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Donnerstag, 28. März 2024
   
 

Die Zurückhaltung von Frauen bei finanziellen Risiken hat Auswirkungen auf ihre Rente

Studie der Cass Business School untersucht die individuelle Einstellung gegenüber finanziellen Risiken und Verlusten

Forscher der Cass Business School und der University of Bristol haben festgestellt, dass Frauen risikoscheuer als Männer sind, wenn es sich um finanzielle Risiken handelt.

Die Studie mit dem Titel "Quantifying Loss Aversion: Evidence from a UK Population Survey" definiert die allgemeinen Merkmale verschiedener Bevölkerungsgruppen im Hinblick auf finanzielle Risiken oder Verluste.

Sie stellt ebenfalls fest, dass junge und ältere Menschen risikoscheuer sind als Menschen mittleren Alters.

Diese Ergebnisse haben wichtige Auswirkungen sowohl für Finanzberater als auch für ihre Kunden, die eine Investition in Betracht ziehen.

Die Studie basiert auf einer Online-Umfrage, die YouGov in Großbritannien unter 4.000 zufällig ausgewählten Personen durchgeführt hat. Dies ergab eine Stichprobe der britischen Bevölkerung über 18 Jahre, die in Bezug auf Schlüsselmerkmale wie Geschlecht, Alter, Familienstand, soziale Klasse, Bildung, Persönlichkeitstyp, Einkommen und Finanzwissen weitgehend repräsentativ war.

Hier sind die wichtigsten Ergebnisse:
- Frauen sind tendenziell risikoscheuer als Männer, was die Ergebnisse der bestehenden Forschung bestätigt.

- Jüngere und ältere Menschen sind tendenziell risikoscheuer als Menschen mittleren Alters. Besonders junge Menschen nehmen den finanziellen Verlust nur ungern in Kauf.

- Alleinstehende Menschen sind weniger risikoscheu als liierte, die wiederum weniger risikoscheu sind als verwitwete, geschiedene und getrennte Menschen.

- Menschen ohne Kinder sind weniger bereit, finanzielle Risiken einzugehen als Menschen mit Kindern.

- Menschen in schlechter Gesundheit scheinen eine geringere Verlustaversion zu haben als Menschen in guter Gesundheit.

- Optimisten und wettkampforientierte Persönlichkeitstypen sind weniger risiko- und verlustscheu als Pessimisten und gelassene Menschen.

- Risikoeinstellungen können durch den emotionalen Zustand eines Individuums beeinflusst werden, wobei angespannte Individuen eine hohe Risikoaversion aufweisen, obwohl Menschen in einem neutralen Zustand verlustscheuer sind als angespannte oder entspannte Individuen.

- Die Risiko- und Verlustabneigung ist umso geringer, je größer das Finanzwissen ist.

- Mitglieder der sozialen Klasse A (obere Mittelschicht) haben eine geringere Risikoaversion, sind eher bereit, Risiken zur Vermeidung von Verlusten einzugehen und sind weniger verlustscheu als Mitglieder der sozialen Klasse E (Arbeitslose). Mitglieder der sozialen Klasse B (Mittelschicht) haben jedoch eine ungewöhnliche Abneigung gegen Risiko und Verlust.

- Die Risiko- und Verlustaversion ist bei Vollzeitbeschäftigten am geringsten, gefolgt von Teilzeitbeschäftigten. Rentner und Arbeitslose sind sehr risiko- und verlustscheu.

- Die Verlustabneigung ist in Wales, Schottland und London am geringsten und in den East Midlands am höchsten.

- Guardian-Leser sind sehr risiko- und verlustscheu, während Leser von Financial Times, Times, Telegraph am ehesten Risiko eingehen, gefolgt von Leser der Medien wie Daily Mirror, Daily Record, Daily Express, Daily Mail, Sun und Star.

- Während die Wähler der Liberaldemokraten die größte Risiko- und Verlustabneigung haben, gehören die Mitglieder der Scottish National and Plaid Cymru Party zur anderen Extreme.  Labour und konservative Wähler befinden sich irgendwo in der Mitte.

Professor David Blake, Mitverfasser der Studie und Direktor des Pensions Institute der Cass Business School, wies darauf hin, dass diese Ergebnisse wichtige Auswirkungen auf die Finanzberatung haben. Durch die Integration dieser Merkmale in die Kundendateien können Finanzberater ein besseres Verständnis für das Risiko- und Verlustverhalten ihrer Kunden gewinnen.

"Berater können diese Informationen auch dazu verwenden, maßgeschneiderte Angebote zu erstellen, um ihre Kunden daran zu hindern, schlechte Anlageentscheidungen zu treffen, die ihre Verhaltensverzerrungen widerspiegeln. Zum Beispiel würden Frauen weniger risikoreiche Anlagen als Männer bevorzugen. Über einen langfristigen Anlagehorizont, wie beispielsweise die Schaffung der Zusatzrente, wird dieses Verhalten als "rücksichtsloser Konservatismus" bezeichnet - Frauen, die die gleichen Gehälter erhalten wie Männer, hätten daher niedrigere Renten.

Um dies zu vermeiden, müssen möglicherweise Wege gefunden werden, Frauen aus ihrer Komfortzone herauszuholen. Eine gängige Methode dafür ist ein geschlechtsneutraler Standardinvestmentfonds, der eine aggressivere Anlagestrategie in jungen Jahren vorsieht, als Frauen normalerweise wählen würden. Die gleiche Strategie würde für junge Menschen gelten, die ebenfalls extrem risikoscheu sind"
, erklärt Professor Blake von der Cass Business School.

„Andererseits kann das übertriebene Vertrauen der Männer bei Investitionen zu einem "rücksichtslosen Abenteurergeist" führen. Dies kann für pensionsnahe Senioren riskant werden, da weniger Zeit bleibt, um sich von einem deutlichen Rückgang der Aktienmärkte zu erholen. Um dies zu vermeiden, ist es notwendig, Wege zu finden, um Männer von dieser Art von Verhalten fernzuhalten. Auch hier gilt: Ein Anlagefonds - geschlechtsneutral - mit einer weniger aggressiven Anlagestrategie im hohen Lebensalter, als es Männer normalerweise tun würden.

Deutliche Vorteile zeichnen sich auch bei einem besseren Verständnis von Finanzfragen. Risikoaversion und Verlustaversion sind geringer, ebenso wie die Bereitschaft, Risiken einzugehen, um Verluste auszugleichen, je höher der Kenntnisstand des Einzelnen über die Finanzmärkte ist." 

 

Veröffentlicht am: 04.11.2019

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