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Freitag, 29. März 2024
   
 

Größtes Aktienpotenzial derzeit in Europa

Swisscanto Invest – Kurzbericht Juni 2021

In den USA ist es in den vergangenen Monaten zu einer kräftigen Konjunkturerholung gekommen, die nun auf ihren Höhepunkt zusteuert. Eine ähnlich vorteilhafte Entwicklung dürfte sich in naher Zukunft auch in Europa einstellen.

Deutlich heterogener präsentiert sich das Konjunkturbild in den Schwellenländern und einigen asiatischen Volkswirtschaften. Eine tiefe Impfquote, punktuelle Corona-Ausbrüche und partielle Lockdowns verzögern die Erholung – die Gefahr einer „Jo-Jo-Entwicklung“ der Wirtschaft ist akut. Die Inflation ist zuletzt stark gestiegen, unter anderem wegen ungünstiger Basiseffekte und Lieferengpässe bei verschiedenen Vorleistungsgütern. Wir erachten allerdings die meisten preistreibenden Faktoren als temporär.

Ein Sommer für den Euro

Im Vergleich zu den übrigen sicheren Häfen überraschend solide entwickelte sich zuletzt auch der Schweizer Franken. Nationalbankpräsident Thomas Jordan bekräftigte jüngst denn auch in Interviews, dass der Zeitpunkt noch nicht gekommen sei, eine restriktive Politik ins Auge zu fassen. Parallel dazu sind in den letzten Wochen auch die Sichtguthaben bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wieder merklich angestiegen. Normalerweise ist dies ein Indiz dafür, dass sich die SNB am Devisenmarkt aktiv gegen eine Frankenaufwertung stemmt. Ein großer Teil des Anstieges dürfte zuletzt aber auf die Gewinnausschüttung an Bund und Kantone zurückzuführen sein. Daher sollten sich die Veränderungen der Sichtguthaben über die nächsten Wochen wieder um null einpendeln. Wir gehen davon aus, dass mit der zunehmenden wirtschaftlichen Öffnung in Kontinentaleuropa die Nachfrage nach dem Franken als sicherem Hafen nachlassen wird. Hingegen rechnen wir in diesem Umfeld mit einer merklichen Aufwertung des Euro über die Sommermonate.

Europa mit Schwung Richtung 3. Quartal


Aktuell sehen wir in der relativen Konjunkturdynamik einen Haupttreiber für die regionale Aktienmarktentwicklung. Die globale Erholung verläuft wegen der unterschiedlichen Entwicklungsstände der Pandemie nicht synchron. China wurde als erstes Land von der Pandemie getroffen und gehörte zu den ersten, die sie in den Griff bekamen. Entsprechend war dort bereits im 1. Quartal der Wachstumshöhepunkt zu verzeichnen. Für die USA erwarten wir in diesem Quartal und für die Eurozone im nächsten das Wachstumsmaximum. Entsprechend sehen wir das größte Aktienmarktpotenzial derzeit in Europa und weniger in Nordamerika oder dem asiatisch-pazifischen Raum.

IT strukturell stark, aber aktuell weniger gefragt

Das strukturelle Gewinnwachstum des Technologiesektors gerät in der aktuellen Konjunkturerholung in den Hintergrund, da sie die Gewinnwachstumserwartungen für konjunktursensitivere Sektoren stärker steigen lässt. Hinzu kommt, dass letztere oftmals auch niedriger bewertet sind und deshalb mindestens kurzfristig günstiger erscheinen. Vom Ende der Finanzkrise bis zum Beginn der Pandemie stiegen die Gewinne des Sektors stärker als die des Weltindexes. Folglich entwickelte sich der Kurs des Sektorindexes besser als der des MSCI Welt. Seither haben sich beide Trends allerdings deutlich abgeflacht. Wir erwarten, dass IT erst dann wieder in der Gunst der Investoren steigt, wenn sich das globale Wirtschaftswachstum deutlich abschwächt.

Gold profitiert von tieferen Realrenditen

Die Präferenzen der Investoren haben sich innerhalb der Edelmetalle im vergangenen Monat verschoben. So waren im Monat Mai insbesondere die Edelmetalle gefragt, die noch zu Jahresbeginn gebeutelt waren. Gold und Silber haben den Preisrücksetzer mittlerweile sogar wieder aufgeholt. Andererseits haben Platin und Palladium nach einem starken Jahresstart eine Verschnaufpause eingelegt. Obschon die US-Inflationsraten überraschend hoch ausgefallen sind, betrachtet die US-Notenbank die höheren Inflationsraten als transitorisch und hält aktuell mit ihren Aussagen an der lockeren Geldpolitik fest. Das hat die marktbasierten Inflationserwartungen nochmals angeschoben, während die inflationsbereinigten Renditen (Realrenditen) gefallen sind. Von dieser Entwicklung haben Edelmetalle profitiert, die vor allem als Anlageinstrumente gelten, beispielsweise das zinslose Gold. Sein Kurs ist vorübergehend sogar wieder über die psychologisch wichtige Marke von USD 1.900 pro Unze geklettert.

US-Geldpolitik entscheidend

Zwar sind die 10-jährigen US-Realrenditen wieder gefallen, von neuen Tiefständen ist indes im weiteren Jahresverlauf nicht auszugehen. Dieser wichtige Indikator für Gold wird aktuell vor allem durch die US-Geldpolitik getrieben. Mit einer Fortsetzung der Konjunkturerholung, einer Inflation über zwei Prozent und besseren Perspektiven am US-Arbeitsmarkt gibt es für die Fed einige Argumente, die ultra-expansive Geldpolitik etwas zurückzufahren und die Wertpapierkäufe in der zweiten Jahreshälfte zu reduzieren. Somit erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit von steigenden Realrenditen, was im Universum der Edelmetalle insbesondere für Gold eine Belastung darstellt. Das Potenzial für einen weiteren Kursanstieg wird daher immer geringer. Für Edelmetalle mit einem höheren Nachfrageanteil aus der Industrie, wie Platin und Palladium, bieten sich mit der Konjunkturerholung bessere Perspektiven.

 

Veröffentlicht am: 04.06.2021

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