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Dienstag, 16. April 2024
   
 

Preise-Sprung bei Kohlenstoff-Zertifikaten – plus 30 % innerhalb eines Monats

Kommentar von Ben Laidler, Global Markets Strategist, eToro



GRENZEN:
Die Preise für Kohlenstoffzertifikate im Emissionshandelssystem der Europäischen Union (ETS) sind innerhalb eines Monats um fast 30 % gestiegen, wobei die Futures für Kohlenstoffemissionen zum ersten Mal überhaupt kurzzeitig über der symbolischen Marke von 100 EUR/Tonne gehandelt wurden.

Dieser Trend hat auch dem KraneShares Global Carbon ETF Auftrieb gegeben, der zu 63 % in das EU-System investiert ist. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind die steigenden europäischen Erdgaspreise, die mehr Energieversorger dazu veranlasst haben, die Stromerzeugung auf kohlenstoffintensive Kohle umzustellen. Das führt zu höheren Emissionen und einer höheren Nachfrage nach Emissionsrechten. Die längerfristige Entwicklung des ETS-Marktes und die Preisaussichten sind klar. Kurzfristig sehen wir jedoch Raum für eine gewisse Vorsicht.

KURZFRISTIG: Die hohen ETS-Preise könnten auf folgende Weise gedämpft werden:
1) Durch eine geringere Industrieproduktion und eine geringere Nachfrage nach Zertifikaten angesichts der drohenden Rezession oder sogar durch den Verkauf überschüssiger Zertifikate aus stillgelegten Unternehmen.
2) Die Rückkehr des vollen EUA-Auktionsvolumens nach dem saisonalen Rückgang um 50 % im August.
3) Eine Stabilisierung der Nachfrage nach Gaserzeugung, da die Winterspeicherziele erreicht werden.
4) Überhang aus dem Verkauf von Zertifikaten im Wert von 20 Milliarden Euro im Rahmen des RePowerEU-Plans. Damit wird die Verringerung der Energieabhängigkeit von Russland finanziert.

LÄNGERFRISTIG: Die EU ist weltweit führend bei der Entwicklung ihres Marktes für Kohlenstoffpreise, und es gibt Pläne, das System auf neue Sektoren wie die Schifffahrt auszuweiten, das Emissionsreduktionsziel auf über 60 % anzuheben und eine Grenzausgleichssteuer einzuführen, wodurch der europäische Kohlenstoffpreis effektiv globalisiert wird. Bis zur nächsten COP27-Konferenz, die vom 6. bis 18. November in Ägypten stattfindet, ist eine Einigung möglich. In der Zwischenzeit soll der weltweit größte (dreimal so groß wie das EU-System) und jüngste Kohlenstoffmarkt in China erweitert werden, wobei geplant ist, die Schwerindustrie und das verarbeitende Gewerbe in das im letzten Jahr eingeführte System aufzunehmen.

 

Veröffentlicht am: 24.08.2022

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