^

 

 Suche  | Sitemap  | Mediadaten  | Kontakt  | Impressum  | Datenschutz
       
Montag, 17. November 2025
   
 

Robustheit von EMD HC wird wegen EM-Etikett unterschätzt

Kommentar von Thomas Haugaard und Jacob Ellinge Nielsen, Portfoliomanager, Janus Henderson Investors



Zu Beginn der Trump-Ära 2.0 haben der Präsident und seine Regierung Maßnahmen eingeführt, die erhebliche Auswirkungen auf die Investitionslandschaft haben. Ein wichtiges Beispiel sind die Zölle.

Der Regierungsansatz, der vor dem Hintergrund der nationalen Sicherheit formuliert wurde und darauf abzielt, die Handelsbeziehungen sowohl mit Verbündeten wie Mexiko und Kanada als auch mit Wettbewerbern wie China neu zu kalibrieren, spiegelt einen strategischen Wandel in der Wirtschaftspolitik wider. Der Schritt hat Diskussionen über die Auswirkungen auf den Welthandel ausgelöst und darüber, wie sich Emerging-Markets-Assets in einem solchen Umfeld entwickeln könnten.

Obwohl Handelsbelange als Hauptanliegen genannt wurden, wird immer deutlicher, dass Zölle eher als Verhandlungsinstrument eingesetzt werden, um Trumps weitergehende Ziele zu erreichen. Dies zeigten die jüngsten Zolldrohungen gegenüber Kolumbien, das ein Handelsdefizit mit den USA hat, um Einwanderungsprobleme zu lösen.

Der Dominoeffekt von Zöllen ist komplex und weitreichend und wirkt sich sowohl auf einzelne Länder als auch auf die gesamte Weltwirtschaft aus. Steht ein Land vor Zöllen, geraten seine lokalen Märkte unter Druck. Das wichtigste Anpassungsventil ist dann meist eine Abwertung der eigenen Währung. Verschärfte Finanzbedingungen üben Abwärtsdruck auf die Wirtschaftstätigkeit jenseits des handelbaren Sektors aus. Angesichts der hohen und starren Inflation ist dies auf kurze Sicht von besonderer Bedeutung: Es erhöht den Inflationsdruck und bringt die Zentralbanken zu einer geldpolitischen Straffung, was die Wachstumsaussichten weiter beeinträchtigen könnte.

Darüber hinaus beeinträchtigen Zölle die Effizienz des Welthandels, was unweigerlich die Kosten in die Höhe treibt und langfristig die Inflation begünstigt. Ein weiterer Faktor, der sich auf die gesamte Anlageklasse auswirken kann, ist die Reaktion der Fed auf die zunehmende politische Unsicherheit und potenziell höhere Preise für importierte Waren. Die Fed ist eindeutig vorsichtiger geworden. Wir sehen zwar eine hohe Hürde für die Fed, um tatsächlich mit Zinserhöhungen zu beginnen, aber ein Umfeld, in dem die Zinssätze längerfristig höher bleiben, wird immer wahrscheinlicher. Auch die fiskalischen Aussichten der USA dürften die Überlegungen der Fed beeinflussen und für zusätzliche Unsicherheit sorgen.

Bedeutung für EMD-HC-Investments




Die Verhängung oder Androhung von Zöllen gegenüber Ländern, mit denen die USA ein erhebliches Handelsdefizit haben, wie China, Mexiko und Kanada, unterstreicht Trumps Strategie, die begrenzten Vergeltungsmöglichkeiten einiger Länder auszunutzen, um seine Position in künftigen Handelsverhandlungen zu stärken.

Trumps Sensibilität gegenüber inländischen Börsenschwankungen und Inflationsdruck - insbesondere angesichts der Rolle, die die jüngste Überwindung einer Inflationsphase für seinen Wahlsieg gespielt hat - deutet jedoch darauf hin, dass die Zollpolitik wahrscheinlich länderspezifisch sein oder sich stärker auf bestimmte Sektoren konzentrieren wird.

Nach den Erfahrungen mit Trump 1.0 haben wir eine Verlagerung in Richtung „Friendshoring“ beobachtet: Mexiko übertraf 2023 China beim Exportvolumen in die USA, und Länder wie Südkorea, Thailand und Taiwan profitierten von der Neuordnung des Handels zwischen den USA und China. Dies deutet darauf hin, dass Zölle für ein Land zwar eine Herausforderung darstellen, aber auch Chancen für andere Länder schaffen können.

Dies unterstreicht die Stärke der Anlageklasse EMD HC: Sie verfügt über ein breites Länderspektrum und ist aufgrund des geringeren Exposures in einzelnen Ländern weniger anfällig, bietet aber gleichzeitig Diversifizierungsmöglichkeiten in mehr als 72 Ländern.

Zu den potenziell verwundbaren Ländern unter Trump 2.0 könnten die gehören, die von den aus China umgeleiteten Exporten profitierten. Viele von ihnen befinden sich in der ASEAN-Region. Nachdem diese Länder zunächst von der Verlagerung der Handelsdynamik profitierten, besteht nun die Gefahr, dass sie selbst zur Zielscheibe werden oder unter den allgemeinen geopolitischen Spannungen und Handelsstörungen leiden.

Die geografische Aufteilung der verschiedenen JP Morgan Indizes für Schwellenländeranleihen zeigt deutliche Unterschiede: Der Index für Staatsanleihen in Hartwährung weist ein geringeres Exposure gegenüber Ländern in Asien und anderen Ländern auf, die durch Zölle gefährdet sind. Dies wird in den beiden folgenden Diagrammen deutlich, in denen wir das Länderexposure für Local Currency (LC) Sovereign (links), Hard Currency Corporates (Mitte) und Hard Currency (HC) Sovereigns (rechts) vergleichen.

Da Trumps Fokus auf Inflation und Finanzmarktentwicklung liegt, dürften diese als politische Einschränkungen wirken. Obwohl die Federal Reserve inzwischen eher vorsichtig agiert, halten wir die Hürde für eine Wiederaufnahme des Zinserhöhungszyklus nach wie vor für hoch.

In der Zwischenzeit haben die verbesserten Fundamentaldaten der EMD HC ihre Stabilität in einem unsicheren und schwierigen Umfeld erhöht. Trotz der politischen Unsicherheiten in den USA gehen wir nicht davon aus, dass die US-Politik die erwartete Verlangsamung der US-Wirtschaft und die stabilen Wachstumsaussichten der Schwellenländer wesentlich verändern wird. Die aktuelle US-Politik birgt dennoch erhöhte Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft, insbesondere für Länder außerhalb der USA.

Blick nach vorn

Langfristig könnte der derzeitige Umgang der USA mit ihren Verbündeten und Gegnern zu einer Destabilisierung vieler Beziehungen führen und möglicherweise eine verstärkte Regionalisierung bewirken. Diese Verlagerung weg von einer effizienten Globalisierung hin zu einem stärker regionalisierten Ansatz könnte die Länder dazu zwingen, ihre Beziehungen zu den USA zugunsten von näheren, freundschaftlicheren Nationen neu zu bewerten. Ein solches Szenario könnte für die US-Wirtschaft nichts Gutes verheißen – insbesondere in einer Zeit, in der sie mit einer sinkenden Geburtenrate und einer schrumpfenden Erwerbsbevölkerung zu kämpfen hat.

Zusammenfassend

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Komplexität des internationalen Handels unter der Trump-Regierung nicht zu unterschätzen ist und Zölle wahrscheinlich weiterhin als Trumps wichtigstes Instrument in den Verhandlungen mit verschiedenen Ländern dienen werden. Diese Strategie ist zwar vom Verhandlungsstandpunkt aus effektiv, führt aber eine Dimension der Unsicherheit ein, die sich auf alle Handelspartner auswirkt und tendenziell negative Auswirkungen weltweit haben wird.

Die potenzielle Stabilität der EMD HC gegenüber diesen neuen Herausforderungen wird aufgrund ihrer breiten Länderzusammensetzung und der in den letzten Jahren beobachteten erheblichen Verbesserungen der Fundamentaldaten etwas unterschätzt. Das höhere Niveau der zugrundeliegenden Treasury-Renditen bietet heute einen gewissen Vorteil, da es einen Ausgleich zu den größeren Spreads bei staatlichen Krediten bietet, sollten sich die Aussichten von nun an verschlechtern.

Quelle: JP Morgan Research, 31. Dezember 2024

 

Veröffentlicht am: 24.02.2025

AusdruckenArtikel drucken

LesenzeichenLesezeichen speichern

FeedbackMit uns Kontakt aufnehmen

FacebookTeile diesen Beitrag auf Facebook

Nächsten Artikel lesen

Vorherigen Artikel lesen

 

Neu:


 

 

 

 

Werbung

Werbung

 

 

 

Werbung

             

 

Besuchen Sie auch diese Seiten in unserem Netzwerk:
| Börsen-Lexikon
| Fotograf Fotomensch Berlin
| Geld & Genuss
| gentleman today
| genussmaenner.de
| geniesserinnen.de
| instock.de
| marketingmensch | Agentur für Marketing, Werbung & Internet
| Unter der Lupe

© 2024 by frauenfinanzseite.de, Groß-Schacksdorf. Alle Rechte vorbehalten.