahrzehnte währenden Tätigkeit in der Branche habe ich eines gelernt: Politische Entwicklungen lassen sich nicht vorhersehen. Diesen Sommer haben wir diese Lektion immer wieder gelernt. Was Donald Trump zum Handelskrieg twittern wird, ist nicht absehbar. Alle Marktteilnehmer waren vom Wahlergebnis in Argentinien überrascht. Und dann gab es den militärischen Angriff auf Saudi-Arabiens Erdölanlagen. Ich glaube nicht, dass Anleger ihre Portfolios anhand dieser politischen Entwicklungen ausrichten können

1 Source: Bloomberg

 

Veröffentlicht am: 31.10.2019

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