Kleingärtner wissen, wovon die Rede ist. Tomaten, Gurken, Radi und die diversen Küchenkräuter schmecken am besten frisch geerntet möglichst noch im Garten. Frischer Fisch mit Dill von der eigenen Scholle, das ist ein Gedicht, auch wenn man nicht grillt.
Der Dill ist frisch, aber auch der Fisch? Ich kaufe meinen Fisch am liebsten in der Berliner Filiale vom Frischeparadies. Doch wie frisch ist der Fisch wirklich? Das habe ich den Filialleiter gefragt. Erst wollte er mir lang breit erklären, was man alles anstellt, damit ich wirklich frischen Fisch zu meinem Dill bekomme. Doch er entschied sich anders: Er lud mich gemeinsam mit anderen Kunden ein, den Weg der Fische vom Ostseefischer bis zur Ladentheke im Frischeparadies zu verfolgen. Dazu sind wir zu den Greifswalder Boddenfischern gefahren.
Unser erster Stopp war das idyllisch an der Peene gelegene Hotel & Restaurant „Zum Peenetal“. Das allein ist schon eine Reise wert. Hier erfuhren wir Frischefans – übrigens fast alles Männer – schon mal in der Theorie vieles über die Arbeit der Boddenfischer. Doch grau ist alle Theorie, allerdings auch der nächste Morgen. Es wehte auch noch eine kräftige Briese, als wir zu nachtschlafender Zeit mit den Boddenfischern raus fuhren. Die Stellnetze wurden auf Fische untersucht. Denen war das Wetter auch zu schlecht und so fiel die Ausbeute an diesem Morgen recht dürftig aus. Kein Wunder, dass das Fischangebot im Frischeparadies unterschiedlich üppig ist. Fangen die Fischer nicht so viel wie geplant…
Doch wie weiter mit dem Fisch. Kaum aus den Netzen geholt, ging es zur Verarbeitung um die Ecke. Wir trafen fast zeitgeleich mit „unseren“ Fischen ein. Die brauchten im Gegensatz zu uns keinen heißen Kaffee und wurden sofort verarbeitet. Wir hatten unsere Frühstücks-Fischleckereien noch nicht vollständig verputz, da war der Fisch schon unterwegs nach Berlin. Der Fisch war schon verkauft, als wir am Nachmittag in Berlin wieder eintrafen.
Der Fisch im Frischeparadies ist frisch, das weiß ich jetzt, na ja, fast so frisch wie mein Dill aus dem Garten.
Text und Bild: Martina Brunotte