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Donnerstag, 28. März 2024
   
 

Made in Occitanie

Savoir faire mit Tradition

Seit Generationen überliefertes Können, Innovation und Kreativität sind die Basis zahlreicher Produkte, die in der Region hergestellt werden.

In Okzitanien finden sich die pflanzlichen und geologischen Rohstoffe, die vereint mit Einfallsreichtum und dem Willen zum Erhalt bewährter Qualifikationen für den Fortbestand traditioneller Erwerbszweige sorgen.

Gehören heute die Handschuhe aus Millau und die Strümpfe aus Sumène zu den absoluten Luxusgütern Made in Occitanie, so sind die Messer aus Laguiole zum Sammler- und Kultobjekt  geworden. Dank der Renaissance eines kleinen Steinbruchs in Moulis dient der dort gewonnene hochwertige Marmor auch der Herstellung origineller Brillen und Schmuck. Die lokale Fertigung von umweltfreundlichen Jeans aus Hanfstoff in Florac ist eine Premiere in Frankreich. Edles und Echtes aus Okzitanien sind Gelegenheiten für Besichtigungen und Urlaubs-Shopping.
 
Feine Handschuhe seit 1924

Als der Handschuhmacher Etienne Fabre in Millau seine erste Firma gründete, fertigten Näherinnen in Heimarbeit die von ihm selbst zugeschnittenen Handschuhe. Zwischen einst und jetzt liegen erfolgreiche Jahre. 2008 erfolgte die erste Eröffnung einer Boutique in Paris und das Maison Fabre erhielt das begehrte EPV-Label für die Überlieferung des Savoir-Faire. Heute stammt das Leder vorwiegend aus biologischer Rinderzucht und seit 2018 können alle Lederabfälle auch komplett recycelt werden. Mit Stolz verweist das Haus Fabre auf die Handschuhe, die Grace Kelly zur Hochzeit mit Fürst Rainier trug und später Nicole Kidmann im Film "Grace de Monaco". Was mit den Rallye-Handschuhen von Jean-Louis Trintignant im Film "Un homme et une femme" begann, findet heute Fortsetzung in einer limitierten Auflage für DS-Automobiles.

Ein Meisterstück der Firma Fabre waren die goldbestickten Lammleder-Handschuhe für den Film von Jean Cocteau "La Belle et la Bête". Zum 50. Todestag des Dichters gab das Comité Cocteau jetzt eine Wiederauflage in Auftrag. In Millau pflegt auch das seit 1892 bestehende Maison Causse erfolgreich die überlieferte Handschuhmacherei und darf zu seinen Kunden Karl Lagerfeld zählen.
 
Jeans 100 % lokal

Das Atelier Tuffery in Florac schreibt eine neue Seite in der langen Geschichte der Jeans. Ursprünglich stammt der Stoff  für den Dauerläufer in Sachen Hosen aus Nîmes, daher der Name Denim. Jetzt stellt das südfranzösische Unternehmen Tuffery die beliebten Beinkleider mit einem althergebrachtem Stoff aus Hanffasern her, die bereits im 18. Jahrhundert zur Herstellung von Kleidung verwendet wurden. Dank der Zusammenarbeit mit der Genossenschaft Virgo Coop im Departement Lot konnten nun die ersten Hanf-Jeans 100 % okzitanischen Ursprungs gefertigt werden. Der Stoff ist das Ergebnis umfangreicher Versuche, die zum Erfolg führten. Hanfstoff ist wärmeausgleichend und hat einen natürlichen Chiné-Effekt.

Wer Tuffery-Jeans trägt braucht sich nicht zu schämen, sie werden nach ethischen Grundlagen aus authentischem lokalen Material im Schneideratelier von Florac hergestellt. Mit diesem neuartigen ebenso widerstandsfähigen wie angenehm zu tragenden Stoff gelang Tuffery eine Première. Die Jeans aus den Cevennen werden zu einem unumgänglichen Kleidungsstück, avantgardistisch, umweltfreundlich und ausgesprochen bequem.
 
Zarte Spitzen, schöne Beine

Sie ist 17 m lang und etwas in die Jahre gekommen, doch produziert sie immer noch die allerfeinsten Damenstrümpfe. Nur ein Facharbeiter, er selbst fast im Rentenalter, beherrscht in der Firma Cervin in Sumène noch die amerikanische Strumpfwirkmaschine. Er hegt und pflegt das 16 Tonnen schwere Ungetüm, für das es keine Ersatzteile mehr gibt. Rund 100 Arbeitsschritte müssen überwacht werden, damit die Maschine pro Stunde 30 halbe Nylonstrümpfe herstellt, die danach von Hand zusammengenäht werden. Sie waren der Mode-Hit vor der Erfindung der Strumpfhose und sind heute ein von der Haute Couture geschätztes Luxusprodukt.

Nur Cervin, so Serge Massal, der das Unternehmen in dritter Generation leitet, ist in der Lage noch derartige Seiden- und Nylonstrümpfe herzustellen. Und er verweigert den Umstieg auf Massenware aus dem Ausland. Handgefertigte französische Strümpfe stehen für absolute Qualität. Trotz dem Wunsch auf überlieferte Weise zu produzieren, muss sich das Unternehmen erneuern. Dank der Verwendung von Pflanzenfarben können die eleganten Strümpfe aus Sumène nun auch ökologisch korrekt hergestellt werden.
 
Marmor für große und kleine Kunst

Mehr als 60 Jahre lag der Marmorbruch in Moulis in den Pyrenäen still. Der schwarze, von weißen Adern durchzogene Marmor "Grand Antique" diente in der Vergangenheit Bildhauern und Steinmetzen als Rohmaterial. Das edle Gestein ist in der Kirche Saint Louis in Paris, im Schloss Versailles, in der Londoner Westminister-Abtei oder in der Peter-Basilika in Rom vertreten. Seit 2014 lässt Giorgio Riveri wieder Marmor in Moulis für sein Unternehmen Escavamar brechen. Die Firma Lagarde in Lorp Sentaraille bei Saint Girons bearbeitet seit fünf Generationen das Gestein, um Badezimmer und Waschbecken herzustellen. Lisa Geoffroy kreiert in Riverenert Schmuckstücke aus schwarzem Marmor, die im Sommer auf einigen Märkten in der Ariège zu finden sind.

Das wohl originellste Marmorprodukt sind heute die Brillenfassungen der Firma Morà Eyewear. Vom 28. Juli bis 6. August werden im Weiler Aubert in Moulis die Marmortage "Grand Antique" mit Besichtigungen des Steinbruchs und des kleinen Museums in der Mühle von Aubert veranstaltet. Zum gleichzeitigen Symposium der Bildhauer stehen Begegnungen mit Künstlern aus Frankreich und Italien auf dem Programm.
 
Ein Messer für jede Lage

Seit jeher gehört es in Okzitanien zur maskulinen Tradition ein Messer in der Tasche zu haben. Stammte der Besitzer aus dem Aubrac war es selbstverständlich ein Laguiole. Inzwischen ist das ursprüngliche Hirtenmesser ein weltweiter Kult- und Sammler-Gegenstand. Einst diente es des Hirten auf den Sommerweiden der Aubrac-Höhen auf vielfältige Weise. Die Klinge zum Schneiden, der Sporn um Koliken der Tiere zu behandeln und schließlich das eingeschlagene Kreuz auf dem Griff aus Kuhhorn, um am Sonntag in Ermangelung des Gottesdienstes ein Gebet ordnungsgemäß zu verrichten. Für die aveyronesischen Auswanderer soll es angeblich das Heimweh mildern. Auch der im Laufe der Zeit hinzugefügte Korkenzieher mag dazu beitragen.

Wie auch immer, das Laguiole, dessen Griff inzwischen auch aus Edelholz oder anderem Material besteht, hat seinen Siegeszug um die Welt angetreten. Im Ort Laguiole reihen sich die Boutiquen der Messerschmiede, außerdem sind Besichtigungen in den Werkstätten möglich. Bei verschiedenen Kursen können die Teilnehmer ihr eigenes Messer zusammenbauen. 

Ein Laguiole-Messer zu verschenken hat stets Bedeutung, deshalb sollte nie das Gegengeschenk, eine Münze, vergessen werden. Sie verhindert, dass die Klinge das Band der Freundschaft durchschneidet.

 

Veröffentlicht am: 07.06.2018

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