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Hessischer Staatspreis für das deutsche Kunsthandwerk

... auf der Ambiente 2023 verliehen



Am 4. Februar 2023 wurde der 71. Hessische Staatspreis für das deutsche Kunsthandwerk im Rahmen der internationalen Konsumgütermesse Ambiente verliehen. Die Jury zeichnete vier Kunsthandwerker*innen aus, die mit starken Gestaltungsansätzen und faszinierender Materialbeherrschung überzeugten.


Das deutsche Kunsthandwerk ist ungemein vielfältig. Das spiegeln die Arbeiten, die zum diesjährigen Wettbewerb eingereicht wurden, in besonderer Weise wieder. Den ersten Preis erhielt die Tischlerei Sommer für das „Schrank.Büro“, eine zeitgemäße und hoch ästhetische Homeoffice-Lösung. Mit dem zweiten Preis wurde Heide Nonnenmacher für ihr konzeptionelles Porzellan-Objekt „who is gonna miss me“ ausgezeichnet. Die Taschendesignerin Karen Häcker erlangte mit ihren handgefertigten Recycling-Unikaten den dritten Platz. Und über den Förderpreis freute sich Dagmar Gerke, deren Glasgefäße „Spaces of Taiwan | Sicao Green Tunnel“ die Jury überzeugte.

Die Verleihung des Hessischen Staatspreises für das Deutsche Kunsthandwerk im Rahmen der Ambiente 2023 (v.l.n.r.): Karen Häcker (3. Platz), Heide Nonnenmacher (2. Platz), Franz und Gregor Sommer stellvertretend für die Tischlerei Sommer (1. Platz), Dr. Philipp Nimmermann, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Dagmar Gerke (Förderpreis) und Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt.

Überreicht wurde der mit insgesamt 8.500 Euro dotierte Award von Dr. Philipp Nimmermann, Staatssekretär im Hessischen Wirtschaftsministerium: „Der Staatspreis für das Kunsthandwerk ist uns ein wichtiges Anliegen. Kreativität und Können sind die wertvollsten Ressourcen unseres Landes. Beide verbinden sich im Kunsthandwerk. Ich freue mich, dass wir jedes Jahr neue Ideen und Gestaltungslösungen präsentieren und prämieren können – Unikate, die immer eine Inspiration für andere sind. Die Preisträgerinnen und Preisträger zeigen uns auch in diesem Jahr mit dem beachtenswert künstlerischen Niveau ihrer Arbeiten den hohen Anspruch dieses Preises.“

2023 kehrt die wichtigste Auszeichnung für das deutsche Kunsthandwerk nach der pandemiebedingten Pause wieder zurück zu den Frankfurter Konsumgütermessen. Im Rahmen des feierlichen Festaktes betonte Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt: „2023 präsentiert sich uns ein konzeptionell starkes deutsches Kunsthandwerk, das mit so autarken wie beeindruckenden Ansätzen den aktuellen Zeitgeist trifft. Auch deshalb freut sich die Messe Frankfurt, den Hessischen Staatspreis auf der Ambiente begrüßen zu dürfen.“

Der Hessische Staatspreis gilt als Wettbewerb mit hohem aktuellem Anspruch. Eingereicht werden dürfen ausschließlich Arbeiten aus eigenem Entwurf, die nicht älter als fünf Jahre sind. Preisträger*innen der Vorveranstaltung unterliegen einer dreijährigen Sperrfrist. Zur Wettbewerbsrunde 2023 erreichte die Fachjury über 100 anspruchsvolle Werkstücke. Die 25 Nominierungen, aus denen die Preisträger*innen vor Ort auf der Ambiente ermittelt wurden, reichen von skulpturalen Objekten, Kleinmöbeln und Leuchten über konzeptstarken Metall-, Glas-, Porzellan- und Keramikarbeiten hin zu Schmuck, Textilien und persönlichen Accessoires. Die feierliche Preisverleihung fand am 4. Februar im Saal Europa des Frankfurter Messegeländes statt. Alle 25 nominierten Einreichungen, inklusive die der Preisträger*innen, sind über die gesamte Messedauer hinweg in einer exklusiven Sonderpräsentation in der Halle 3.1/J71 zu sehen.

Die Preisträger des diesjährigen Staatspreises im Überblick

1. Preis: Tischlerei Sommer – Heimarbeitsplatz „Schrank.Büro“


Mit dem „Schrank.Büro“ stellt die Tischlerei Sommer ein Heimarbeitsplatz vor, der sich in verschiedene Raumsituationen integrieren lässt. Das Möbel ermöglicht konzentriertes und kreatives Arbeiten ohne ständig ans Büro zu erinnern: Geschlossen erscheint das zeitlose Holzobjekt wie ein normaler Schrank, bei geöffneten Türen offenbart sich eine moderne Arbeitsumgebung, die allen Ansprüchen an ein smartes Home Office gerecht wird.

Die Arbeitsfläche lässt sich mit nur einem Handgriff vergrößern und bietet Platz für Bildschirm, Tastatur und Unterlagen. Flächenbündig eingearbeitet sind USB-Ladestation, LED-Lichtbänder und Dimmschalter. Ordner, Bücher oder Akten stehen über dem Bildschirm im Regal. In den Winkeltüren befinden sich Borde mit herausnehmbaren Utensilien-Boxen. Workstation und Verkabelung finden im Fußraum Platz. Die geöffneten Türen dienen als Sicht- und Lärmschutz und reduzieren Ablenkung von außen. Gefertigt werden kann der Schrank aus unterschiedlichen heimischen Hölzern. Die Tischlerei Sommer fertigt seit 1989 in eigenen Werkstätten, malerisch gelegen am Rande des Westerwaldes, besondere Möbel aus Holz. Die unkonventionellen Ideen der Tischlerei werden nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern geschätzt.

Das Smarte Home Office im Kofferschrank hat die Jurymitglieder einhellig begeistert. So ein wunderbares Home Office hätten wir uns alle in den vergangenen Monaten der Corona Pandemie gewünscht, in denen viele von uns in der heimischen Wohnung ihrer Arbeit nach gegangen sind. „Ein wunderschönes, meisterlich gefertigtes Stück Handwerkskunst!“ Darüber war sich die Jury absolut einig.

2. Preis: Heide Nonnenmacher – Porzellan-Objekt „who is gonna miss me“


Mit ihrer konzeptionellen Arbeit „who is gonna miss me“ thematisiert Heide Nonnenmacher auf philosophische Weise die Folgen des Klimawandels auf die Korallenriffe und auf das Artensterben. Wo kommen die Bewohner des Riffes her? Wie und wo können sie überleben? Das ausgezeichnete Porzellan-Objekt wurde von Hand frei geformt und anschließend mit feinen Strukturen überdeckt. Heide Nonnenmacher wurde 1951 in Stuttgart geboren. 1982 hat die Keramikerin ihr eigenes Atelier gegründet. Filigran und schön und meist auch ein wenig geheimnisvoll zeigen sich die Porzellanobjekte der Keramikerin. Möglicherweise nicht auf den ersten Blick erkennbar, haben sie vor allem in der letzten Zeit einen starken Bezug zum Thema Klima- und Artenschutz. Die Künstlerin lebt in einem Gebiet, in dem sich vor 140 Millionen Jahren das Jurameer befand. Das Meer vertrocknete, aber das Leben ging weiter. Formen von ehemaligen Korallenriffen künden von dieser Zeit und inspirieren sie bis heute.

Ihre Arbeit ist als künstlerisch-philosophische Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels auf die Korallenriffe zu verstehen und möchte den Betrachter zum Besinnen, Nachdenken und Handeln bewegen. Ein Objekt, das fasziniert und mit seinen Bezügen zu den großen Fragen der Zeit zur Reflexion anregt. Das hat die Jury begeistert und überzeugt.

3. Preis: Karen Häcker - Recycling Unikate

Karen Häcker fertigt elegante Taschen aus High-end-Produktionsausschüssen verschiedener Industrien. Ihr Ziel ist es Wege zu finden, wertvolle Ressourcen vor der Verschwendung zu retten und daraus Neues zu entwerfen. Die Taschen entstammen aus eigenem Entwurf und werden in verschiedenen Schritten und Produktionsstätten nachhaltig und fair produziert. Jedes Stück ist ein Unikat. Karen Häcker studierte an der Bauhaus-Universität Weimar Produktdesign und gründete 2016 gemeinsam mit ihrem Partner, dem Umweltwissenschaftler Michel Treiber, das Label Industrierelikt. Der sparsame Umgang mit Ressourcen gilt bei Industrierelikt nicht nur für die Produkte und deren Optimierung, sondern für alle Prozesse. So werden Transportwege möglichst kurz gehalten, der Versand der Produkte erfolgt CO2-neutral, der Energie- und Wasserverbrauch sowie das Abfallaufkommen werden stetig überwacht.

Mit anderen Worten: Es wird alles getan, um die Umweltbelastungen auf das Minimum zu reduzieren und die Nachhaltigkeitsbilanz weiter zu verbessern. Nachahmenswert befand die Jury und erkannte Karen Häcker den diesjährigen Hessischen Staatspreis für das Deutsche Kunsthandwerk zu.

Förderpreis: Dagmar Gerke - Glasgefäße „Spaces of Taiwan | Sicao Green Tunnel“


Über die kulturspezifische Farb- und Formgebung ihrer Glasgefäße gelingt Dagmar Gerke eine feinsinnige Hommage an das Land Taiwan und an das Reisen. Ihre Objekte laden dabei gleichsam zum Assoziieren und Verwenden ein. Werden sie mit Köstlichkeiten befüllt, entsteht ein Handlungskontext, der in allen Kulturen anzutreffen ist: das gemeinsame Speisen. „Spaces of Taiwan“ ist eine 33teilige Glasserie, die während der Corona Pandemie entstanden ist. Von einem zum anderen Augenblick war während dieser Zeit echtes Reisen kaum noch möglich, allenfalls in der Fantasie oder der Erinnerung. Um eine solche materialisierte Erinnerung dreht sich Spaces of Taiwan, die sechs verschiedene Orte Taiwans verkörpert, die Gerke während einer Reise im Jahr 2018 besonders bewegt haben.

In der Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten zum Hessischen Staatspreis ist das fünfteilige Ensemble „Sicao Green Tunnel“ zu sehen, dem die Jury den Förderpreis zuerkannt hat. Überzeugt haben dabei nicht nur die formale Gestaltung, sondern auch die gesamte Konzeption, die zeigt, dass eine herausfordernde Krisensituation kreativ bewältigt werden kann. Darüber hinaus möchte die Jury mit der Zuerkennung des Preises auch auf die schwierige Situation der Glasproduktion in Deutschland aufmerksam machen, die von der Energiekrise besonders betroffen ist.

Die Träger*innen des Hessischen Staatspreises werden mit einer Urkunde ausgezeichnet. Das Preisgeld verteilt sich wie folgt: 3.500 € gehen an den ersten, 2.500 € an den zweiten und 2.000 € an den dritten Preis. Der Förderpreis ist mit 500 € dotiert.

Die Jury des Hessischen Staatspreises 2023

Die vierköpfige Jury wird eigens für die Ermittlung der Preisträger*innen gebildet und setzt sich aus Persönlichkeiten aus dem Bereich des Kunsthandwerks und des Designs zusammen. Die Jurymitglieder 2023 sind:

Carolin Friedländer, Referatsleiterin Handwerk, Mittelstand, Handel, Wirtschaftsrecht, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Dr. Sabine Wilp, Präsidentin des Bundesverbandes Kunsthandwerk

 Hilde Leiss, Goldschmiedemeisterin und Galeristin aus Hamburg

Petra Herr, ehemals Handwerkskammer Kassel

Foto: Die Verleihung des Hessischen Staatspreises für das Deutsche Kunsthandwerk im Rahmen der Ambiente 2023 (v.l.n.r.): Karen Häcker (3. Platz), Heide Nonnenmacher (2. Platz), Franz und Gregor Sommer stellvertretend für die Tischlerei Sommer (1. Platz), Dr. Philipp Nimmermann, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Dagmar Gerke (Förderpreis) und Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt.

 

Veröffentlicht am: 05.02.2023

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